Evening Sale, Modern, Post War & Contemporary
Evening Sale, Modern, Post War & Contemporary | Auktion | 29.11.2023 | Vorbesichtigung: 24.11.2023 - 27.11.2023

Los ist verkauft

Los 273 | Daniel Richter | Ohne Titel (Fuck The Police)

Taxe
30.000 - 50.000 €
D F
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)
33.000 €
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Auktionsergebnisse zu: Daniel Richter
RICHTER, DANIEL
1962 Eutin

Titel: Ohne Titel (Fuck The Police).
Datierung: 2022.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 50 x 60cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben mittig: Daniel Richter 2022. Zudem bezeichnet auf dem Keilrahmen oben links: DR/M 591.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
- Privatsammlung Norddeutschland

- Hommage an Richters populäres Werk "Lonely Old Slogan" von 2006, welches in den Deichtorhallen in Hamburg hängt
- Marktfrisches Werk aus dem Jahr 2022
- Typische vielschichtige, politische Arbeit

"Fuck The Police" - ein Satz, der 2023 jegliche Sprengkraft verloren hat. Was Anfang der 1990er Jahre Schlagzeilen und Empörung auslöste, ist, um es mit Richters Worten zu sagen, heute nur noch ein "Lonely Old Slogan". Die Thematik, die Richter 2006 bereits in seinem Werk mit dem Titel "Lonely Old Slogan" verarbeitete, greift er in dem hier vorgestellten Werk "Ohne Titel (Fuck The Police)" 2022 wieder auf. Das Werk von 2006, welches heute in den Deichtorhallen in Hamburg als Teil der Sammlung Falckenberg hängt und in zahlreichen Ausstellungen zu sehen war, ist eines der ikonischsten und meist zitierten Werke Richters.
Die Bruchsteinwand von damals ist nach 16 Jahren vielleicht ein wenig brüchiger geworden, hat sich ansonsten aber kaum verändert. In beiden Werken befindet sich ein großes rundes Loch in dem Gemäuer, durch das der Betrachter eine Gestalt erblickt. In dem Motiv von 2006 wendet die Figur dem Betrachter den Rücken zu, der Kopf ist kaum erkennbar. Was aber gut erkennbar ist, ist die Lederjacke und der darauf genietete Spruch "FUCK THE POLICE". In unserem Werk von 2022 sind nur noch die Nieten übriggeblieben, die den zuvor benannten Spruch formen, der der Figur in der Bildmitte auf die Brust gebrannt scheint. Durch das Loch lodert der Oberkörper einer gesichtslosen Figur in leuchtenden Orange- und Gelbtönen, was an eine Aufnahme einer Wärmebildkamera erinnert. Umgeben ist sie von einem großen, dunklen Schatten, dessen Kopf verformt ist, ähnlich einem Helm, den die Polizisten der Hundertschaft tragen. Überwachend steht der Schatten hinter der Figur und nimmt ihr die Strahlkraft.
Jedes Werk ist für sich genommen ein wichtiges zeitgeschichtliches Dokument, doch vor allem die Evolution der Werke macht sie derart spannend. Der Punk, der sich 2006 nahezu aufzulösen schien, entflammt 2022, ein Jahr geprägt von gesellschaftlichen Umbrüchen und Katstrophen, in neuem Feuer. Vergessen geglaubte Werte erhalten eine erneute Relevanz. Die politische Einstellung bleibt die gleiche, die Welt ist eine andere.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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zzgl. Folgerechtabgabe von 1,5% auf den Hammerpreis bis zu 200.000 €


Inventar Nummer: 77212-1