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Los 406 | Jeff Wall | Staining bench, Furniture Manufactures, Vancouver

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40.000 - 60.000 €
D F
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)
38.700 €

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Auktionsergebnisse zu: Jeff Wall
WALL, JEFF
1946 Vancouver

Titel: Staining bench, Furniture Manufactures, Vancouver.
Datierung: 2003.
Technik: Diapositiv in Leuchtkasten, Transformator und Kabel.
Maße: 92 x 110 x 14cm.


Bei diesem Leuchtobjekt handelt es sich um das Exemplar 8/8. Es ist voll funktionstüchtig.

Provenienz:
- Galerie Johnen + Schöttle, Köln

Die Werke des kanadischen Fotokünstlers Jeff Wall haben häufig einen geschichtlichen, beziehungsweise kunstgeschichtlichen Bezug und stellen fotografische Neuinterpretationen diverser Ikonen der Kunst-, Literatur- oder Weltgeschichte dar. Er arbeitet nicht in Serien oder Werkgruppen, sondern jedes Werk wird individuell und mit eigener Aussage entworfen.
Verglichen mit dem Oeuvre manch anderer Künstler, scheint Walls Gesamtwerk relativ klein zu sein. Rund 200 Werke schuf der Künstler bisher in seiner mittlerweile über ein halbes Jahrhundert andauernden Karriere. Es ist die Liebe zum Detail, mit der diese vergleichsweise kleine Zahl von Arbeiten erklärt werden kann. Hinter spontan aufgenommen wirkenden Schnappschüssen steht oft ein großes Team. Zufällig durchs Bild laufende Gestalten sind präzise platzierte Statisten und jedes noch so kleine Detail im Bild ist konstruiert. Einige Arbeiten entstehen in mühevoller Kleinarbeit. So werden einzelne Details im Bild in eigenständigen Aufnahmen festgehalten und erst später spurenlos zu einem Gesamtbild verschmolzen. Es sind also nicht nur die inhaltlichen Aspekte, die bei der Deutung von Walls Arbeiten berücksichtigt werden müssen, sondern auch die formal-theoretischen Aspekte im Entstehungsprozess der Werke.
Jeff Walls Markenzeichen sind zweifelsohne die Leuchtkästen, mit deren Hilfe er seine Fotografien präsentiert. Das Prinzip erinnert in der Funktionsweise an Leuchtreklamen, ein Bezug, der aber jedoch als zweitrangig einzustufen ist. Relevanter ist die durch sie erzeugte Dramaturgie in der Präsentation des Fotos. Walls Leuchtkästen funktionieren in technischer Hinsicht ähnlich wie das Leuchtverfahren im Kino: Hinter dem Filmmaterial sitzt eine Lichtquelle, die dieses durchstrahlt und den Inhalt so dem Publikum in großem Format zugänglich macht. Doch das ist nicht die einzige Parallele zum Kino, denn viele Fotografien wirken wie Standbilder aus einem szenischen Ablauf.
Auch die vorliegende Arbeit zeigt kinematografische Bezüge. Auf einer Ablage stehen diverse Eimer. Farbspuren bedecken nicht nur die Ablage, sondern auch den Boden und die Wände. Wall inszeniert in dieser Arbeit eine Szenerie, die an einen Tatort erinnert. Wall konnotiert den Tatort hier allerdings positiv, denn trotz Verschmutzungen und dem allgemein vorherrschenden Chaos in der Werkstatt bildet Wall hier den Ort eines schöpferischen Akts ab. Innerhalb des Werkes herrscht eine enorme Spannung. Der Blick auf die Szene wirkt wie der Beginn einer narrativen Kamerafahrt und der Betrachter wartet gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte. Diese enthält Wall dem Betrachter jedoch vor, wodurch er automatisch in direkten Austausch mit der Arbeit tritt - stets auf der Suche nach weiteren Hinweisen und Informationen, um das unausgesprochene Rätsel zu ergründen.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 68004-38