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Los 303 | Carl Andre | Magnesium-Steel Couplet
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ANDRE, CARL
1935 Quincy, MA/USA
Titel: Magnesium-Steel Couplet.
Untertitel: 2-teilig.
Datierung: 1999.
Technik: Magnesium- und Stahlplatte.
Maße: 1 x 30 x 60cm.
Zu dem Werk liegt ein vom Künstler zweifach unterzeichnetes (1999 und 2008) Zertifikat vor.
Provenienz:
- Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf
- Privatsammlung Belgien
Ausstellungen:
- Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf 1999
Bei der Betrachtung der Werke von Carl Andre sollte man auf die Materialien achten. Denn diese zelebriert er in seinen Arbeiten schnörkellos. Zu Andres bevorzugten Medien gehören Eisen, Stahl, Blei, Zink, Magnesium, Kupfer aber auch Heu und Holzblöcke, neben vielen anderen Dingen. In den frühen 1960er Jahren leitete er mit seinen deklarativen Arrangements das ein, was später als Minimalismus bekannt werden sollte. Der Künstler hat die Fähigkeit, so viel mit doch so minimalen Mitteln zu zaubern. Seine Werke, mit Anordnungen von einfachsten Dingen auf dem Boden, die mit der richtigen Mischung aus Akribie und Respekt vor dem Material angelegt werden, kommunizieren etwas. Die Skulpturen breiten sich aus, erreichen unsichtbare Höhen und vermitteln das Gefühl, in den Raum "hineinzuwachsen". Der "White Cube", welcher durch die Präsenz der Arbeit modifiziert scheint, wird komplett neu definiert und durch diese beherrscht, ohne dass er in irgendeiner Form besetzt scheint. Carl Andres Skulpturen können ganz winzig oder monumental groß sein, sie sind immer da, bleiben unausweichlich. Einfacher ausgedrückt: Carl Andres Kunst bleibt bestehen.
Während der Künstler seinen Weg als Bildhauer fand, arbeitete er als Bremser und Schaffner bei der Pennsylvania Railroad. Ein Beruf in dem der Umgang mit Materialien alles andere als zimperlich ist. Skulpturen, wie auch die hier vorliegende Arbeit "Magnesium-Steel Couplet", sind genau das: Ein Entspannen der reinen und einfachen Erdigkeit des Materials, von Oxidation gezeichnete, hartkantige unbehandelte Metallplatten aus Stahl und Magnesium, welche kein höheres Dasein anstreben. Die Materialien, vermutlich vom Künstler gefunden und nach dem Fund nicht weiter bearbeitet, werden schlicht und einfach zur Schau gestellt. Der künstlerische Akt dahinter ist unkompliziert, kein Wunsch, keine Notwendigkeit sind auszumachen. Erst durch die Erweiterung der Platten in einen künstlerisch relevanten Bezug und durch die Platzierung in einem Ausstellungsraum scheinen sie viel mehr zu bieten. Denn die Materialität besitzt eine gewisse Heiligkeit und Glanz, so sehr sie auch versuchen mag, dieses Schicksal abzuschütteln. Im Raum platziert, wirken die Elemente kostbar und unnahbar. Sie regen den Betrachter an, über ein Material wie Stahl nachzudenken, welches eigens eine lange Reise abgeschlossen hat, um nun dort zu liegen. Dieses Gefühl wird durch die Erlaubnis, die Arbeit begehen zu dürfen, noch hervorgehoben. Denn es ist nicht zu unterschätzen, wie der Betrachter mit einer gewissen Begeisterung, aber auch mit einer tiefen Unsicherheit über eine Skulptur von Andre geht. Bereits angeordnet wie ein Gehweg laden die Platten zur Begehung ein und es wäre somit ketzerisch, es nicht zu tun. Und doch bleibt die Aussicht, es zu tun beunruhigend und zutiefst unheimlich. Sicher ist es eine Art von Ehrfurcht, welche mit Carl Andres "Floor Pieces" einhergeht und durch die sie kunsthistorisch auf die höchsten Ebenen geadelt wurden. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Carl Andre als einer der radikalsten und egalitärsten Verfechter der Kunst im 20. Jahrhundert bezeichnet wird.
