Los 1344 | Iwan Iwanovic Schischkin | In der Natur
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SCHISCHKIN, IWAN IWANOVIC
1831 Elabuga - 1898 St. Petersburg
Titel: In der Natur.
Waldstimmung, wohl auf der Insel Walaam.
Datierung: Frühe 1860er Jahre.
Technik: Öl auf Karton.
Maße: 39 x 57,5cm.
Bezeichnung: Monogrammiert unten rechts: "I S (kyrillisch)".
Rahmen: Rahmen.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland;
Sammlung Hans Ernst Pfeiffer, Düsseldorf;
Erbschaft nach Max Noffz, Berlin, bis um 1938;
Sammlung Max Noffz (verst. 1921), Berlin;
erworben aus Privatbesitz, Warschau (über "Herrn Neuding").
Wir danken Elena Nesterova, Sankt Petersburg, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie bestätigt und die Datierung vorgeschlagen hat. Ebenso danken wir Olga Sugrobova-Roth, Düsseldorf, für ihre Hilfe bei der Katalogisierung.
Dieses kleine, stark querformatige Gemälde macht es dem Betrachter zunächst nicht leicht: Bäume verstellen den Blick, Felsen versperren den Weg. Diese Landschaft zu erfassen, braucht ein wenig Zeit. Doch wer seinem Auge erlaubt, das vorherrschend grüne Dickicht zu erforschen, wird vom ungeheuren Reichtum dieser speziellen Darstellung belohnt.
Die Wiese im direkten Bildvordergrund liegt in eher diffusem Licht da. In der nächsten, leicht diagonal verlaufenden Ebene wachsen Laubbäume unterschiedlicher Größe zwischen bemoosten, überwiegend abgerundeten Granitfelsen. Doch hinter dieser vermeintlichen Sichtsperre geht der Raum weiter. In der Tiefe stehen weitere Bäume. Und ganz links am Rand, leuchtet dort ein heller, sandiger Weg auf? Noch weiter hinten, zwischen den Baumkronen glitzert Wasser und eine Uferlinie wird sichtbar. Jetzt wird klar, dass auch in der rechten Bildhälfte die tiefer liegenden, hellen Lichter, die durch die Bäume blitzen, vom Wasser herrühren. Der von den Baumkronen weitgehend verdeckte Himmel ist wohl nur im oberen Drittel des Bildes zu verorten. Das vom Wasser stark reflektierte Licht beleuchtet die Felsen auf der vom Betrachter abgewandten Seite. Lichtstreifen an den Oberkanten verdeutlichen das. Der Maler erreicht so, durch wenige aber ungemein effektvoll gesetzte und teilweise harte Lichter eine ungeheure Plastizität der Felsen und der Baumstämme. Dabei lässt er Details sonst eher außer Acht. Die Wiese im Vordergrund und auch das Laub sind ganz malerisch, fast summarisch dargestellt.
Dies ist kein Landschaftsgemälde im eigentlichen Sinn; es ist ein Porträt der Natur, wie der Maler sie in seiner russischen Heimat gesehen und erlebt hat. Und wie in einem guten Porträt ist die Wiedergabe des Charakters, der Seele des Dargestellten wichtiger als die fotografische Ähnlichkeit.
Der Meister der Natur-Atmosphäre, der dieses Gemälde schuf, ist Iwan Iwanovic Schischkin, einer der wichtigsten und einflussreichsten Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts in Russland. Nach einer vierjährigen Ausbildung an der Moskauer Hochschule für Malerei und Bildhauerei geht Iwan Schischkin nach Sankt Petersburg, wo er sich ganz auf die Landschaftsmalerei konzentriert. Noch während des Studiums erfährt er große Anerkennung; er erhält hohe Auszeichnungen und bekommt das Recht zu einem Studienaufenthalt im Ausland. 1862 bis 1865 bereist Schischkin die Kunstzentren in Deutschland, Frankreich und Belgien. Besonders wichtig wird für ihn sein Aufenthalt in Düsseldorf, wo er wichtige Anregungen in der Akademie erhält, in der die Landschafts- und Freilichtmalerei besonders kultiviert wird.
Nach seiner Rückkehr nach Sankt Petersburg 1865 knüpft Iwan Schischkin an seine früheren Erfolge an. Er vertritt sein Land drei Mal bei Weltausstellungen (1867, 1873, 1878) und wird Mitglied der Künstlervereinigung Peredwischniki, die die Kunst durch Wanderausstellungen einer breiten Bevölkerung nahebringt. 1873 wird Schischkin zum Professor für Landschaftsmalerei ernannt. Seine Kunst genießt eine ungemeine Anerkennung und Popularität. Unter anderem erwirbt der bedeutende Sammler Pavel Tret'jakov mehrere seiner Werke. Die Kritik feiert Schischkins Gemälde als kulturelle Ereignisse von nationaler Bedeutung.
Es sind Zeichnungen und Grafiken Schischkins bekannt, die 1859/1860 datiert werden und sehr ähnliche Waldstimmungen auf der Insel Walaam im Ladogasee, im russischen Teil Kareliens zeigen. Elena Nesterova datiert die vorliegende Arbeit auf die frühen 1860er Jahre und es ist anzunehmen, dass sie vor Schischkins Reise nach Westeuropa, vielleicht auf Walaam entstanden ist.
Seine Suche nach einer Allgemeinformel, die die Besonderheit der Natur in Russland, ihre unendliche Weite und unberührte Schönheit einfängt, macht Iwan Iwanovic Schischkin, der von seinen Zeitgenossen "der Zar des Waldes" genannt wurde, zu einem russischen Maler ersten Rangs. Die hier vorgestellte Arbeit lässt dieses Streben erkennen, wenn der Betrachter sich Zeit nimmt, die Tiefen des Gemäldes wirken zu lassen.
