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Los 636 | Anton van Dyck - Werkstatt | Angebliches Porträt der Elizabeth Howard
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DYCK, ANTON VAN
1599 Antwerpen - 1641 London
Werkstatt
Titel: Angebliches Porträt der Elizabeth Howard.
Datierung: Um 1638-1640.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 108 x 85cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Rückseitig:
Auf dem Keilrahmen Siegel Sammlung Henkel.
Provenienz:
Vermutlich Edward Hyde, 1st Earl of Clarendon (1608-1674), und durch Erbfolge auf seinen Sohn;
Vermutlich Henry, 2nd Earl of Clarendon (1638-1709), erwähnt bei Cornbury, Wiltshire, circa 1683-8 (als "14 Mrs. Howard"), und durch Erbfolge auf;
Vermutlich Henry Hyde, 4th Earl of Clarendon (1672-1753); in dem Teil der Clarendon-Sammlung, der nach dem Tod des 4. Earl im Jahr 1753 durch Erbschaft auf seine Tochter überging;
Vermutlich Catherine, Duchess of Queensberry and Dover (gest. 1777), und durch Erbfolge auf;
Vermutlich William Douglas, 4th Duke of Queensberry (1724-1810), und ging durch Vereinbarung (1810) auf;
Archibald, 1st Lord Douglas (d. 1827), at Bothwell Castle, Lanarkshire, und durch Erbfolge auf seine älteste Tochter und Miterbin;
Jane Douglas (gest. 1859), die heiratete Henry Scott, 2nd Lord Montagu of Boughton (1778-1845), und durch Erbfolge auf ihre Tochter;
Lucy Elizabeth Scott-Montagu, die heiratete Cospatrick Alexander Douglas-Home, 11th Earl of Home (1799-1881), und durch Erbfolge auf;
Charles Cospatrick Archibald Douglas-Home, 13th Earl of Home (1873-1951);
Auktion, Christie's, London, 20.06.1919, Los 105;
P. and D. Colnaghi and Company (London);
Frankfurther Kunsthandel;
Kommerzienrat Fritz Henkel;
Privatbesitz, Frankreich.
Literatur:
Lady T. Lewis, Lives of the friends and contemporaries of Lord Chancellor Clarendon: Illustrative of portraits in his Gallery, London 1852, Band III, S. 255;
L. Cust, Anthony van Dyck, an historical study of his life and works by Cust, London 1900, S. 276. Nr. 102 (als "Mary Howard, from the collection of the Earl of Home, Bothwell Castle");
Catalogue of Historical Portraits the property of the Rt. Hon. The Earl of Home ., 1919, (als "Portrait of Mrs. Mary Howard. Exhibited on the Grovesnor Gallery");
R. Gibson, Catalogue of portraits in the Collection of the Earl of Clarendon, London 1977, S. 143.
Ausstellungen:
Exhibition of the works of Sir Anthony van Dyck - Grosvenor Gallery, London (England), 1887 , Nr. 48, als "Mrs. Mary Howard (Lent by the Earl of Home)";
Ausstellung alter Malerei aus Privatbesitz Kunstverein (Düsseldorf), Düsseldorf , 1929-06-01 - 1929-07-15 , Nr. 25, (ausgeliehen aus Kommerzienrat Fritz Henkel).
Die vorliegende Arbeit ist aufgeführt und dokumentiert in der Online-Datenbank des RKD, Den Haag, unter der Abb.Nr. 66056 (als Anton van Dyck).
Das Genre des Porträts hatte im Ancien Régime, also in einer Zeit ohne Internet, Instagram und Reproduktionsmittel, einen ähnlichen Zweck und eine ähnliche Bedeutung wie die Fotografie heute. Es musste die mehr oder weniger idealisierten Züge der porträtierten Person wiedergeben und gleichzeitig deren Charakter, Ambitionen und Wünsche vermitteln.
Die Funktion des Porträts war in erster Linie die der Darstellung, aber auch die der Propaganda, der Übermittlung eines Bildes und schließlich die des Geschenks, da es im Allgemeinen einen Prototyp eines Exemplars gab, der dann vom Künstler selbst oder von seiner Werkstatt - sofern er eine hatte - oder von anderen Künstlern, die nicht direkt mit ihm verbunden waren, kopiert wurde. Bei Künstlern, die sich auf Porträts spezialisiert haben oder die sich in einer bestimmten Phase ihrer Karriere diesem Genre widmeten, sieht man oft mehrere Versionen desselben Porträts, die entweder identisch aussehen oder Variationen aufweisen.
