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Los 375 | Jean Fautrier | La Plante
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FAUTRIER, JEAN
1898 Paris - 1964 Châtenay/Frankreich
Titel: La Plante.
Datierung: 1928.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 33,5 x 42cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Fautrier. Bezeichnet verso auf Keilrahmen: La Plante 1928.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Wir danken Herrn Dominique Fautrier für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie René Drouin, Paris (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
- Stalter, Marcel André: "Recherche sur l'oeuvre de Jean Fautrier de son commencement à 1940. Essai de catalogue méthodique et d'interprétation", Dissertation eingereicht an der Universität Sorbonne, Paris IV, 1982, Nr. 455
- Typisches Gemälde der 1920er Jahre, das durch seine kraftvolle Malerei überzeugt
- In den letzten beiden Jahren konnte der Künstler erneut Auktionsrekorde erzielen
- Markfrische Arbeit aus langjährigem Privatbesitz
Die 1920er Jahre markieren die erste vielbeachtete, erfolgreiche Werkphase Jean Fautriers. 1928 hat der Künstler seine dritte Einzelausstellung bei der legendären Galerie Bernheim-Jaune in Paris. In dieser Zeit beginnt Fautrier, seine gestische Malweise zu entwickeln, die durch einen vielschichtigen, reliefartigen und hiermit plastisch wirkenden Farbauftrag geprägt ist. Es ist diese charakteristische Handschrift, die den Künstler als ein Vorläufer des Informel erscheinen lässt.
Während Fautrier unter seinen Künstlerkollegen eher ein Einzelgänger blieb, suchte er den Austausch und die Freundschaft mit Dichtern und Literaten. Allen voran zu nennen ist André Malraux, den Fautrier 1928, dem Entstehungsjahr des hier angebotenen Bildes, über die Sammlerin und Förderin Jeanne Castel kennenlernt. Späterhin engagiert sich Fautrier gemeinsam mit Malraux, dessen im Zeitraum von 1928 bis 1937 veröffentlichte Romane ihm den Ruf des Frühexistenzialisten einbringen, während der Besatzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg in der Résistance. Unter Vermittlung von Jean Malraux entwirft Fautrier Illustrationen zu Dantes Inferno für den Verleger Gallimard.
Gerade in seinem Frühwerk gibt sich Fautrier illusionären, fast apokalyptischen Bildern und Stimmungen hin. Wie auch in der hier vorliegen Arbeit "La Plante", wandern in den Gemälden der 1920er Jahre die figürlichen Darstellungen, wie Blumen, nackte Figuren, Kadaver oder Landschaften, aus einer unbestimmten Dunkelheit kommend ins Licht hinein - dies oftmals ohne, dass sie in der Wirklichkeit in der vorgenommenen Farbgebung und Formgebung existieren könnten. Die Ränder der Gemälde verfließen in der durch die Farben konstruierten Begrenzung des unstrukturiert wirkenden Bildraumes. Es entsteht eine Art Urzustand, wie der Beginn des Kosmos, in dem Licht und Dunkelheit Substanzen sind, Materien sich zu Gebilden formen und der Raum keine erkennbaren Grenzen besitzt. Das Licht, welches auf die sich formenden Pflanzen scheint, wird ebenso ein Teil von ihnen wie die Dunkelheit, aus der sie sich herausbilden. Gerade in diesen dunkelblauen Blumengebilden, die sich sehnsüchtig ins Licht strecken und an Schönheit und Glanz verloren zu haben scheinen, wird die Bildsprache der frühen Werkphase Fautriers deutlich. Während die Malerei in Ihrer Pastosität und Grobheit rudimentär ist, erzeugt sie dennoch die Kraft aus einem Miasma von Material, Farbe und Gesso, nur gerade so, um das Abgebildete zu erschaffen und für den Betrachter erkennen zu machen. Insgesamt kreiert Fautrier so eine mitreißende Stimmung, welche bis heute unvergleichbar scheint.
2017 zeigte das Kunst Museum Winterthur eine große Retrospektive, die 2018 vom Musée d'art de la Ville de Paris unter dem Titel "Jean Fautrier. Texture and Light" übernommen und zu dem bisher größten Werküberblick ergänzt wurde.
