Los ist verkauft
Los 601 | Herri met de Bles | Berglandschaft mit Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer
Taxe
50.000
- 80.000
€
D
Ergebnis
(inkl. Aufgeld)
52.800 €
Sie wollen ein Objekt von Herri met de Bles verkaufen?
Objektbewertung
Experten
Möchten Sie Herri met de Bles kaufen und zukünftig Angebote erhalten?
Objektbewertung
Experten
Möchten Sie Herri met de Bles kaufen und zukünftig Angebote erhalten?
BLES, HERRI MET DE
1534? Dinant - 1584 Ferrara
Titel: Berglandschaft mit Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer.
Technik: Öl auf Holz.
Montierung: Parkettiert.
Maße: 75 x 62,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Literatur:
L. Serck, Henri Bles & la peinture de paysage dans les Pays-Bas méridionaux avant Bruegel, S. 329-338, Manuskript, Löwen 1990.
Provenienz:
Auktion Sotheby's, London, 08.07.1981, Los. 34 (als Herri met de Bles);
Auktion Sotheby's, London, 21.08.1982, Los. 52 (als Herri met de Bles);
Auktion Hotel de Ventes de Geneve, Genf, 01.10.2008, Los. 1378 (als Herri met de Bles);
Privatbesitz, Panama.
Herri Met de Bles, auch bekannt als Herry de Patinir oder "il Civetta", war ein flämischer Maler, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Antwerpen und wahrscheinlich in Italien tätig war, wo er vermutlich in Ferrara starb. Über seine Biografie gibt es nur wenige gesicherte Erkenntnisse, und die meisten seiner Werke sind weder signiert noch datiert, so dass sein Leben geheimnisumwoben bleibt. Wegen seiner Signatur in Form einer Eule über einem Baum erhielt er in Italien, wo seine Werke bei Sammlern sehr begehrt waren, den Spitznamen "il Civetta".
Er könnte der Enkel eines anderen flämischen Landschaftsmalers, Joachim Patinir, gewesen sein. Sicher ist, dass er 1535 unter dem Namen "Herry de Patinir", der seine Zugehörigkeit zur Familie Patinir unterstreicht, als Meister in die St. Lukas-Gilde in Antwerpen aufgenommen wurde. Die wahrscheinlichste Hypothese scheint die der künstlerischen Ausbildung von Met de Bles in Joachims Werkstatt zu sein, da der Stil und das "lyrische" Gefühl zur Naturdarstellung übereinstimmen.
Herri met de Bles war ein Spezialist für Landschaften und malte viele Werke mit religiösen Themen, wobei er diese beiden Gattungen oft auf gelungene Weise miteinander verband. Zu den Lieblingsmotiven des Malers, die mehrfach und mit vielen Variationen wiederholt werden, gehören: Die Flucht nach Ägypten, Landschaft mit der Opferung Isaaks, Landschaft mit der Predigt Johannes des Täufers, Landschaft mit der Bekehrung des Paulus auf der Straße nach Damaskus, das Irdische Paradies, sowie Landschaft mit dem Abendmahl in Emmaus.
Das vorliegende Werk zeigt drei Episoden aus dem Leben Johannes des Täufers, die in Anlehnung an die frühere flämische Malerei, die verschiedene Stationen des Kreuzweges oder Episode aus dem Leben der Heiligen in einem einzigen Gemälde darstellte, miteinander kombiniert wurden. In der Mitte sehen wir den Heiligen sitzend mit einem Buch in der linken Hand, die rechte Hand zum Zeichen der Segnung der Tiere erhoben. An seinen Seiten erscheinen die Taufe Christi und die Verkündigung an die Heiden.
Die Verkündigung und Segnung von Tieren hat keine prominente Entsprechung in der bildenden Kunst; es gibt keine geläufigen künstlerischen Darstellungen, die Johannes den Täufer und Tiere zusammenbringen. Die Lösung ist in den Erzählungen über die Jugend von Johannes dem Täufer enthalten. Die zugrundeliegenden Texte wurden zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert in Italien verfasst. Der dominikanische Schriftsteller und Prediger Domenico Cavalca, der um 1330 das Leben der Heiligen Väter (eine Übersetzung der Vitae Patrum, der Sammlung der ältesten orientalischen Klosterliteratur) verfasste, beschreibt die Kindheit des Heiligen in der Wüste, die als irdisches Paradies dargestellt wird, in dem der Mensch in vollkommener Harmonie mit der Natur und den Tieren, die ihn besuchen, lebt, eine Art neues Eden.
Domenico Cavalcas Beschreibung hat eine dichte Literatur über die Kindheit Johannes des Täufers inspiriert, vor allem in der Toskana, die Herri Met de Bles während seines Italienaufenthalts oder in Flandern aus erster Hand kennengelernt haben dürfte, da das Leben der Heiligen Väter bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein großer Erfolg war.
Wir danken Luc Serck, Brüssel, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie bestätig hat.
