Modern, Post War & Contemporary, Evening Sale
Modern, Post War & Contemporary, Evening Sale | Auktion | 05.06.2024 | Vorbesichtigung: 31.05.2024 - 02.06.2024

Los ist verkauft

Los 560 | Leiko Ikemura | Ohne Titel

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Auktionsergebnisse zu: Leiko Ikemura
IKEMURA, LEIKO
Tsu, Mie-Ken/Japan

Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1985.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 200 x 180cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert auf dem mittleren Keilrahmen rechts: LeiKo IKemura 1985.
Rahmen/Sockel: Atelierleiste.


Provenienz:
- Hessisches Landesmuseum, Darmstadt (ehemalige Dauerleihgabe)
- Privatsammlung Deutschland

Ausstellungen:
- Hessisches Landesmuseum, Darmstadt 1985/86 (Aufkleber)

Literatur:
- Verein der Freunde und Förderer des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt (Hrsg.): Tiefe Blicke. Kunst der achtziger Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, der DDR, Österreich und der Schweiz, Köln 1985, Kat.-Nr. 156, Abb.

- Großformatiges Frühwerk im unverkennbaren Stil der Künstlerin mit einer ausdrucksstarken Bildwelt
- Das Werk war Teil der wegweisenden Ausstellung "Tiefe Blicke"
- Werke der Künstlerin sind in zahlreichen bedeutenden öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter Kunstmuseum Basel, Centre Georges Pompidou, Paris, und National Museum of Contemporary Art, Osaka/Japan

Die in Japan geborene Leiko Ikemura studiert zunächst spanische Literatur in Osaka, bevor sie 1972 nach Spanien auswandert, um ihr Studium in Salamanca und Granada zu vertiefen. Von 1973 bis 1978 widmet sie sich schließlich der Malerei an der Escuela Superior de Bellas Artes in Sevilla. Nach Abschluss des Studiums lebt sie zunächst in der Schweiz und zieht in den 1980er Jahren nach Deutschland, wo sie 1983 eine umfassende Einzelausstellung im Bonner Kunstverein hat. Ihre Werke werden fortan in renommierten Häusern weltweit ausgestellt, darunter das Museum für Gegenwartskunst in Basel (1987) und die Staatliche Kunsthalle in Karlsruhe (2012). Von 1991 bis 2015 lehrt sie an der Universität der Künste, Berlin, und ist seit 2014 Professorin an der Joshibi University of Art and Design, Kanagawa, Japan. Ikemura lebt und arbeitet in Berlin und Köln. Vor allem für ihre schwebenden Frauen in Zwischenwelten sowie ihre kosmischen Landschaften mit märchenhaften Hybridwesen, die vermehrt auch in der Skulptur ihren Ausdruck finden, ist sie bis heute eine international anerkannte Künstlerin. Die spannende Verbindung ihrer kulturellen Heimat mit der wesentlichen Kunst spielt dabei zeitlebens eine entscheidende Rolle.

Im Umfeld der Neuen Wilden entstehen ab den 1980er Jahren ausdrucksstarke, sinnlich-gegenständliche, farbkräftige Bildwelten, wozu auch die vorliegende Arbeit aus dem Jahr 1985 zählt. Verwandlung und Formwerdung und sich daraus ergebende Mischwesen werden Teil ihrer Motivik.
Das Hochformat zeigt auf dunkelblauem Bildgrund mittig platziert einen fahlen Kopf ohne dazugehörigen Körper mit weit offenstehendem Mund und leblos in die Leere starrenden Augen. Wie abgeschlagen liegt der Kopf der Gestalt auf einer von zwei weißen Schlangen, die sich vom linken Bildrand über den rechten in die Höhe winden. Mit zwei Augen versehen und spielenden Zungen verstärken sie den mystisch-bedrohlichen Eindruck des Gemäldes. Vom linken oberen Bildrand scheinen überdimensional lange rote Arme nach dem Kopf förmlich greifen zu wollen.
Vor allem im Hinblick auf das grundsätzliche Interesse Leiko Ikemuras an dem Sujet der Verwandlung lässt sich ein Rückbezug zur griechischen Mythologie nicht ausschließen. Der leblose Kopf in Verbindung mit den Schlangen erinnert an die Gestalt der Medusa, die bekannt ist für ihre Transformation einer schönen Frau in ein Monster mit Schlangen als Haaren und einem Blick, der Menschen zu Stein erstarren lässt. Die Gestalt der Medusa gilt bis heute als Symbol der weiblichen Macht, Stärke und Unabhängigkeit. In einem ganz eigenen, unverkennbaren Stil gelingt es Leiko Ikemura mit der vorliegenden Arbeit den Betrachter in ihre mystische, ausdrucksstarke Bildwelt miteinzubeziehen.

Das Werk war Mitte der 1980er Jahre Teil der wegweisenden Ausstellung und Sammlungspräsentation "Tiefe Blicke" im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt. Es war seitdem dort als Dauerleihgabe beheimatet und wird nun erstmals auf dem Auktionsmarkt angeboten.

SPOT ON: Neue Wilde - Eine der letzten, großen Kunstbewegungen der 20. Jahrhunderts

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Leiko Ikemura   Japan   Figurative Malerei   Nachkriegskunst   Unikate   1980er   Atelierleiste   Kopf   Gemälde   Acryl   Schlange  

Inventar Nummer: 77698-210