Modern, Post War & Contemporary | Galerie Michael Schultz
| Auktion | 01.06.2022
| Vorbesichtigung:
27.05.2022 -
30.05.2022
Los ist verkauft
Los 22 | Johannes Molzahn | "Armariolo in Antisma"
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40.000
- 60.000
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MOLZAHN, JOHANNES
1892 Duisburg - 1965 München
Titel: "Armariolo in Antisma".
Datierung: 1930/31.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 125 x 125cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert oben links: molzahn 31. Sowie signiert, datiert, bezeichnet und betitelt verso unten links: Johannes Molzahn 1930 Breslau "Armariolo in Antisma". Darüber die Werknummer: 077. Handschriftlicher Vermerk auf dem Keilrahmen oben rechts: Im Besitz: Ilse Molzahn. Daneben Adressangaben.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Auf dem Rückseitenschutz des Gemäldes befindet sich eine Dokumentation von Hans Peter Reisse, Johannes Molzahn Centrum, Kassel, vom 30. April 2002.
Provenienz:
- Johannes Molzahn Centrum, Kassel
Ausstellungen:
- Hessisches Landesmuseum Darmstadt 1956, Nr. 9
- Verein für Kunst, Literatur und Kunsthandwerk Bamberg e.V. 1964, Nr. 11
- Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 1964, Nr. 27
- Katholische Akademie in Bayern, München 1972, Nr. 18
- Ostdeutsche Galerie Regensburg 1974, Nr. 17, Abb.
- Staatliches Museum Schwerin/Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg/Nationalmuseum Wroclaw, Polen, 2002 (in letztem nicht ausgestellt), (Aufkleber)
Literatur:
- Gries, Christian: Johannes Molzahn (1892-1965) und der 'Kampf um die Kunst' im Deutschland der Weimarer Republik (Anhang: Werkverzeichnis der Gemälde von Johannes Molzahn), Diss. Universität Augsburg 1996, WVZ.-Nr. 158A
- Schade, Herbert: Johannes Molzahn - Einführung in das Werk und die Kunsttheorie des Malers, München/Zürich 1972, Kat.-Nr. 35, Abb. o.S.
- Ausst.-Kat. Johannes Molzahn, Ostdeutsche Galerie Regensburg, 1974, Kat.-Nr. 17, Abb. o.S.
- Berswordt-Wallrabe, Kornelia von/Müller, Otto: Von Otto Mueller bis Oskar Schlemmer - Künstler der Breslauer Akademie, Schwerin 2002, Kat.-Nr. 64, Abb. S. 157
- Ausst.-Kat. Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit. Wilhelm Morgner und die Soester Kunstavantgarde 1918-1934, Museum Wilhelm Morgner, Soest 2021, Kat.-Nr. 101, Abb. S. 79 (hier nur im Katalog abgebildet)
- Aus den fruchtbarsten Schaffensjahren des Künstlers
- Unter unserer 2. Fassung befindet sich vermutlich die 1. Fassung des Gemäldes
- Charakteristische, dynamische Komposition mit einer komplexen Farbgebung
- Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten
"Hinterrücks fällt getroffen von der Kraft himmlischer Liebe die anbetende Nonne in die Knie. Das Narrativ göttlicher Liebe und die Liebe, die wir von Herzen kommend kennen wird in der Art eines Spruchbandes leporelloartig dargestellt. Den Begriff 'Armariolo in Antisma' kennt Molzahn aus den Briefen der flämischen Mystikerin Hadewych, deren Texte (Briefe und Visionen) seit dem 15. Jahrhundert geschätzt wurden und die J. O. Plaßmann 1923 im Volkwang Verlag erneut publizierte. Das Gemälde "Armariolo in Antisma" von 1930 ist eine Liebeserklärung an seine Frau und die Familie." (Hans Peter Reisse, aus einem Schreiben vom März 2022).
Die Nonne Hadewych Blommaert, die in den Breslauer Jahren zu Molzahns bevorzugten Inspirationsquellen christlicher Literatur zählt, bezeichnet das Innerste der Ader des Herzen, mit der man liebt als "Armariolo". "Antisma" sei hingegen das Innerste des Geistes womit man lebt und voller Empfindung in ernsthafter Bemühung sei. Der bei Hadewych beschriebene Zwiespalt zwischen Herz und Geist und die damit bestehende Polarität trifft im Kern Molzahns eigene Geisteshaltung. Er erwähnt das Gemälde in seinem eigenhändig geschriebenen Lebenslauf von 1934 und bezeichnet das Entstehungsjahr 1930 als eines der "glücklichsten Arbeitsjahre". Er selbst hat das Gefühl, an die frühen Arbeitsjahre und die "Erlebnisrichtung mytischen Gepräges" anzuknüpfen, jedoch mehr Reife und Erfahrung um Material und Form gewonnen zu haben. Neben einigen anderen erwähnt er auch das hier vorliegende Gemälde "Armariola in Antisma" als beispielhaft für jene Bilder mit "lyrisch-mytischem Charakter". Im Herbst desselben Jahres stirbt Molzahns Freund Otto Mueller, mit dem er das Interesse für Spiritualität und Mystik geteilt hat. In der Folge beschäftigt sich Molzahn noch intensiver mit religiösen Inhalten und so ist es nicht verwunderlich, dass er das Hadewychsche Zitat später noch in zwölf weiteren Bildern verwendet.
