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Los 376 | Giuseppe Santomaso | "Ai Confini dell' Oriente"
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SANTOMASO, GIUSEPPE
Venedig 1907 - 1990
Titel: "Ai Confini dell' Oriente".
Datierung: 1960.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 73,5 x 50,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Santomaso '6. Bezeichnet verso: SANTOMASO 'AI CONFINI DELL'ORIENTE'.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Annemarie M. Andersen Kunsthandel, Zürich (Aufkleber)
- Privatsammlung Bayern
Literatur:
- Stringa, Nico: Guiseppe Santomaso - Catalogo Ragionato, Torino 2017, Vol. II, WVZ.-Nr. 430, Abb.
- Santomaso, Guiseppe: Santomaso - Catalogue raisonné 1931-1974, Venedig 1975, WVZ.-Nr. 373
- Wichtiger Vertreter der einflussreichen Künstlergruppe "Gruppo degli Otto"
- Ausdrucksstarke Farbmodulation
- Aus der Übergangszeit zur freien, rhythmischen Malerei der 1960er Jahre
- Künstler zahlreich ausgestellt, u.a. 3 x vertreten auf der documenta in Kassel und 13 Teilnahmen an der Biennale in Venedig
Giuseppe Santomaso beginnt seine Karriere als Autodidakt und erhält seine "Ausbildung" durch die Ausstellungen in der Fondazione Bevilacqua La Masa und dem Ca'Pesaro in Venedig. Im Jahr 1937 reist der Künstler nach Paris und Amsterdam, wo er sich von den impressionistischen und fauvistischen Bewegungen von Braque, Matisse und Picasso inspirieren lässt. So wendet er sich in diesem Jahr von der traditionalen Malerei der Lagunenstadt langsam ab und beginnt, abstrakte Spannungen und emotionale Figuren zu malen. In den 1940er Jahren ist der Künstler Gründungsmitglied der "Nuova Secessione Artistica Italiana" (ab 1946 "Fronte Nuovo delle Arti"). Da die Gruppierung sich jedoch bereits früh in ein abstraktes und figuratives Lager spaltet, gründet er 1952 die "Gruppo degli Otto" zusammen mit Afro, Birolli, Corpora, Moreni, Morlotti, Turcato und Vedova, die als rein abstrakt-konkret bezeichnet wird. Bereits im Jahr 1954 gewinnt Santomaso, zu seiner neuen Malerei gefunden, den Internationalen Preis für Malerei auf der Biennale von Venedig, welcher ihm zu internationalem Ruhm verhelfen sollte. Waren die Gemälde der 1950er Jahre jedoch noch von einem kraftvollen informellen Ausdruck und einer kantigen Formsprache geprägt, wurden sie in den 1960er Jahren, wie auch in dem hier vorliegenden Werk "Ai Confini dell' Oriente" (Die Grenzen des Orients), deutlich freier, ruhiger und auch grafischer.
Gerade das vorliegende Werk ist ein perfektes Beispiel für den Übergang in die Malweise der Arbeiten der späteren Zeit. Die ungegenständliche Tendenz, die eine naturalistische Emotionalität der Farbe noch immer nicht ausschließt und somit den wesentlichen Charakter seiner lyrisch-informellen Malerei ausmacht, wird hier sehr spürbar. Von der Komposition ausgehend vernimmt der Betrachter eine enorme Anziehungskraft, die verleitet, darauf aktiv zu reagieren. Auch die Farben vermitteln eine wunderschöne Vitalität und zeugen von einer 1959 unternommenen Reise in die farbenreiche Landschaft Kataloniens sowie den kraftvollen Blautönen der venezianischen Lagune. In dem rhythmischen und ausgewogenen Gemälde gelingt dem Künstler ein perfektes Gleichgewicht zwischen den Farbtönen und den dunklen Linien, welche die verschiedenen Farbflächen trennen und verbinden. Ebenso zeigt es durch die hier vorherrschende expressive Geste eine deutliche Reaktion auf die Regelmäßigkeit und Strenge des kubistischen Aufbaus der früheren Werke auf. So schafft Santomaso eine Komposition, welche sich in weitere modulierte Bereiche auszudehnen scheint, sich durch einen Verlust der Grenzen im Raum auszeichnet, wo die Farbe vorherrschend wird und als Ausdruck der Zeichnung selbst verstanden werden muss. Dies kennzeichnet Santomaso als einen der größten Künstler unserer Nachkriegszeit.
