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Los 1052 | Giovanni Lanfranco | Studien zu männlichen Händen
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LANFRANCO, GIOVANNI
1582 Parma - 1647 Rom
Titel: Studien zu männlichen Händen.
Technik: Schwarzer Stift auf Papier.
Montierung: Kaschiert.
Maße: 35 x 25,5cm.
Rahmen: Rahmen.
Provenienz:
Sammlung Erich Schleier, Berlin.
Die hier vorliegende Arbeit von Giovanni Lanfranco ist das persönlichste Blatt aus dem Nachlass Erich Schleiers. Die Verbindung zwischen ihm und dem Künstler ist unauflöslich und dauerhaft: Lanfranco war der Künstler, dem Schleier seit seiner Magisterarbeit sein ganzes Leben widmete. Unzählige Ausstellungskataloge, Artikel, wissenschaftliche Aufsätze, Vorträge usw. wurden diesem Maler gewidmet, der zwischen Parma, Rom und Neapel tätig war. Lanfranco wurde zu einer Art Alter Ego von Erich Schleier, dessen künstlerische und biografische Ereignisse im Laufe Schleiers Karriere präzise und rigoros rekonstruiert wurden.
Diese Studienzeichnung dreier Hände ist ein typisches Beispiel für Lanfrancos reifen grafischen Stil, der sich besonders in seinen Detailstudien zeigt. Die Reihe der vergleichbaren Arbeiten verteilt sich heute auf die Zeichnungskabinette der Florentiner Uffizien, des Museo Capodimonte in Neapel, der Royal Library in Windsor Castle, des Istituto Centrale per la Grafica in Rom sowie des Kunstmuseums in Düsseldorf (vgl. E. Schleier, Disegni di Giovanni Lanfranco, Florenz 1983, S. 7-12).
Bei der Zeichnung handelt es sich um eine exakte Studie der Hände des Apostels Paulus, die zusammen mit den anderen Aposteln und Kartäuserheiligen im Jahr 1637 an den Seiten der Fenster des Kirchenschiffs der Kartause von St. Martin in Neapel gemalt wurden. Von Don Isidoro de Alegria, dem Pater Prokurator des Ordens erhielt Lanfranco in jenem Jahr den Auftrag, verschiedene Szenen und Figuren auf das Gewölbe des Kirchenschiffs, den Chor und die Eingangswände der Kartause zu malen. Das Programm gipfelte in der Auferstehung Christi und beschäftigte den Maler bis Anfang 1639. Die zahlreichen vorbereitenden Zeichnungen dokumentieren die Schwierigkeit und den Einsatz, den er in dieses Werk steckte. Auch wenn es dem Künstler viele Probleme bereitete, gilt es heute zusammen mit den Ausmalungen der Kuppel des Gesù Nuovo (1634-1635) und den Fresken an den Heiligen Aposteln (1638-1646) zu Recht als sein erfolgreichstes Projekt in Neapel.
Der untere Teil des Blattes zeigt die zwei Vorstudien der rechten, das Buch haltenden Hand des Paulus. Im oberen Teil des Blattes ist die Studie einer linken Hand zu sehen, die nach unten fällt, während der Arm auf dem Schwert ruht. In seinem robusten, energischen und malerischen Stil stellt das Blatt ein charakteristisches Beispiel für die neapolitanische Periode des Künstlers dar, die "durch eine Vernachlässigung der linearen Definition der Konturen von Formen gekennzeichnet ist, die klassisch gemeint sind (...) und als Ausdruck eines völlig neuen und revolutionären Piktorialismus erkannt werden können", um die äußerst präzise Analyse zu zitieren, die Erich Schleier (op. cit. 1983, S. 13) in seinem grundlegenden Katalog der Zeichnungen Lanfrancos in den Uffizien für diese Studie liefert.
Wir danken Simonetta Prosperi Valenti, Rom, die die Zuschreibung der vorliegenden Zeichnung auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie vorgeschlagen hat, für ihre Hilfe bei deren Katalogisierung.
