Los 2 | Katharina Grosse | Ohne Titel

Aufrufzeit
04.06.2025 - ca.18:01 Uhr
Taxe
40.000 - 60.000 €
* F
Sie werden während der Auktion angerufen und bieten am Telefon mit. Der Betrag im Feld "Telefongebot" gilt als Reserve-Gebot für den Fall, dass Sie telefonisch nicht erreichbar sind.




Voraussichtliche Versandkosten
Kostenlose Abholung
Versand nur nach Absprache
EU Versand nur nach Absprache
Internationaler Versand nur nach Absprache
Sie wollen ein Objekt von Katharina Grosse verkaufen?
Objektbewertung
Experten

Möchten Sie Katharina Grosse kaufen und zukünftig Angebote erhalten?
Newsletter & Suchkartei
Auktionsergebnisse zu: Katharina Grosse
GROSSE, KATHARINA
1961 Freiburg

Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1999.
Technik: Acryl auf Aluminium.
Maße: 188 x 125cm.
Bezeichnung: Dreifach datiert und signiert verso: 1999 Katharina Grosse. Hier zudem mit Werkangaben versehen.

Das Werk ist unter der Nummer 1999_2086L im Archiv der Künstlerin erfasst. Wir danken der Wunderblock Stiftung (Archiv Katharina Grosse), Berlin, für die freundliche Unterstützung.

Provenienz:
- Galerie Sfeir-Semler, Hamburg
- Bremer Landesbank (2000 von Vorheriger erworben)

Literatur:
- Lohmüller, Matina/ Schmidt, Sabine Maria (Hrsg.): Augenblicke. Zeitgenössische Kunst der Norddeutschen Landesbank, Köln 2019, S. 75, Abb.


- Werktypische Arbeit der späten 1990er Jahre, bei der Grosse erstmals mit Sprühfarbe experimentiert
- Innovative Herangehensweise einer der bedeutsamsten Künstlerinnen der zeitgenössischen Abstraktion
- Die Arbeit besticht durch das in changierenden Nuancen aufgetragene Türkis

"Malerei ermöglicht die Gleichzeitigkeit von Imaginieren und Handeln in ungewöhnlicher Weise [...]."
(Grosse, Katharina, in: Ausst.-Kat. Katharina Grosse - Studio Paintings. 1988-2022, Mildred Lane Kemper Art Museum/Kunstmuseum Bern/Kunstmuseum Bonn, Berlin 2022, S. 288)

Eine radikale Erneuerin der abstrakten Malerei
Katharina Grosse gilt als Ausnahmeerscheinung der internationalen Kunstwelt, die sie seit den 1990er Jahren wie im Sturm eroberte. Heute kann die 63-jährige Künstlerin auf ein mannigfaltiges Oeuvre zurückblicken. Neben malerischen Arbeiten ist Grosse insbesondere für ihre raumgreifenden Installationen bekannt, die die Grenzen der Zweidimensionalität sprengen und dabei ganze Räume in ein Meer aus Farbe tauchen. Ausgebildet in Münster und Düsseldorf, lebt und arbeitet Grosse in ihrer Wahlheimat Berlin. Die jüngste Ausstellungshistorie der Künstlerin veranschaulicht die Aktualität ihres künstlerischen Schaffens: Erst 2024 zeigte das Kunstmuseum Bonn in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bern und dem Mildred Lane Kemper Art Museum eine große Überblicksausstellung der zwischen 1988 und 2023 entstandenen Gemälde. 2025 widmen sich gleich zwei der großen deutschen Museen dem Werk Katharina Grosses: Ab April die Staatsgalerie Stuttgart und ab Juni die Hamburger Deichtorhallen. Gefeiert für ihren Einsatz von Farbe, Raum und Materialität befinden sich ihre Arbeiten am Puls der Zeit.
Ausgestattet mit einem abstrakten Vokabular, schrillen Farbkombinationen, ausladend expansiven Bewegungen und heterogenen Formen bietet Grosse eine intuitive Erfühlung der Welt an. Es geht ihr um die Aktivierung malerischer Oberflächen und Untergründe, weniger um das Suggerieren von kompositionellen Bildräumen. Folglich ist ihre Malerei frei von jeglichem Illusionismus herkömmlicher Malerei.

Experimentieren mit neuen Techniken
Gegen Ende der 1990er Jahre verändert sich Grosses künstlerische Praxis grundlegend: 1998 beginnt sie eine neue kompressorbetriebene Sprühtechnik, einen Schutzanzug und eine Atemmaske tragend, anzuwenden. Die Art und Weise, wie sich der Farbnebel auf das Trägermedium legt, spiegelt die körperliche Handlung der Künstlerin. Ein impliziter Abdruck ihrer Bewegungen entsteht. Die Arbeit aus dem Jahr 1999 ist in dieser, für Grosse entscheidenden Umbruchsphase entstanden und macht dieses Werk zu einem vortrefflichen Beispiel ihres experimentellen Umgangs mit innovativer Technik.
Die auf einen weiß bemalten Grund aufgesprühte, türkis anmutende Acrylfarbe erstreckt sich in heterogenen Verdichtungen auf der Aluminiumtafel. Das mal intensiv deckend, mal sanft aufgetragene Türkis vermittelt eine enorme farbliche Brillanz. In seiner gestischen Qualität evoziert die ungleichmäßig besprühte Tafel ein Gefühl von Dynamik, das den Ausdruck von Grosses unmittelbarer Körperbewegung aufgreift. Mit dem Einsatz der Sprühtechnik, der faktischen Trennung von Farbe und Trägersystem, führt sie das Erbe von Jackson Pollock fort, der mit seinen berühmten "Drip-Paintings" ebenfalls auf Distanz zur Leinwand ging. Doch Grosse geht einen Schritt weiter: In der unbetitelten Arbeit von 1999 dehnt sie die Grenzen der abstrakten Malerei aus. Das Aufsprühen von Farbe ermöglicht ihr die ästhetische Erfahrbarkeit von farblichen Schichten, heterogenen Fragmentierungen und malerischen Beziehungen noch intensiver zu erkunden. Ihre Technik ist umso mehr mit einer neu gewonnenen körperlichen Freiheit gleichzusetzen. Im Gegensatz zu Pollock und Grosses weiteren Vorgängern muss sie nicht länger zurücktreten, um die Entwicklung des Bildes, die türkisen Farbexplosionen auf weißem Grund, zu beurteilen. Dabei nimmt sie die Betrachtenden mit, die Fähigkeiten von Malerei und Farbe gemeinsam auf sich wirken zu lassen.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

Los ausdrucken
| Los empfehlen
|

Hinweise zum Los


Regelbesteuerung, MwSt. ist ausgewiesen

27,00 % Aufgeld auf den Zuschlagspreis
7% MwSt. auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld


Folgerechtabgabe
zzgl. Folgerechtabgabe von 1,5% auf den Hammerpreis bis zu 200.000 €


Voraussichtliche Versandkosten für dieses Los:
Absprache nach der Auktion.

 

Verwandte Werke in der Auktion
Katharina Grosse   Deutschland   Abstraktion   Zeitgenössische Kunst   Unikate   1990er   Farbe   Malerei   Acryl  

Inventar Nummer: 79500-139

Weitere Lose, die Sie interessieren könnten