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Los 66 | Hermann Blumenthal | Sitzender mit Tuch (Campagnahirt)

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D
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Auktionsergebnisse zu: Hermann Blumenthal
BLUMENTHAL, HERMANN
1905 Essen - 1942 bei Kljasticy/Russland

Titel: Sitzender mit Tuch (Campagnahirt).
Datierung: 1937 (Entwurf).
Technik: Bronze, braun patiniert.
Maße: 46 x 24,5 x 41cm.
Bezeichnung: Monogrammiert auf der unteren Kante des Rückens: BL (ligiert). Hier zudem der Gießerstempel: GUSS BARTH BERLIN.
Sockel/Rahmen: Steinsockel (7,5 x 50 x 24,5cm, Gesamthöhe: 52cm).


Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur:
- Isermeyer, Christian Adolf (Hrsg.): Das plastische Werk von Hermann Blumenthal, Stuttgart 1993, WVZ.-Nr. F 54, Abb.

- Blumenthals Figuren sind geprägt von einem in sich ruhenden Menschenbild, welches sich mit einfachen Posen auseinandersetzt
- Galt in den 1930er-Jahren als einer der begabtesten jungen Bildhauer seiner Generation
- 36-jährig im 2. Weltkrieg gefallen und posthum 1955 Teilnehmer der documenta I in Kassel


Das Gesamtwerk Hermann Blumenthals ist angesichts seines frühen, tragischen Todes vergleichsweise umfangreich und lässt erahnen, welch außergewöhnliche Werke noch hätten folgen können. Den Grundstein seiner Ausbildung legt der 1905 in Essen geborene Blumenthal durch eine vierjährige Lehre als Steinbildhauer, die er 1924 abschließt. 1925 beginnt er ein Studium an den Vereinigten Hochschulen für Freie und Angewandte Kunst in Berlin, zunächst bei Wilhelm Gerstel, ab 1927 dann bei Edwin Scharff, dessen Meisterschüler er 1929 wird. Kurz darauf, im Jahr 1930, erhält Blumenthal den Großen Stadtpreis der Preußischen Akademie der Künste und darf, damit verbunden, im Oktober 1931 ein neunmonatiges Arbeitsstipendium an der Villa Massimo in Rom antreten. Die Vorliebe zur Darstellung des menschlichen Körpers, bevorzugt als Akt, entspringt sicherlich dem Eindruck der vielen antiken Vorbilder, die er in jener Zeit studieren kann. Zurück in Deutschland bezieht er zunächst ein Atelier in einer Fabrikhalle bei Potsdam. 1935 erfolgt der Umzug in die Ateliergemeinschaft in der Klosterstraße, Berlin-Mitte, zu der auch Käthe Kollwitz gehört. Zu seinen Künstlerkollegen wie Gerhard Marcks, Werner Gilles, Werner Heldt und Toni Stadler entwickelt Blumenthal eine enge persönliche und künstlerische Beziehung. 1937 werden seine Werke erstmalig von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Hermann Blumenthal befindet sich zu diesem Zeitpunkt eigentlich auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Während eines zweiten Italienaufenthaltes entsteht in Rom auch der hier angebotene "Campagnahirt". Er hat den Blick offen nach vorne gerichtet, so als ob er den Geschehnissen seiner Zeit mit Ruhe und Sicherheit entgegenblicken würde. Im Mai 1940 wird Hermann Blumenthal zum Kriegsdienst eingezogen und bemüht sich verzweifelt um Aufträge für offizielle Bauten, die ihm die Entlassung aus der Armee ermöglichen würden. Besonders tragisch ist, dass er den Auftrag für ein Relief an der Krakauer Burg ergattert - die Freistellung vom Kriegsdienst erreicht seine Truppe jedoch leider zu spät. Am 17. August 1942 fällt der 36-jährige Hermann Blumenthal in Russland. Die posthume Teilnahme an der documenta I in Kassel 1955 sowie die große monografische Ausstellung "Sterngucker. Hermann Blumenthal und seine Zeit" im Georg-Kolbe-Museum Berlin, anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers im Jahr 2006, zeigen die Wichtigkeit dieses außergewöhnlichen jungen Talentes für die deutsche Bildhauerei des 20. Jahrhunderts.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 75133-2