1582 Parma - 1647 Rom
Titel: Studien zu männlichen Händen.
Technik: Schwarzer Stift auf Papier.
Montierung: Kaschiert.
Maße: 35 x 25,5cm.
Rahmen: Rahmen.
Provenienz:
Sammlung Erich Schleier, Berlin.
Die hier vorliegende Arbeit von Giovanni Lanfranco ist das persönlichste Blatt aus dem Nachlass Erich Schleiers. Die Verbindung zwischen ihm und dem Künstler ist unauflöslich und dauerhaft: Lanfranco war der Künstler, dem Schleier seit seiner Magisterarbeit sein ganzes Leben widmete. Unzählige Ausstellungskataloge, Artikel, wissenschaftliche Aufsätze, Vorträge usw. wurden diesem Maler gewidmet, der zwischen Parma, Rom und Neapel tätig war. Lanfranco wurde zu einer Art Alter Ego von Erich Schleier, dessen künstlerische und biografische Ereignisse im Laufe Schleiers Karriere präzise und rigoros rekonstruiert wurden.
Diese Studienzeichnung dreier Hände ist ein typisches Beispiel für Lanfrancos reifen grafischen Stil, der sich besonders in seinen Detailstudien zeigt. Die Reihe der vergleichbaren Arbeiten verteilt sich heute auf die Zeichnungskabinette der Florentiner Uffizien, des Museo Capodimonte in Neapel, der Royal Library in Windsor Castle, des Istituto Centrale per la Grafica in Rom sowie des Kunstmuseums in Düsseldorf (vgl. E. Schleier, Disegni di Giovanni Lanfranco, Florenz 1983, S. 7-12).
Bei der Zeichnung handelt es sich um eine exakte Studie der Hände des Apostels Paulus, die zusammen mit den anderen Aposteln und Kartäuserheiligen im Jahr 1637 an den Seiten der Fenster des Kirchenschiffs der Kartause von St. Martin in Neapel gemalt wurden. Von Don Isidoro de Alegria, dem Pater Prokurator des Ordens erhielt Lanfranco in jenem Jahr den Auftrag, verschiedene Szenen und Figuren auf das Gewölbe des Kirchenschiffs, den Chor und die Eingangswände der Kartause zu malen. Das Programm gipfelte in der Auferstehung Christi und beschäftigte den Maler bis Anfang 1639. Die zahlreichen vorbereitenden Zeichnungen dokumentieren die Schwierigkeit und den Einsatz, den er in dieses Werk steckte. Auch wenn es dem Künstler viele Probleme bereitete, gilt es heute zusammen mit den Ausmalungen der Kuppel des Gesù Nuovo (1634-1635) und den Fresken an den Heiligen Aposteln (1638-1646) zu Recht als sein erfolgreichstes Projekt in Neapel.
Der untere Teil des Blattes zeigt die zwei Vorstudien der rechten, das Buch haltenden Hand des Paulus. Im oberen Teil des Blattes ist die Studie einer linken Hand zu sehen, die nach unten fällt, während der Arm auf dem Schwert ruht. In seinem robusten, energischen und malerischen Stil stellt das Blatt ein charakteristisches Beispiel für die neapolitanische Periode des Künstlers dar, die "durch eine Vernachlässigung der linearen Definition der Konturen von Formen gekennzeichnet ist, die klassisch gemeint sind (...) und als Ausdruck eines völlig neuen und revolutionären Piktorialismus erkannt werden können", um die äußerst präzise Analyse zu zitieren, die Erich Schleier (op. cit. 1983, S. 13) in seinem grundlegenden Katalog der Zeichnungen Lanfrancos in den Uffizien für diese Studie liefert.
Wir danken Simonetta Prosperi Valenti, Rom, die die Zuschreibung der vorliegenden Zeichnung auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie vorgeschlagen hat, für ihre Hilfe bei deren Katalogisierung.
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Inventar Nummer: 77740-45