Los 56 | Ernst Ludwig Kirchner | Im Varieté

KIRCHNER, ERNST LUDWIG
1880 Aschaffenburg - 1938 Frauenkirch/Davos

Titel: Im Varieté.
Datierung: Um 1912.
Technik: Bleistift auf Papier.
Maße: 21 x 16cm.
Bezeichnung: Nachlassstempel und datiert verso: Nachlass E.L. Kirchner 1912. Stempel monogrammiert von Robert Norbert Ketterer: R.N.K.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Zustand:
Blatt minimal gebräunt. In der linken unteren Ecke kleine Knickspur. Im rechten Randbereich mittig bräunlicher Farbfleck. Verso im oberen Bereich leichte Verschmutzungen. Reste alter Montierung in den oberen Ecken. Ansonsten befindet sich die Arbeit in einem sehr guten Zustand.

Die Zeichnung wurde dem Skizzenbuch 32 entnommen.

Provenienz:
- Sammlung/Nachlass Lise Gujer, Davos-Sertig
- Kornfeld & Klipstein Bern, Ernst Ludwig Kirchner - Sammlung Lise Gujer, Auktion 15. Jun. 1968
- Graphisches Kabinett Wolfgang Werner, Bremen
- Privatsammlung Norddeutschland

Ausstellungen:
- Graphisches Kabinett Wolfgang Werner, Bremen 1980

Literatur:
- Ausst. Kat. Ernst Ludwig Kirchner - Zeichnungen und Druckgrafik, Graphisches Kabinett Wolfgang Werner, Bremen 1980, Kat.-Nr. 22, Abb.
- Vgl. Presler/Gerd: Ernst Ludwig Kirchner, Werkverzeichnis der Skizzenbücher, Karlsruhe/Davos 1996, S. 226
- Vgl. Dube, Annemarie und Wolf-Dieter: Ernst Ludwig Kirchner - Das graphische Werk, Bd. I, München 1991 (3. Aufl.), WVZ.-Nr. H 196

Schon in Dresden besuchte Kirchner gern das Varieté. Er liebte die Aktion, die schnellen Bewegungen der Artisten und Akrobaten, der Jongleure, Seiltänzer und Clowns: "Beobachtung der Bewegung. Aus ihr kommt mir das gesteigerte Lebensgefühl, das der Ursprung des künstlerischen Weges ist." Sein Thema, dem er ein Leben lang und in allen Phasen seiner künstlerischen Entwicklung nachging. Die Zeichnung "Im Varieté" verlässt jede Statik, steigert die Geschwindigkeit, findet in wirbelnden Schraffuren Linien voller Dynamik. Bei einem dieser Varieté - Besuche in Berlin lernte er im Oktober 1911 die Tänzerinnen Gerda und Erna Schilling kennen, die seine Modelle wurden.

Wir danken Herrn Prof. Dr. Dr. Gerd Presler für die wissenschaftlichen Hinweise.