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Los 18 | Cyril Edward Power | The Sunshine Roof

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Auktionsergebnisse zu: Cyril Edward Power
POWER, CYRIL EDWARD
London 1872 - 1951

Titel: The Sunshine Roof.
Datierung: Ca. 1934.
Technik: Farblinolschnitt auf chamoisfarbenem Japan.
Darstellungsmaß: 24 x 30cm.
Blattmaß: 27 x 33cm.
Bezeichnung: Signiert, betitelt und nummeriert.
Exemplar: 20/60.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
- Gallery Osborne Samuel, London (Vermerk auf Rahmeninnenseite)
- Privatsammlung Italien
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur:
- Stephen, Coppel: Linocuts of the Machine Age - Claude Flight and the Grosvenor School, Aldershot 1995, WVZ.-Nr. CEP 39

Die britischen Künstler Sybil Andrews und Cyril Power gehören zu den wichtigsten Vertretern der Londoner Grosvenor School of Modern Art. Die Grosvenor School wird in den 1920er und 1930er Jahren zu einer führenden Kraft in der Produktion und Förderung moderner druckgrafischer Werke. Cyril Power, Künstler und Architekt, ist Mitbegründer der Grosvenor School, wo er zu den Themen Architektur und Ornament unterrichtet. Sybil Andrews, Schweißerin im Ersten Weltkrieg, lernt Power 1918 in ihrer gemeinsamen Heimatstadt Bury St. Edmunds in Sussex kennen. Power wird Andrews künstlerischer Mentor, woraus eine 20jährige Arbeitsgemeinschaft entsteht. Andrews besetzt die Stelle der Schulsekretärin an der Grosvenor School. Beide nehmen an den bedeutenden Kursen von Claude Flight teil. Claude Flight unterrichtet seine Technik des Linoldrucks an der Grosvenor School und versammelt einen Kreis von Schülern um sich, zu dem neben Andrews und Power auch William Greengrass, Lill Tschudi und Edith Lawrence gehören. Claude Flight schwebt eine neue Kunst vor, die den schnellen Rhythmus und die Dynamik des neuen, modernen Lebens nach dem Ersten Weltkrieg wiederspiegelt.

Die Drucke von Sybil Andrews und Cyril Power zeigen, wie die Künstler der Grosvenor School besonders der Kunst des Futurismus und Vortizimus zugetan sind. Die Beschäftigung mit Geschwindigkeit und Maschinen wird zu einem zentralen Thema. Mit der Konzentration auf den Linoldruck bedienen sich die Künstler bewusst eines weitgehend unerforschten Mediums, das nicht von einem historischen Kunstkanon überschattet wird. Die Innovation von Claude Flight besteht darin, dass er seine Schüler dazu anregt, für jede Farbe einen anderen Block zu verwenden, um so durch Farbe eine Struktur zu gewinnen. Drei bis fünf Blöcke (einer pro Farbe) braucht es zur fertigen Komposition. Jeder Block wird mit einer Druckfarbe eingefärbt, ein dünnes Japanpapier auf den Block gelegt und die Farbe durch sanften Druck mit der Rückseite eines Löffels oder eines kreisförmigen Lederpolsters auf das Blatt übertragen.
Seine Schüler reagieren darauf mit Werken, die sich durch ihre klare Farbgebung und ihren berauschenden Sinn für kraftvolle Bewegung auszeichnen. Ihre lebhaften, hochmodernen Linolschnitte vermitteln immer noch ein wunderbares Gefühl für die Aufregung und Dynamik des Lebens, das sich mühelos ins 21. Jahrhundert transportieren lässt.

Die Linoldrucke von Sybil Andrews zeigen ihre Konzentration auf die Darstellung der rhythmischen Bewegung menschlicher Figuren. "Rush Hour" (1930) zeigt den wirbelnden Menschenstrom in der Londoner U-Bahn als Symbol für die Hektik des neuen Maschinenzeitalters. Auch der Rhythmus der menschlichen Figur bei der Arbeit oder beim Sport vermag Andrews meisterlich einzufangen. "The Winch" (1930), "Tillers of the Soil" (1934), "Michaelmas" (1935) und "Bringing in the Boat" (1933) zeigt Männer, die in irgendeiner Form mit körperlicher Aktivität und Sport beschäftigt sind, entweder beim Drehen des Griffs einer Winde, in der Landwirtschaft oder beim Rudern. Gerade die Arbeit "Otters Hunt" (1933) demonstriert eine von Andrews wichtigsten Kompositionstechniken: die Verwendung eines einzigen Punkts, auf den sich die Energie des Bildes konzentriert. Eine der bedeutendsten und schönsten Linolschnitte von Cyril Power ist die angebotene Arbeit "Sunshine Roof", welches von vier Blöcken gedruckt wurde. Es ist ein Green Line Bus von London nach Hertford dargestellt, der von Powers Sohn, Cyril Arthur Power, gefahren wird. Öffentliche Verkehrsmittel als Errungenschaft des Industriezeitalters und die damit einhergehende monotone Hektik des modernen Lebens ist ein immer wiederkehrendes Motiv in Powers Linolschnitten. Durch ihre handwerkliche Herstellung weisen die Linoldrucke eine einzigartige Qualität auf, die sich von den maschinellen Drucktechniken der heutigen Zeit unterscheidet. Obwohl in Auflagen von 50 - 60 Exemplaren erschienen, tauchen Sie nur selten auf Auktionen auf.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 69665-9