1935 Quincy, MA/USA
Titel: Magnesium-Steel Couplet.
Untertitel: 2-teilig.
Datierung: 1999.
Technik: Magnesium- und Stahlplatte.
Maße: 1 x 30 x 60cm.
Zu dem Werk liegt ein vom Künstler zweifach unterzeichnetes (1999 und 2008) Zertifikat vor.
Provenienz:
- Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf
- Privatsammlung Belgien
Ausstellungen:
- Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf 1999
Bei der Betrachtung der Werke von Carl Andre sollte man auf die Materialien achten. Denn diese zelebriert er in seinen Arbeiten schnörkellos. Zu Andres bevorzugten Medien gehören Eisen, Stahl, Blei, Zink, Magnesium, Kupfer aber auch Heu und Holzblöcke, neben vielen anderen Dingen. In den frühen 1960er Jahren leitete er mit seinen deklarativen Arrangements das ein, was später als Minimalismus bekannt werden sollte. Der Künstler hat die Fähigkeit, so viel mit doch so minimalen Mitteln zu zaubern. Seine Werke, mit Anordnungen von einfachsten Dingen auf dem Boden, die mit der richtigen Mischung aus Akribie und Respekt vor dem Material angelegt werden, kommunizieren etwas. Die Skulpturen breiten sich aus, erreichen unsichtbare Höhen und vermitteln das Gefühl, in den Raum "hineinzuwachsen". Der "White Cube", welcher durch die Präsenz der Arbeit modifiziert scheint, wird komplett neu definiert und durch diese beherrscht, ohne dass er in irgendeiner Form besetzt scheint. Carl Andres Skulpturen können ganz winzig oder monumental groß sein, sie sind immer da, bleiben unausweichlich. Einfacher ausgedrückt: Carl Andres Kunst bleibt bestehen.
Während der Künstler seinen Weg als Bildhauer fand, arbeitete er als Bremser und Schaffner bei der Pennsylvania Railroad. Ein Beruf in dem der Umgang mit Materialien alles andere als zimperlich ist. Skulpturen, wie auch die hier vorliegende Arbeit "Magnesium-Steel Couplet", sind genau das: Ein Entspannen der reinen und einfachen Erdigkeit des Materials, von Oxidation gezeichnete, hartkantige unbehandelte Metallplatten aus Stahl und Magnesium, welche kein höheres Dasein anstreben. Die Materialien, vermutlich vom Künstler gefunden und nach dem Fund nicht weiter bearbeitet, werden schlicht und einfach zur Schau gestellt. Der künstlerische Akt dahinter ist unkompliziert, kein Wunsch, keine Notwendigkeit sind auszumachen. Erst durch die Erweiterung der Platten in einen künstlerisch relevanten Bezug und durch die Platzierung in einem Ausstellungsraum scheinen sie viel mehr zu bieten. Denn die Materialität besitzt eine gewisse Heiligkeit und Glanz, so sehr sie auch versuchen mag, dieses Schicksal abzuschütteln. Im Raum platziert, wirken die Elemente kostbar und unnahbar. Sie regen den Betrachter an, über ein Material wie Stahl nachzudenken, welches eigens eine lange Reise abgeschlossen hat, um nun dort zu liegen. Dieses Gefühl wird durch die Erlaubnis, die Arbeit begehen zu dürfen, noch hervorgehoben. Denn es ist nicht zu unterschätzen, wie der Betrachter mit einer gewissen Begeisterung, aber auch mit einer tiefen Unsicherheit über eine Skulptur von Andre geht. Bereits angeordnet wie ein Gehweg laden die Platten zur Begehung ein und es wäre somit ketzerisch, es nicht zu tun. Und doch bleibt die Aussicht, es zu tun beunruhigend und zutiefst unheimlich. Sicher ist es eine Art von Ehrfurcht, welche mit Carl Andres "Floor Pieces" einhergeht und durch die sie kunsthistorisch auf die höchsten Ebenen geadelt wurden. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Carl Andre als einer der radikalsten und egalitärsten Verfechter der Kunst im 20. Jahrhundert bezeichnet wird.
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Inventar Nummer: 70070-1