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Fine Art | Vorbesichtigung: 11.11.2022 - 14.11.2022

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Los 749 | Carl Spitzweg | Heimweg der Schulkinder

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D
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Auktionsergebnisse zu: Carl Spitzweg
SPITZWEG, CARL
München 1808 - 1885

Titel: Heimweg der Schulkinder.
Datierung: Um 1870-75.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 53,5 x 31,5cm.
Unten rechts signiert mit dem Buchstaben S im Rhombus.

Literatur:
S. Wichmann: Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke, Stuttgart 2002, S. 385, Wvz-Nr. 906;
S. Wichmann: Spitzweg. Kunst, Kosten und Konflikte, Frankfurt/Berlin 1991, S. 232-257.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Carl Spitzweg gilt als der deutsche Maler und Zeichner der Spätromantik und des Biedermeiers schlechthin. Sein künstlerisches Talent kündigte sich schon früh an, wie seine erste Zeichnung aus dem Jahr 1823 bestätigt. Es dauerte jedoch lange bis der junge Carl sich dem Wunsch seines Vaters, Apotheker zu werden, entzog. Gehorsam vollzog er das Studium der Pharmazie und schloss dieses mit Auszeichnung ab. Während seiner Arbeit in der "Löwenapotheke" in der Stadt Straubing, teilte er sich eine Wohngemeinschaft mit Schauspielern des Theaters und Malern, die ihn mit der Kunst in Berührung brachten. Erst 1833 wechselte er die Profession und wurde 1835 Mitglied im Münchener Kunstverein. Spitzweg besuchte niemals eine Akademie und war Autodidakt.
Sein Oeuvre reicht weit über 1500 Gemälde und Zeichnungen hinaus. Der Stil Spitzwegs ist dabei so unverkennbar wie auszeichnend: Er gleicht einer Kreuzung zwischen Elementen des Biedermeiers und der Spätromantik. Kennzeichnend ist dabei eine lockere und luftige Malweise, die mit zeichnerischen Elementen gekreuzt wird.
In seinen Gemälden, wie auch in dem vorliegenden, kombiniert er diese beiden Disziplinen der Kunstgeschichte miteinander, die seit jeher in Konkurrenz zueinanderstanden: dem sogenannten "Disegno" und "Colore"- der Farbe und der Zeichnung. Auf kleinem Format zeigt er uns das biedermeierliche Kleinbürgertum, die hier abgebildeten Schulkinder, auf ihrem Heimweg. Umgeben von unberührtem Grün eines gigantischen Waldes, verleiht Spitzweg dem Gemälde seinen romantisch-dichterischen Charakter, der so bezeichnend für ihn ist. Im Vordergrund des Gemäldes steht eindeutig die Kraft der Natur, die jedoch zart, gleichsam lieblich wirkt. Die abenteuerlichen und unergründlichen Wege des Waldes dominieren die Darstellung und hüllen das Gemälde in eine pure Idylle. Auffällig ist dabei die Komposition des strahlenden und hellleuchtenden blauen Himmels. Sanft leitet die Einkerbung den Blick in weichen Bögen durch das Gemälde hindurch, bis er schlussendlich bei den heimkehrenden Kindern mündet. Das vorliegende Werk gleicht einem Paradebeispiel für den überaus feinen Farb- und Natursinn, über den Spitzweg wie kaum ein zweiter verfügte. Das Zusammenspiel der verschiedenen Momente, der Stilistik und der Technik verwandelt die Darstellung in einen Moment voll von Märchenhaftigkeit, Romantik und Schönheit.
Das Monogramm des Künstlers fungiert in dem vorliegenden Gemälde wie eine Hieroglyphe, die den verschiedenen Etappen des Lebens des Künstlers folgt: Sie erlaubt uns - den Betrachtern - das Gemälde retrospektiv zu datieren. Siegfried Wichmann beschäftigte sich eingehend mit den spitzwegschen Monogrammen und Signaturen und unterteilt sie in drei Phasen. Anhand dieser Unterteilung ist das Gemälde in die "Spätzeit" zu datieren, die von 1860 bis 1885 dauerte.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Stefan Hörter
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+49 221 92 58 62 202

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Inventar Nummer: 75348-1

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