Das vorliegende Werk fasst zusammen, was soeben gesagt wurde: Es handelt sich um das vermeintliche Porträt einer Dame, wahrscheinlich von Elizabeth Howard, aus der Werkstatt von Anton Van Dyck. Van Dyck experimentierte im Laufe seines kurzen Lebens mit allen Gattungen der Malerei: Nach seiner Übersiedlung nach London im Jahr 1632, wo er als Hofmaler tätig war, wurde er zum Liebling der englischen Aristokratie und zum führenden Porträtmaler für Karl I. Zahlreiche Porträts stammen aus der englischen Zeit, sowohl vom König und seiner Familie als auch von Adligen und Höflingen. Seine Porträts waren sehr gefragt und selbst die bereits fertiggestellten und ausgelieferten wurden von der Werkstatt wiederholt. Von den Prototypen wurden Kopien angefertigt und an Verwandte oder Freunde weitergegeben.
Das hier angebotene Porträt, das eine elegante und gutsituierte Dame in orangefarbenem Gewand und braunem Vorhang zeigt, ist eine Replik eines Van Dyck-Portraits aus den Jahren 1638-1640, das sich in Antwerpen in einer Privatsammlung befindet. Der Meister beauftragte seine Werkstatt, die im Stil Van Dycks unterrichtet und geschult war, mit der Anfertigung eines zweiten Portraits, das mit dem ersten identisch war und wahrscheinlich als Schenkung oder als Präsentation für gesellschaftliche Zwecke gedacht war. Das Mädchen wurde hypothetisch als Elizabeth Howard, Hofdame der Königin Henrietta Maria, zweite Frau von Algernon Percy, 4. Earl of Northumberland, Urenkelin von Thomas Howard, dem ersten Herzog von Suffolk erkannt. Das vorliegende Porträt zeigt die Frische und Zartheit des Vandyckschen Stils und demonstriert, dass die Werkstatt eines so berühmten und gefeierten Künstlers auch in der Lage war, Werke von höchster Qualität zu schaffen. Dieses Gemälde wurde oft mit dem Original (in Antwerpener Privatsammlung) verwechselt, weshalb es schwierig ist, die genaue Herkunft des Werks zu rekonstruieren. Wir haben uns daher auf die Reste der Etiketten auf der Rückseite gestützt, die von den Ausstellungen zeugen, in denen es gezeigt wurde, sowie auf die entsprechenden Ausstellungskataloge.
1599 Antwerpen - 1641 London
Werkstatt
Titel: Angebliches Porträt der Elizabeth Howard.
Datierung: Um 1638-1640.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 108 x 85cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Rückseitig:
Auf dem Keilrahmen Siegel Sammlung Henkel.
Provenienz:
Vermutlich Edward Hyde, 1st Earl of Clarendon (1608-1674), und durch Erbfolge auf seinen Sohn;
Vermutlich Henry, 2nd Earl of Clarendon (1638-1709), erwähnt bei Cornbury, Wiltshire, circa 1683-8 (als "14 Mrs. Howard"), und durch Erbfolge auf;
Vermutlich Henry Hyde, 4th Earl of Clarendon (1672-1753); in dem Teil der Clarendon-Sammlung, der nach dem Tod des 4. Earl im Jahr 1753 durch Erbschaft auf seine Tochter überging;
Vermutlich Catherine, Duchess of Queensberry and Dover (gest. 1777), und durch Erbfolge auf;
Vermutlich William Douglas, 4th Duke of Queensberry (1724-1810), und ging durch Vereinbarung (1810) auf;
Archibald, 1st Lord Douglas (d. 1827), at Bothwell Castle, Lanarkshire, und durch Erbfolge auf seine älteste Tochter und Miterbin;
Jane Douglas (gest. 1859), die heiratete Henry Scott, 2nd Lord Montagu of Boughton (1778-1845), und durch Erbfolge auf ihre Tochter;
Lucy Elizabeth Scott-Montagu, die heiratete Cospatrick Alexander Douglas-Home, 11th Earl of Home (1799-1881), und durch Erbfolge auf;
Charles Cospatrick Archibald Douglas-Home, 13th Earl of Home (1873-1951);
Auktion, Christie's, London, 20.06.1919, Los 105;
P. and D. Colnaghi and Company (London);
Frankfurther Kunsthandel;
Kommerzienrat Fritz Henkel;
Privatbesitz, Frankreich.
