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Fine Art | Auktion | 14.11.2024 | Vorbesichtigung: 07.11.2024 - 10.11.2024

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Los 1206 | Jacob Marrel | Prunkvolles Blumen-Stillleben mit Kaiserkrone, Tulpen, Narzissen und anderen Blumen in einer Vase

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25.000 - 45.000 €
D
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)
30.360 €
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Auktionsergebnisse zu: Jacob Marrel
MARREL, JACOB
1614 Frankenthal - 1681 Frankfurt am Main


Titel: Prunkvolles Blumen-Stillleben mit Kaiserkrone, Tulpen, Narzissen und anderen Blumen in einer Vase.
Datierung: 1668.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 73 x 58cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert links auf der Steinplatte: "J. Marrel fecit. 1.6.6 8".
Rahmen: Rahmen.

Provenienz:
Privatsammlung Frankreich vor 1999;
Galerie Sanct Lucas, Wien;
Galerie Lahcen & Rabe, Saarbrücken;
Galerie Neuse, Bremen;
Sammlung Röchling, Baden-Baden.

In einer geschlossenen, halbrunden Nische mit vorkragender Steinplatte steht ein prächtiger Blumenstrauß in einer durchsichtigen Glasvase. Vor dem dunklen Hintergrund erstrahlt die Farbigkeit der Blüten wie ein orange-rot-weißes Feuerwerk mit wenigen Kontrasten von blau, braun und grün. Der Strauß ist locker gesteckt, kurzstielige und ganz langstielige Exemplare wurden hier zusammen komponiert, was die Dynamik der Blütenpracht ermöglicht.
Einer der edlen, geflammten Tulpen ist der lange, dünne Stiel zum Verhängnis geworden: er ist gebrochen, aber noch hält eine minimale Verbindung an der Bruchstelle. Der Blütenkopf, der genau auf der Kante der steinernen Brüstung liegt, droht aber bald hinabzustürzen. Vielleicht ist der Stiel nicht wegen der Schwere der Blüte gebrochen, sondern Opfer eines der vielen Insekten, die sich in der Blütenpracht erst auf den zweiten Blick entdecken lassen. Verschiedene Käfer, Ameisen, Spinnen und Raupen beleben die "nature morte" und ganz links, am Rand der Nische kommt eine Schnecke gekrochen. Gepflückte Blumen symbolisieren bei aller Schönheit und kunstvollem Arrangement immer auch die Vergänglichkeit, die ersten abgefallenen Rosenblätter und der gebrochene Stiel der Tulpe unterstreichen dies.

Jacob Marrel, der dieses prachtvolle, 1669 datierte Stillleben malte, ist der einzige uns bekannte Schüler Georg Flegels (Katalog 1205). Nach dem Tod seines Vaters wird der 13jährige Junge 1627 in Frankfurt bei dem Pionier des Stilllebens in Deutschland in die Lehre gegeben.1634 ist Jacob Marrel dann in Utrecht nachweisbar und arbeitet - vermutlich als Geselle - in der Werkstatt Jan Davidsz. De Heems, des damals führenden Malers von Blumenstillleben in den Niederlanden. Auch Ambrosius Bosschaert d.J., der ebenfalls in Utrecht lebt und sich auf Blumenbilder spezialisiert hat, beeinflusst Marrels Schaffen. Nach dem Tod seiner ersten Frau geht Jacob Marrel zurück nach Frankfurt, wo er 1651 das Bürgerrecht erhält und die Witwe Matthäus Merians des Älteren heiratet. Deren 1647 geborene Tochter, die spätere Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian, wird von ihrem Stiefvater ausgebildet. 1664 zieht Jacob Marrel erneut für längere Zeit nach Utrecht und nimmt neben seiner Stieftochter auch seinen Schüler, den jungen Frankfurter Abraham Mignon mit, den er wiederum als Gesellen an seinen alten Meister Jan Davidsz. De Heem vermittelt. 1679 kehrt Jacob Marrel endgültig nach Frankfurt am Main zurück, wo er 1681 stirbt. Es ist bekannt, dass der Maler Jacob Marrel in Frankfurt und in Utrecht auch als Kunsthändler aktiv war und dass er ebenfalls mit Blumenzwiebeln Handel trieb. Seine Gemälde zeichnen sich durch eine geradezu naturwissenschaftliche Beobachtung und exakte Darstellung von Flora und Fauna aus. Das vorliegende Werk ist ein Beleg dafür, aus seiner zweiten Lebensphase, nun als Meister in Utrecht.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Dr. Davide Dossi
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+49 221 92 58 62 200

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Inventar Nummer: 79322-2