Venedig 1907 - 1990
Titel: "Ai Confini dell' Oriente".
Datierung: 1960.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 73,5 x 50,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Santomaso '6. Bezeichnet verso: SANTOMASO 'AI CONFINI DELL'ORIENTE'.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Annemarie M. Andersen Kunsthandel, Zürich (Aufkleber)
- Privatsammlung Bayern
Literatur:
- Stringa, Nico: Guiseppe Santomaso - Catalogo Ragionato, Torino 2017, Vol. II, WVZ.-Nr. 430, Abb.
- Santomaso, Guiseppe: Santomaso - Catalogue raisonné 1931-1974, Venedig 1975, WVZ.-Nr. 373
- Wichtiger Vertreter der einflussreichen Künstlergruppe "Gruppo degli Otto"
- Ausdrucksstarke Farbmodulation
- Aus der Übergangszeit zur freien, rhythmischen Malerei der 1960er Jahre
- Künstler zahlreich ausgestellt, u.a. 3 x vertreten auf der documenta in Kassel und 13 Teilnahmen an der Biennale in Venedig
Giuseppe Santomaso beginnt seine Karriere als Autodidakt und erhält seine "Ausbildung" durch die Ausstellungen in der Fondazione Bevilacqua La Masa und dem Ca'Pesaro in Venedig. Im Jahr 1937 reist der Künstler nach Paris und Amsterdam, wo er sich von den impressionistischen und fauvistischen Bewegungen von Braque, Matisse und Picasso inspirieren lässt. So wendet er sich in diesem Jahr von der traditionalen Malerei der Lagunenstadt langsam ab und beginnt, abstrakte Spannungen und emotionale Figuren zu malen. In den 1940er Jahren ist der Künstler Gründungsmitglied der "Nuova Secessione Artistica Italiana" (ab 1946 "Fronte Nuovo delle Arti"). Da die Gruppierung sich jedoch bereits früh in ein abstraktes und figuratives Lager spaltet, gründet er 1952 die "Gruppo degli Otto" zusammen mit Afro, Birolli, Corpora, Moreni, Morlotti, Turcato und Vedova, die als rein abstrakt-konkret bezeichnet wird. Bereits im Jahr 1954 gewinnt Santomaso, zu seiner neuen Malerei gefunden, den Internationalen Preis für Malerei auf der Biennale von Venedig, welcher ihm zu internationalem Ruhm verhelfen sollte. Waren die Gemälde der 1950er Jahre jedoch noch von einem kraftvollen informellen Ausdruck und einer kantigen Formsprache geprägt, wurden sie in den 1960er Jahren, wie auch in dem hier vorliegenden Werk "Ai Confini dell' Oriente" (Die Grenzen des Orients), deutlich freier, ruhiger und auch grafischer.
Gerade das vorliegende Werk ist ein perfektes Beispiel für den Übergang in die Malweise der Arbeiten der späteren Zeit. Die ungegenständliche Tendenz, die eine naturalistische Emotionalität der Farbe noch immer nicht ausschließt und somit den wesentlichen Charakter seiner lyrisch-informellen Malerei ausmacht, wird hier sehr spürbar. Von der Komposition ausgehend vernimmt der Betrachter eine enorme Anziehungskraft, die verleitet, darauf aktiv zu reagieren. Auch die Farben vermitteln eine wunderschöne Vitalität und zeugen von einer 1959 unternommenen Reise in die farbenreiche Landschaft Kataloniens sowie den kraftvollen Blautönen der venezianischen Lagune. In dem rhythmischen und ausgewogenen Gemälde gelingt dem Künstler ein perfektes Gleichgewicht zwischen den Farbtönen und den dunklen Linien, welche die verschiedenen Farbflächen trennen und verbinden. Ebenso zeigt es durch die hier vorherrschende expressive Geste eine deutliche Reaktion auf die Regelmäßigkeit und Strenge des kubistischen Aufbaus der früheren Werke auf. So schafft Santomaso eine Komposition, welche sich in weitere modulierte Bereiche auszudehnen scheint, sich durch einen Verlust der Grenzen im Raum auszeichnet, wo die Farbe vorherrschend wird und als Ausdruck der Zeichnung selbst verstanden werden muss. Dies kennzeichnet Santomaso als einen der größten Künstler unserer Nachkriegszeit.
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Inventar Nummer: 70368-8