Literatur:
Lady T. Lewis, Lives of the friends and contemporaries of Lord Chancellor Clarendon: Illustrative of portraits in his Gallery, London 1852, Band III, S. 255;
L. Cust, Anthony van Dyck, an historical study of his life and works by Cust, London 1900, S. 276. Nr. 102 (als "Mary Howard, from the collection of the Earl of Home, Bothwell Castle");
Catalogue of Historical Portraits the property of the Rt. Hon. The Earl of Home ., 1919, (als "Portrait of Mrs. Mary Howard. Exhibited on the Grovesnor Gallery");
R. Gibson, Catalogue of portraits in the Collection of the Earl of Clarendon, London 1977, S. 143.
Ausstellungen:
Exhibition of the works of Sir Anthony van Dyck - Grosvenor Gallery, London (England), 1887 , Nr. 48, als "Mrs. Mary Howard (Lent by the Earl of Home)";
Ausstellung alter Malerei aus Privatbesitz Kunstverein (Düsseldorf), Düsseldorf , 1929-06-01 - 1929-07-15 , Nr. 25, (ausgeliehen aus Kommerzienrat Fritz Henkel).
Die vorliegende Arbeit ist aufgeführt und dokumentiert in der Online-Datenbank des RKD, Den Haag, unter der Abb.Nr. 66056 (als Anton van Dyck).
Das Genre des Porträts hatte im Ancien Régime, also in einer Zeit ohne Internet, Instagram und Reproduktionsmittel, einen ähnlichen Zweck und eine ähnliche Bedeutung wie die Fotografie heute. Es musste die mehr oder weniger idealisierten Züge der porträtierten Person wiedergeben und gleichzeitig deren Charakter, Ambitionen und Wünsche vermitteln.
Die Funktion des Porträts war in erster Linie die der Darstellung, aber auch die der Propaganda, der Übermittlung eines Bildes und schließlich die des Geschenks, da es im Allgemeinen einen Prototyp eines Exemplars gab, der dann vom Künstler selbst oder von seiner Werkstatt - sofern er eine hatte - oder von anderen Künstlern, die nicht direkt mit ihm verbunden waren, kopiert wurde. Bei Künstlern, die sich auf Porträts spezialisiert haben oder die sich in einer bestimmten Phase ihrer Karriere diesem Genre widmeten, sieht man oft mehrere Versionen desselben Porträts, die entweder identisch aussehen oder Variationen aufweisen.
Das vorliegende Werk fasst zusammen, was soeben gesagt wurde: Es handelt sich um das vermeintliche Porträt einer Dame, wahrscheinlich von Elizabeth Howard, aus der Werkstatt von Anton Van Dyck. Van Dyck experimentierte im Laufe seines kurzen Lebens mit allen Gattungen der Malerei: Nach seiner Übersiedlung nach London im Jahr 1632, wo er als Hofmaler tätig war, wurde er zum Liebling der englischen Aristokratie und zum führenden Porträtmaler für Karl I. Zahlreiche Porträts stammen aus der englischen Zeit, sowohl vom König und seiner Familie als auch von Adligen und Höflingen. Seine Porträts waren sehr gefragt und selbst die bereits fertiggestellten und ausgelieferten wurden von der Werkstatt wiederholt. Von den Prototypen wurden Kopien angefertigt und an Verwandte oder Freunde weitergegeben.
Das hier angebotene Porträt, das eine elegante und gutsituierte Dame in orangefarbenem Gewand und braunem Vorhang zeigt, ist eine Replik eines Van Dyck-Portraits aus den Jahren 1638-1640, das sich in Antwerpen in einer Privatsammlung befindet. Der Meister beauftragte seine Werkstatt, die im Stil Van Dycks unterrichtet und geschult war, mit der Anfertigung eines zweiten Portraits, das mit dem ersten identisch war und wahrscheinlich als Schenkung oder als Präsentation für gesellschaftliche Zwecke gedacht war. Das Mädchen wurde hypothetisch als Elizabeth Howard, Hofdame der Königin Henrietta Maria, zweite Frau von Algernon Percy, 4. Earl of Northumberland, Urenkelin von Thomas Howard, dem ersten Herzog von Suffolk erkannt. Das vorliegende Porträt zeigt die Frische und Zartheit des Vandyckschen Stils und demonstriert, dass die Werkstatt eines so berühmten und gefeierten Künstlers auch in der Lage war, Werke von höchster Qualität zu schaffen. Dieses Gemälde wurde oft mit dem Original (in Antwerpener Privatsammlung) verwechselt, weshalb es schwierig ist, die genaue Herkunft des Werks zu rekonstruieren. Wir haben uns daher auf die Reste der Etiketten auf der Rückseite gestützt, die von den Ausstellungen zeugen, in denen es gezeigt wurde, sowie auf die entsprechenden Ausstellungskataloge.
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Inventar Nummer: 75353-2