
Los 3 | Herbert Brandl | Ohne Titel
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BRANDL, HERBERT
1959 Graz/Österreich
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 2016.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 200 x 300cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben links: Brandl 2016.
Provenienz:
- Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt a.M.
- Privatsammlung Hessen (2015 von Vorheriger erworben)
- Kraftvoll gestische Malerei einer Naturimpression
- Das Bild als expressiver Farb- und Lichtraum
Malerei als Sehnsuchtsort
Ausgehend von Naturphänomenen betreibt Herbert Brandl, der zu den wichtigsten österreichischen Vertretern des Neoexpressionismus gehört, die Erschließung von Farb- und Lichträumen in der Malerei. Die Abstraktion von zerklüfteten Felsen, reißenden Wasserfällen, dichten Wäldern oder scharfkantigen Bergkristallen dient zur Eröffnung assoziativer Freiräume, die eine metaphysische Dimension berühren. Mit seinen Gemälden thematisiert Brandl so die menschliche Verortung in der Welt und Beziehung zum Kosmos.
Die Anschauung der Landschaft weicht einer individuellen Auffassung dieser als Projektionsfläche für Seelenzustände. Brandls Ausführung entspricht einer emotionalen Entäußerung, bei der die realitätsgetreue Darstellung der Landschaft einer subjektiven Stimmung weicht. Den Abstraktionen Brandls ist eine romantische Vorstellung von einer Naturidylle eingeschrieben. Jenseits des Sujets wird die Malerei selbst zum Sehnsuchtsort.
In Brandls jüngeren Werken tritt die Form vollkommen hinter der Farbe zurück. Explosive malerische Äußerungen, von expressiven Gesten vollzogen, schöpfen aus der unmittelbaren Ausdruckskraft der Farbmaterie, die sich in der spontanen körperlichen Aktion entlädt.
Auflösung von Gegenständlichkeit und Fluss der Pinselstriche
So ist das Motiv des vorliegenden Gemäldes kaum bestimmbar. Sind exotische Blüten dargestellt, die durch das dichte grüne Blätterwerk des Dschungels aufleuchten? In eine reine Impression verwandelt, dominiert ein farblicher Dreiklang aus Magenta, Petrol und Gelb das Bild. Die Zweidimensionalität der Leinwand wird durch einen wechselnden Tiefeneindruck durchbrochen, der einzig durch farbperspektivische Effekte zustande kommt: In der Wahrnehmung suggerieren die warmen rot- und gelbhaltigen Farben eine Nähe, während die kalten, türkishaltigen Farben eher in der Ferne verortet werden. Vor- und zurückspringende Pinselstriche versetzen die Bildfläche in vibrierende Bewegung. Das intensive Flimmern des Kolorits erinnert an Monets flüchtige Beobachtungen seines Gartens in Giverny oder an die ekstatische Glut wirbelnder Farbstrudel, mit denen William Turner Licht und Atmosphäre schafft. "[.] im Grunde geht es mir darum, ob ein Flirren entsteht, ob es eine Harmonie gibt und ob die Pinselstriche einen Fluss kriegen und miteinander kommunizieren." (Herbert Brandl zit. nach "Es ist alles verbunden, wie ein riesiger Körper" in: Kurier, 26.01.2020).
1959 Graz/Österreich
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 2016.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 200 x 300cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben links: Brandl 2016.
Provenienz:
- Galerie Bärbel Grässlin, Frankfurt a.M.
- Privatsammlung Hessen (2015 von Vorheriger erworben)
- Kraftvoll gestische Malerei einer Naturimpression
- Das Bild als expressiver Farb- und Lichtraum
Malerei als Sehnsuchtsort
Ausgehend von Naturphänomenen betreibt Herbert Brandl, der zu den wichtigsten österreichischen Vertretern des Neoexpressionismus gehört, die Erschließung von Farb- und Lichträumen in der Malerei. Die Abstraktion von zerklüfteten Felsen, reißenden Wasserfällen, dichten Wäldern oder scharfkantigen Bergkristallen dient zur Eröffnung assoziativer Freiräume, die eine metaphysische Dimension berühren. Mit seinen Gemälden thematisiert Brandl so die menschliche Verortung in der Welt und Beziehung zum Kosmos.
Die Anschauung der Landschaft weicht einer individuellen Auffassung dieser als Projektionsfläche für Seelenzustände. Brandls Ausführung entspricht einer emotionalen Entäußerung, bei der die realitätsgetreue Darstellung der Landschaft einer subjektiven Stimmung weicht. Den Abstraktionen Brandls ist eine romantische Vorstellung von einer Naturidylle eingeschrieben. Jenseits des Sujets wird die Malerei selbst zum Sehnsuchtsort.
In Brandls jüngeren Werken tritt die Form vollkommen hinter der Farbe zurück. Explosive malerische Äußerungen, von expressiven Gesten vollzogen, schöpfen aus der unmittelbaren Ausdruckskraft der Farbmaterie, die sich in der spontanen körperlichen Aktion entlädt.
Auflösung von Gegenständlichkeit und Fluss der Pinselstriche
So ist das Motiv des vorliegenden Gemäldes kaum bestimmbar. Sind exotische Blüten dargestellt, die durch das dichte grüne Blätterwerk des Dschungels aufleuchten? In eine reine Impression verwandelt, dominiert ein farblicher Dreiklang aus Magenta, Petrol und Gelb das Bild. Die Zweidimensionalität der Leinwand wird durch einen wechselnden Tiefeneindruck durchbrochen, der einzig durch farbperspektivische Effekte zustande kommt: In der Wahrnehmung suggerieren die warmen rot- und gelbhaltigen Farben eine Nähe, während die kalten, türkishaltigen Farben eher in der Ferne verortet werden. Vor- und zurückspringende Pinselstriche versetzen die Bildfläche in vibrierende Bewegung. Das intensive Flimmern des Kolorits erinnert an Monets flüchtige Beobachtungen seines Gartens in Giverny oder an die ekstatische Glut wirbelnder Farbstrudel, mit denen William Turner Licht und Atmosphäre schafft. "[.] im Grunde geht es mir darum, ob ein Flirren entsteht, ob es eine Harmonie gibt und ob die Pinselstriche einen Fluss kriegen und miteinander kommunizieren." (Herbert Brandl zit. nach "Es ist alles verbunden, wie ein riesiger Körper" in: Kurier, 26.01.2020).
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Inventar Nummer: 80874-2