1898 Paris - 1964 Châtenay/Frankreich
Titel: La Plante.
Datierung: 1928.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 33,5 x 42cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Fautrier. Bezeichnet verso auf Keilrahmen: La Plante 1928.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Wir danken Herrn Dominique Fautrier für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie René Drouin, Paris (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
- Stalter, Marcel André: "Recherche sur l'oeuvre de Jean Fautrier de son commencement à 1940. Essai de catalogue méthodique et d'interprétation", Dissertation eingereicht an der Universität Sorbonne, Paris IV, 1982, Nr. 455
- Typisches Gemälde der 1920er Jahre, das durch seine kraftvolle Malerei überzeugt
- In den letzten beiden Jahren konnte der Künstler erneut Auktionsrekorde erzielen
- Markfrische Arbeit aus langjährigem Privatbesitz
Die 1920er Jahre markieren die erste vielbeachtete, erfolgreiche Werkphase Jean Fautriers. 1928 hat der Künstler seine dritte Einzelausstellung bei der legendären Galerie Bernheim-Jaune in Paris. In dieser Zeit beginnt Fautrier, seine gestische Malweise zu entwickeln, die durch einen vielschichtigen, reliefartigen und hiermit plastisch wirkenden Farbauftrag geprägt ist. Es ist diese charakteristische Handschrift, die den Künstler als ein Vorläufer des Informel erscheinen lässt.
Während Fautrier unter seinen Künstlerkollegen eher ein Einzelgänger blieb, suchte er den Austausch und die Freundschaft mit Dichtern und Literaten. Allen voran zu nennen ist André Malraux, den Fautrier 1928, dem Entstehungsjahr des hier angebotenen Bildes, über die Sammlerin und Förderin Jeanne Castel kennenlernt. Späterhin engagiert sich Fautrier gemeinsam mit Malraux, dessen im Zeitraum von 1928 bis 1937 veröffentlichte Romane ihm den Ruf des Frühexistenzialisten einbringen, während der Besatzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg in der Résistance. Unter Vermittlung von Jean Malraux entwirft Fautrier Illustrationen zu Dantes Inferno für den Verleger Gallimard.
Gerade in seinem Frühwerk gibt sich Fautrier illusionären, fast apokalyptischen Bildern und Stimmungen hin. Wie auch in der hier vorliegen Arbeit "La Plante", wandern in den Gemälden der 1920er Jahre die figürlichen Darstellungen, wie Blumen, nackte Figuren, Kadaver oder Landschaften, aus einer unbestimmten Dunkelheit kommend ins Licht hinein - dies oftmals ohne, dass sie in der Wirklichkeit in der vorgenommenen Farbgebung und Formgebung existieren könnten. Die Ränder der Gemälde verfließen in der durch die Farben konstruierten Begrenzung des unstrukturiert wirkenden Bildraumes. Es entsteht eine Art Urzustand, wie der Beginn des Kosmos, in dem Licht und Dunkelheit Substanzen sind, Materien sich zu Gebilden formen und der Raum keine erkennbaren Grenzen besitzt. Das Licht, welches auf die sich formenden Pflanzen scheint, wird ebenso ein Teil von ihnen wie die Dunkelheit, aus der sie sich herausbilden. Gerade in diesen dunkelblauen Blumengebilden, die sich sehnsüchtig ins Licht strecken und an Schönheit und Glanz verloren zu haben scheinen, wird die Bildsprache der frühen Werkphase Fautriers deutlich. Während die Malerei in Ihrer Pastosität und Grobheit rudimentär ist, erzeugt sie dennoch die Kraft aus einem Miasma von Material, Farbe und Gesso, nur gerade so, um das Abgebildete zu erschaffen und für den Betrachter erkennen zu machen. Insgesamt kreiert Fautrier so eine mitreißende Stimmung, welche bis heute unvergleichbar scheint.
2017 zeigte das Kunst Museum Winterthur eine große Retrospektive, die 2018 vom Musée d'art de la Ville de Paris unter dem Titel "Jean Fautrier. Texture and Light" übernommen und zu dem bisher größten Werküberblick ergänzt wurde.
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Inventar Nummer: 70468-7