1534? Dinant - 1584 Ferrara
Titel: Berglandschaft mit Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer.
Technik: Öl auf Holz.
Montierung: Parkettiert.
Maße: 75 x 62,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Literatur:
L. Serck, Henri Bles & la peinture de paysage dans les Pays-Bas méridionaux avant Bruegel, S. 329-338, Manuskript, Löwen 1990.
Provenienz:
Auktion Sotheby's, London, 08.07.1981, Los. 34 (als Herri met de Bles);
Auktion Sotheby's, London, 21.08.1982, Los. 52 (als Herri met de Bles);
Auktion Hotel de Ventes de Geneve, Genf, 01.10.2008, Los. 1378 (als Herri met de Bles);
Privatbesitz, Panama.
Herri Met de Bles, auch bekannt als Herry de Patinir oder "il Civetta", war ein flämischer Maler, der in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Antwerpen und wahrscheinlich in Italien tätig war, wo er vermutlich in Ferrara starb. Über seine Biografie gibt es nur wenige gesicherte Erkenntnisse, und die meisten seiner Werke sind weder signiert noch datiert, so dass sein Leben geheimnisumwoben bleibt. Wegen seiner Signatur in Form einer Eule über einem Baum erhielt er in Italien, wo seine Werke bei Sammlern sehr begehrt waren, den Spitznamen "il Civetta".
Er könnte der Enkel eines anderen flämischen Landschaftsmalers, Joachim Patinir, gewesen sein. Sicher ist, dass er 1535 unter dem Namen "Herry de Patinir", der seine Zugehörigkeit zur Familie Patinir unterstreicht, als Meister in die St. Lukas-Gilde in Antwerpen aufgenommen wurde. Die wahrscheinlichste Hypothese scheint die der künstlerischen Ausbildung von Met de Bles in Joachims Werkstatt zu sein, da der Stil und das "lyrische" Gefühl zur Naturdarstellung übereinstimmen.
Herri met de Bles war ein Spezialist für Landschaften und malte viele Werke mit religiösen Themen, wobei er diese beiden Gattungen oft auf gelungene Weise miteinander verband. Zu den Lieblingsmotiven des Malers, die mehrfach und mit vielen Variationen wiederholt werden, gehören: Die Flucht nach Ägypten, Landschaft mit der Opferung Isaaks, Landschaft mit der Predigt Johannes des Täufers, Landschaft mit der Bekehrung des Paulus auf der Straße nach Damaskus, das Irdische Paradies, sowie Landschaft mit dem Abendmahl in Emmaus.
Das vorliegende Werk zeigt drei Episoden aus dem Leben Johannes des Täufers, die in Anlehnung an die frühere flämische Malerei, die verschiedene Stationen des Kreuzweges oder Episode aus dem Leben der Heiligen in einem einzigen Gemälde darstellte, miteinander kombiniert wurden. In der Mitte sehen wir den Heiligen sitzend mit einem Buch in der linken Hand, die rechte Hand zum Zeichen der Segnung der Tiere erhoben. An seinen Seiten erscheinen die Taufe Christi und die Verkündigung an die Heiden.
Die Verkündigung und Segnung von Tieren hat keine prominente Entsprechung in der bildenden Kunst; es gibt keine geläufigen künstlerischen Darstellungen, die Johannes den Täufer und Tiere zusammenbringen. Die Lösung ist in den Erzählungen über die Jugend von Johannes dem Täufer enthalten. Die zugrundeliegenden Texte wurden zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert in Italien verfasst. Der dominikanische Schriftsteller und Prediger Domenico Cavalca, der um 1330 das Leben der Heiligen Väter (eine Übersetzung der Vitae Patrum, der Sammlung der ältesten orientalischen Klosterliteratur) verfasste, beschreibt die Kindheit des Heiligen in der Wüste, die als irdisches Paradies dargestellt wird, in dem der Mensch in vollkommener Harmonie mit der Natur und den Tieren, die ihn besuchen, lebt, eine Art neues Eden.
Domenico Cavalcas Beschreibung hat eine dichte Literatur über die Kindheit Johannes des Täufers inspiriert, vor allem in der Toskana, die Herri Met de Bles während seines Italienaufenthalts oder in Flandern aus erster Hand kennengelernt haben dürfte, da das Leben der Heiligen Väter bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein großer Erfolg war.
Wir danken Luc Serck, Brüssel, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie bestätig hat.
Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Los ausdrucken | Los empfehlen |
Hinweise zum Los
Differenzbesteuerung, MwSt. enthalten, gem. § 25a UStG nicht ausweisbar, nicht erstattbar
32% Aufgeld auf den Zuschlagspreis
32% Aufgeld auf den Zuschlagspreis
Verwandte Werke in der Auktion
Herri met de Bles Flandern Flämische Schule 16.Jh. Originale Heiligendarstellung Malerei Landschaft
Herri met de Bles Flandern Flämische Schule 16.Jh. Originale Heiligendarstellung Malerei Landschaft
Inventar Nummer: 73787-91