Los 150 | Georg Herold | Ohne Titel

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Auktionsergebnisse zu: Georg Herold
HEROLD, GEORG
1947 Jena

Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1991.
Technik: Mischtechnik (Lack, Silber und Kupfer, metallisiert) auf Leinwand.
Maße: 248 x 200cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso unten rechts: herold 91. Auf dem Keilrahmen verso unten mit Richtungspfeil versehen.

Provenienz:
- Perry Rubenstein, New York
- Bayer Inc., USA
- Bayer AG, Leverkusen (2005 von Vorheriger erworben)

Ausstellungen:
- Martin-Gropius-Bau, Berlin 2013

Literatur:
- Farbenfabriken Bayer (Hrsg.): Kunstwerk - Bildende Kunst bei Bayer, Leverkusen 1992, S. 173, Abb.
- Miksche, Uta: Bayer Collection of Contemporary Art, Sewickly 1995, S. 49, Abb.
- Ausst.-Kat. Von Beckmann bis Warhol, Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts - Die Sammlung Bayer, Martin-Gropius-Bau, Köln 2013, S. 240, Abb.


- Herausragende Arbeit des Künstlers, die seinen spielerischen Umgang mit Materialität und seine Experimentierfreude widerspiegelt
- Werke des Künstlers sind in bedeutenden internationalen Museen vertreten, wie der Tate Modern in London, dem MoMA New York und der Kunsthalle Hamburg

Georg Herold - Ironie, Material und die Dekonstruktion der Kunst
Georg Herold zählt seit den 1980er-Jahren zu den bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstlern. 1947 in Jena geboren, wuchs er in der DDR auf und absolvierte dort seine erste künstlerische Ausbildung. Nach einem gescheiterten Fluchtversuch 1973 wurde er inhaftiert, bevor ihn die Bundesrepublik freikaufte. Im Westen studierte er ab 1977 an der Kunstakademie Hamburg unter Sigmar Polke und bewegte sich im Umfeld der "Neuen Wilden", distanzierte sich aber schnell von deren expressiver Malerei. Stattdessen entwickelte er eine konzeptuelle Bildsprache, die durch Ironie, Materialexperimente und eine kritische Auseinandersetzung mit Kunst und Gesellschaft geprägt ist. Seit 1999 ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.

Vom Material zum Kunstwerk
Das vorliegende Werk aus dem Jahr 1991 ist ein beeindruckendes Beispiel für Georg Herolds radikale Materialexperimente und seine unkonventionelle Herangehensweise an die Malerei. Mit einer imposanten Größe von 248 × 200 cm besticht das Werk durch eine vielschichtige Oberflächengestaltung, bestehend aus Lack, Silber und Metallisierungskupfer auf Leinwand. Diese Materialien, die üblicherweise in industriellen Kontexten verwendet werden, erhalten durch ihre Verwendung in einem Kunstwerk eine neue Bedeutung. Die reflektierenden und metallisch glänzenden Oberflächen spielen mit Licht und Bewegung, wodurch sich der Eindruck des Werks je nach Betrachtungswinkel verändert. Dabei offenbart sich eine abstrakt-informelle Formensprache, die durch eine poetische, fast haptische Wirkung besticht.
Ein wesentliches Merkmal des Werks ist sein konzeptueller Ansatz: Durch die natürlichen Oxidationsprozesse der Silber- und Kupferanteile verändert sich das Bild stetig, wodurch es eine dynamische, sich wandelnde Erscheinung erhält. Die strahlende Farbigkeit, die das Werk ursprünglich prägt, wird sich mit der Zeit verändern, was Herolds Auseinandersetzung mit Materialität und Vergänglichkeit eindrucksvoll unterstreicht.

Einordnung ins Gesamtwerk
Das vorliegende Werk steht exemplarisch für Herolds konsequente Erforschung der Grenzen von Malerei und Objektkunst. Während er in seinen frühen Arbeiten noch stärker von der gestischen Malerei der "Neuen Wilden" beeinflusst war, zeigen die Werke der 1990er Jahre eine zunehmende Abkehr von der klassischen Leinwandmalerei hin zu materialbetonten, oft skulptural wirkenden Kompositionen. Die Verwendung von industriellen Substanzen wie Lack und Kupfer unterstreicht sein Interesse an der Materialästhetik und an der Symbolik vermeintlich kunstfremder Elemente.
In seinem Gesamtwerk nimmt die Arbeit eine wichtige Position ein, da sie einen Moment des Übergangs markiert - von den frühen, provokativen Materialmontagen hin zu einer subtileren, aber nicht minder kritischen Auseinandersetzung mit Kunst und Materialität. Es vereint die wesentlichen Merkmale von Herolds Schaffen: die Ironie, die konzeptuelle Tiefe und die innovative Verwendung von unkonventionellen Materialien. Als Teil einer internationalen Sammlung und mit einer beachtlichen Ausstellungsgeschichte ist es ein herausragendes Beispiel für das Werk eines Künstlers, der bis heute mit seiner unorthodoxen Herangehensweise die Kunstwelt herausfordert.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 80374-207

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