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Fine Art | Auktion | 17.11.2023 | Vorbesichtigung: 10.11.2023 - 13.11.2023

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Los 1367 | August Gaul | Seelöwe

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4.000 - 6.000 €
D
Ergebnis:
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Auktionsergebnisse zu: August Gaul
GAUL, AUGUST
1869 Großauheim - 1921 Berlin

Titel: Seelöwe.
Technik: Bronze, brau patiniert.
Maße: 32,5cm.
Bezeichnung: Bezeichnet unten rechts: A. Gaul.
Gießerstempel: Seitlich auf der Plinthe Gießereistempel: N. Noack Berlin.

Literatur:
vgl.: J. Gabler: August Gaul. Das Werkverzeichnis der Skulpturen, Berlin 2007, S. 150ff, Nr. 106-3.
vgl.: Ausst.Kat. "August Gaul. Die Sammlung Alfons und Marianne Kottmann", Museen der Stadt Hanau 21.06 - 04.09.2011, S. 35.

Provenienz:
Sammlung Kottmann, Hanau.

1903 stellte Gaul der Stadt Münster den Entwurf für einen Brunnen vor, der jedoch aus verschiedenen Gründen nie ausgeführt wurde. Seilich auf dem Rand des runden Beckens sah er je zwei Pinguingruppen, bzw. Seelöwen vor. Diese Tierfiguren wurden später als Einzelstücke in Porzellan, Steinzeug oder Bronze gegossen.

Mit dem Gewinn einer Dauerkarte für die Berliner Zoologischen Gärten im Frühjahr 1890 hat der aus Hanau stammende August Gaul sein Lebensthema gefunden. Bis dahin war der Sohn eines Steinmetzes in Berlin eher kunsthandwerklich tätig; mit den täglichen Besuchen im Zoo konnte er fasziniert Tiere studieren und entwickelte den Wunsch, dies auch künstlerisch umzusetzen. Er begann ein Studium an der Hochschule für bildende Künste, u.a. bei Paul Meyerheim, der nicht zuletzt für seine Löwendarstellungen bekannt war. Im Atelier des Bildhauers Reinhold Begas setzte er erstmals seine Tiere in der Dreidimensionalität um. Allerdings waren Begas' Denkmäler noch sehr im neobarocken Naturalismus verhaftet - Gaul zog es aber hin zum Impressionismus und der Avantgarde.
In Berlin sammelten sich die Vertreter moderner Tendenzen in der Gruppe der Sezessionisten. Hier wurde August Gaul schon früh aktiv und konnte für ihn wichtige Kontakte knüpfen. Als Bildhauer - besonders mit seinem exotischen Thema der Tiere - ragte er aus der Gruppe der Maler heraus. Seine Arbeiten betonten die im langen Studium erfassten plastischen Qualitäten der Tiere, er stellte sie in ruhiger und typischer Haltung dar, konzentriert auf das Wesentliche und frei von rein stofflichen Strukturen. So wurde Gaul mit seiner sachlichen Auffassung und der Abwendung von mythologischen oder historischen Themen sehr modern und zu einem Wegbereiter der Moderne.
August Gaul wird als ein sehr ruhiger und zurückhaltender Charakter beschrieben; sein Erfolg, der bis heute nachhallt, beruht neben den lebendigen Motiven zu großen Teilen auch auf seinem Galeristen. Als Gründungsmitglied der Gruppe der Secessionisten kam er in Kontakt mit Paul Cassirer, dem sehr umtriebigen und bestens vernetzten Förderer der Impressionisten. Über Cassirer verkaufte Gaul seine Werke, Cassirers Galerie vermittelte ihm öffentliche Aufträge und private Sammler. Und es entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Charakteren, die bis zu Gauls Tod 1921 reichte - und auch darüber hinaus. Sehr vorrausschauend hatte der Künstler ein Nachlasskomitee einsetzen lassen, mit Paul Cassirer als bestimmender Person. Das Komitee verfügte über die Nachgüsse seiner Entwürfe und trug so entscheidend dazu bei, den Ruf des Künstlers zu erhalten.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Stefan Hörter
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+49 221 92 58 62 202

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Inventar Nummer: 77374-3