VAN HAM Art Estate vertritt seit 2021 zusammen mit dem Johannes Molzahn Centrum, Kassel den künstlerischen Nachlass von Johannes Molzahn.
1892 Duisburg - 1965 München
Titel: "Armariolo in Antisma".
Datierung: 1930/31.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 125 x 125cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert oben links: molzahn 31. Sowie signiert, datiert, bezeichnet und betitelt verso unten links: Johannes Molzahn 1930 Breslau "Armariolo in Antisma". Darüber die Werknummer: 077. Handschriftlicher Vermerk auf dem Keilrahmen oben rechts: Im Besitz: Ilse Molzahn. Daneben Adressangaben.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Auf dem Rückseitenschutz des Gemäldes befindet sich eine Dokumentation von Hans Peter Reisse, Johannes Molzahn Centrum, Kassel, vom 30. April 2002.
Provenienz:
- Johannes Molzahn Centrum, Kassel
Ausstellungen:
- Hessisches Landesmuseum Darmstadt 1956, Nr. 9
- Verein für Kunst, Literatur und Kunsthandwerk Bamberg e.V. 1964, Nr. 11
- Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg 1964, Nr. 27
- Katholische Akademie in Bayern, München 1972, Nr. 18
- Ostdeutsche Galerie Regensburg 1974, Nr. 17, Abb.
- Staatliches Museum Schwerin/Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg/Nationalmuseum Wroclaw, Polen, 2002 (in letztem nicht ausgestellt), (Aufkleber)
Literatur:
- Gries, Christian: Johannes Molzahn (1892-1965) und der 'Kampf um die Kunst' im Deutschland der Weimarer Republik (Anhang: Werkverzeichnis der Gemälde von Johannes Molzahn), Diss. Universität Augsburg 1996, WVZ.-Nr. 158A
- Schade, Herbert: Johannes Molzahn - Einführung in das Werk und die Kunsttheorie des Malers, München/Zürich 1972, Kat.-Nr. 35, Abb. o.S.
- Ausst.-Kat. Johannes Molzahn, Ostdeutsche Galerie Regensburg, 1974, Kat.-Nr. 17, Abb. o.S.
- Berswordt-Wallrabe, Kornelia von/Müller, Otto: Von Otto Mueller bis Oskar Schlemmer - Künstler der Breslauer Akademie, Schwerin 2002, Kat.-Nr. 64, Abb. S. 157
- Ausst.-Kat. Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit. Wilhelm Morgner und die Soester Kunstavantgarde 1918-1934, Museum Wilhelm Morgner, Soest 2021, Kat.-Nr. 101, Abb. S. 79 (hier nur im Katalog abgebildet)
- Aus den fruchtbarsten Schaffensjahren des Künstlers
- Unter unserer 2. Fassung befindet sich vermutlich die 1. Fassung des Gemäldes
- Charakteristische, dynamische Komposition mit einer komplexen Farbgebung
- Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten
"Hinterrücks fällt getroffen von der Kraft himmlischer Liebe die anbetende Nonne in die Knie. Das Narrativ göttlicher Liebe und die Liebe, die wir von Herzen kommend kennen wird in der Art eines Spruchbandes leporelloartig dargestellt. Den Begriff 'Armariolo in Antisma' kennt Molzahn aus den Briefen der flämischen Mystikerin Hadewych, deren Texte (Briefe und Visionen) seit dem 15. Jahrhundert geschätzt wurden und die J. O. Plaßmann 1923 im Volkwang Verlag erneut publizierte. Das Gemälde "Armariolo in Antisma" von 1930 ist eine Liebeserklärung an seine Frau und die Familie." (Hans Peter Reisse, aus einem Schreiben vom März 2022).
Die Nonne Hadewych Blommaert, die in den Breslauer Jahren zu Molzahns bevorzugten Inspirationsquellen christlicher Literatur zählt, bezeichnet das Innerste der Ader des Herzen, mit der man liebt als "Armariolo". "Antisma" sei hingegen das Innerste des Geistes womit man lebt und voller Empfindung in ernsthafter Bemühung sei. Der bei Hadewych beschriebene Zwiespalt zwischen Herz und Geist und die damit bestehende Polarität trifft im Kern Molzahns eigene Geisteshaltung. Er erwähnt das Gemälde in seinem eigenhändig geschriebenen Lebenslauf von 1934 und bezeichnet das Entstehungsjahr 1930 als eines der "glücklichsten Arbeitsjahre". Er selbst hat das Gefühl, an die frühen Arbeitsjahre und die "Erlebnisrichtung mytischen Gepräges" anzuknüpfen, jedoch mehr Reife und Erfahrung um Material und Form gewonnen zu haben. Neben einigen anderen erwähnt er auch das hier vorliegende Gemälde "Armariola in Antisma" als beispielhaft für jene Bilder mit "lyrisch-mytischem Charakter". Im Herbst desselben Jahres stirbt Molzahns Freund Otto Mueller, mit dem er das Interesse für Spiritualität und Mystik geteilt hat. In der Folge beschäftigt sich Molzahn noch intensiver mit religiösen Inhalten und so ist es nicht verwunderlich, dass er das Hadewychsche Zitat später noch in zwölf weiteren Bildern verwendet.
VAN HAM Art Estate vertritt seit 2021 zusammen mit dem Johannes Molzahn Centrum, Kassel den künstlerischen Nachlass von Johannes Molzahn.
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Inventar Nummer: 70332-6