1831 Elabuga - 1898 St. Petersburg
Titel: In der Natur.
Waldstimmung, wohl auf der Insel Walaam.
Datierung: Frühe 1860er Jahre.
Technik: Öl auf Karton.
Maße: 39 x 57,5cm.
Bezeichnung: Monogrammiert unten rechts: "I S (kyrillisch)".
Rahmen: Rahmen.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland;
Sammlung Hans Ernst Pfeiffer, Düsseldorf;
Erbschaft nach Max Noffz, Berlin, bis um 1938;
Sammlung Max Noffz (verst. 1921), Berlin;
erworben aus Privatbesitz, Warschau (über "Herrn Neuding").
Wir danken Elena Nesterova, Sankt Petersburg, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie bestätigt und die Datierung vorgeschlagen hat. Ebenso danken wir Olga Sugrobova-Roth, Düsseldorf, für ihre Hilfe bei der Katalogisierung.
Dieses kleine, stark querformatige Gemälde macht es dem Betrachter zunächst nicht leicht: Bäume verstellen den Blick, Felsen versperren den Weg. Diese Landschaft zu erfassen, braucht ein wenig Zeit. Doch wer seinem Auge erlaubt, das vorherrschend grüne Dickicht zu erforschen, wird vom ungeheuren Reichtum dieser speziellen Darstellung belohnt.
Die Wiese im direkten Bildvordergrund liegt in eher diffusem Licht da. In der nächsten, leicht diagonal verlaufenden Ebene wachsen Laubbäume unterschiedlicher Größe zwischen bemoosten, überwiegend abgerundeten Granitfelsen. Doch hinter dieser vermeintlichen Sichtsperre geht der Raum weiter. In der Tiefe stehen weitere Bäume. Und ganz links am Rand, leuchtet dort ein heller, sandiger Weg auf? Noch weiter hinten, zwischen den Baumkronen glitzert Wasser und eine Uferlinie wird sichtbar. Jetzt wird klar, dass auch in der rechten Bildhälfte die tiefer liegenden, hellen Lichter, die durch die Bäume blitzen, vom Wasser herrühren. Der von den Baumkronen weitgehend verdeckte Himmel ist wohl nur im oberen Drittel des Bildes zu verorten. Das vom Wasser stark reflektierte Licht beleuchtet die Felsen auf der vom Betrachter abgewandten Seite. Lichtstreifen an den Oberkanten verdeutlichen das. Der Maler erreicht so, durch wenige aber ungemein effektvoll gesetzte und teilweise harte Lichter eine ungeheure Plastizität der Felsen und der Baumstämme. Dabei lässt er Details sonst eher außer Acht. Die Wiese im Vordergrund und auch das Laub sind ganz malerisch, fast summarisch dargestellt.
Dies ist kein Landschaftsgemälde im eigentlichen Sinn; es ist ein Porträt der Natur, wie der Maler sie in seiner russischen Heimat gesehen und erlebt hat. Und wie in einem guten Porträt ist die Wiedergabe des Charakters, der Seele des Dargestellten wichtiger als die fotografische Ähnlichkeit.
Der Meister der Natur-Atmosphäre, der dieses Gemälde schuf, ist Iwan Iwanovic Schischkin, einer der wichtigsten und einflussreichsten Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts in Russland. Nach einer vierjährigen Ausbildung an der Moskauer Hochschule für Malerei und Bildhauerei geht Iwan Schischkin nach Sankt Petersburg, wo er sich ganz auf die Landschaftsmalerei konzentriert. Noch während des Studiums erfährt er große Anerkennung; er erhält hohe Auszeichnungen und bekommt das Recht zu einem Studienaufenthalt im Ausland. 1862 bis 1865 bereist Schischkin die Kunstzentren in Deutschland, Frankreich und Belgien. Besonders wichtig wird für ihn sein Aufenthalt in Düsseldorf, wo er wichtige Anregungen in der Akademie erhält, in der die Landschafts- und Freilichtmalerei besonders kultiviert wird.
Nach seiner Rückkehr nach Sankt Petersburg 1865 knüpft Iwan Schischkin an seine früheren Erfolge an. Er vertritt sein Land drei Mal bei Weltausstellungen (1867, 1873, 1878) und wird Mitglied der Künstlervereinigung Peredwischniki, die die Kunst durch Wanderausstellungen einer breiten Bevölkerung nahebringt. 1873 wird Schischkin zum Professor für Landschaftsmalerei ernannt. Seine Kunst genießt eine ungemeine Anerkennung und Popularität. Unter anderem erwirbt der bedeutende Sammler Pavel Tret'jakov mehrere seiner Werke. Die Kritik feiert Schischkins Gemälde als kulturelle Ereignisse von nationaler Bedeutung.
Es sind Zeichnungen und Grafiken Schischkins bekannt, die 1859/1860 datiert werden und sehr ähnliche Waldstimmungen auf der Insel Walaam im Ladogasee, im russischen Teil Kareliens zeigen. Elena Nesterova datiert die vorliegende Arbeit auf die frühen 1860er Jahre und es ist anzunehmen, dass sie vor Schischkins Reise nach Westeuropa, vielleicht auf Walaam entstanden ist.
Seine Suche nach einer Allgemeinformel, die die Besonderheit der Natur in Russland, ihre unendliche Weite und unberührte Schönheit einfängt, macht Iwan Iwanovic Schischkin, der von seinen Zeitgenossen "der Zar des Waldes" genannt wurde, zu einem russischen Maler ersten Rangs. Die hier vorgestellte Arbeit lässt dieses Streben erkennen, wenn der Betrachter sich Zeit nimmt, die Tiefen des Gemäldes wirken zu lassen.
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