Los 75 | Giovanni Mannozzi - zugeschrieben | Der Heilige Dominikus erweckt Napoleone Orsini zum Leben

MANNOZZI, GIOVANNI
('Giovanni da San Giovanni')
1592 San Giovanni Valdarno - 1636 Florenz

zugeschrieben

Titel: Der Heilige Dominikus erweckt Napoleone Orsini zum Leben.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 199 x 144cm.
Rahmen: Rahmen.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland;
Laut der Familientradition wurde das Gemälde in Italien erworben.

Dominikus von Guzman war der Gründer des Predigerordens, der gemeinhin als "Dominikaner" bekannt ist. Dieser Orden hatte große aufgeklärte Geister wie den heiligen Albert den Großen und den heiligen Thomas von Aquin sowie hervorragende Missionare wie den heiligen Hyazinth und den heiligen Vinzenz Ferreri.
Der heilige Dominikus wirkte viele Wunder: Dazu gehören die Auferstehung der Toten und die Heilung von Verwundeten, Krüppeln und Vergifteten. Das Wunder der Auferstehung von Napoleone Orsini, in dem vorliegenden Gemälde dargestellt, ist eine der bekanntesten Tatsachen über den heiligen Dominikus von Guzmán. Es scheint, dass der Heilige einen jungen römischen Adligen kannte, den Neffen des Kardinals von Fossanova, und dass er während eines Aufenthalts des Heiligen in Rom gerufen wurde, um dem jungen Mann zu helfen, der nach einem Sturz vom Pferd leblos am Boden lag. Dominikus, der die Verzweiflung seines Onkels und seiner Verwandten sah, legte den jungen Mann auf den Boden und begann, ihn zu segnen; sofort stand der Junge geheilt wieder auf.
In dem vorliegenden Gemälde liegt der junge Mann immer noch bewusstlos am Boden, während seine Verwandten - darunter der Kardinal von Fossanova, der hinter dem heiligen Dominikus zu sehen ist - verzweifelt sind und mit ihren Augen die Hilfe des Heiligen erflehen, der mit zum Himmel gerichtetem Blick zu beten beginnt.
Das vorliegende Werk wird sowohl durch die Familientradition als auch durch eine stilistische Analyse zum Florentiner Maler Giovanni da San Giovanni zugeschrieben. Es ist noch unbekannt, für welchen Ort das Gemälde ursprünglich angefertigt wurde; angesichts seiner Größe war es wahrscheinlich dazu bestimmt, den Altar einer Kapelle in einer Kirche zu schmücken, die dem Heiligen Dominikus geweiht war oder deren Stifter diesen Namen trug oder dem Dominikanerorden angehörte.
Giovanni da San Giovanni war in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts hauptsächlich in der Toskana und in Rom tätig und starb am 6. Dezember 1636 in Florenz. Er gilt zweifellos als einer der interessantesten Maler seiner Zeit, der sich sowohl mit der Dekoration von Fresken als auch der Herstellung von Ölgemälden auf Leinwand beschäftigte.
Seine ersten Werke lassen sich auf die Zeit um 1616 datieren. Um 1620 schuf er die Beschneidung für die Kirche San Bartolomeo in Cutigliano in der Diözese Pistoia, mit der das Wunder der Auferstehung von Napoleone Orsini sowohl in der Zeichnung als auch in der verwendeten Farbpalette einige Ähnlichkeiten aufweist. Das Altarbild in Cutigliano könnte daher vielleicht sowohl als stilistischer als auch als chronologischer Bezugspunkt für die korrekte Zuordnung und Datierung des vorliegenden Gemäldes dienen.

Wir danken Sandro Bellesi, Florenz, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie bestätig hat.