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Los 1108 | Marc Quinn | Mirage
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QUINN, MARC
1964 London
Titel: Mirage.
Datierung: 2009.
Technik: Bronze, grün-schwarz patiniert.
Maße: 233 x 147 x 50cm.
Provenienz:
- Galerie Thaddeus Ropac, Salzburg
Ausstellungen:
- Kunsthalle Krems, 2010
- Deichtorhallen Hamburg, 2011
- La Maison Rouge, Paris 2011/12
Literatur:
- Luckow, Dirk (Hrsg.): Zwei Sammler - Thomas Olbricht und Harald Falckenberg, Köln 2011, S. 52, Abb. S. 20
- Schoppmann, Wolfgang (Hrsg.): Mémoires de Future - La Collection Olbricht, Lyon 2011, Abb. S. 2, 131
- Schoppmann, Wolfgang/Wipplinger, Hans-Peter (Hrsg.): Lebenslust & Totentanz - Olbricht Collection, Köln/Krems 2010, Abb. S. 101
Es gibt kaum einen zeitgenössischen Künstler, der so experimentell bei der Materialwahl für seine Werke vorgeht, wie Marc Quinn. Neben Skulpturen aus seinem eigenen Blut oder der DNA eines Nobelpreisträgers fällt die Bronze "Mirage" zwar nicht durch eine außergewöhnlich exzentrische Materialwahl auf, sondern durch die ungemeine inhaltliche Tiefe.
Als Vorlage für "Mirage" dient das Foto eines Gefangenen des Abu Ghraib-Gefängnisses in Bagdad, welches 2004 die Weltöffentlichkeit erschütterte. Auf einer Kiste stehend, wird der Häftling von seinen amerikanischen Wärtern gezwungen seine mit Stromkabeln versehenen Arme auszustrecken. Ließe er die Arme sinken, so würde er damit eine Bombe zünden, die zu seinem sicheren Tod führe, drohten im die Wärter. Durch die Kapuze seines Sehsinns beraubt, ist dem Gefangenen nicht bewusst, dass die Kabel im Nichts verlaufen. Die Pose des Häftlings erinnert unweigerlich an eine verhüllte Kreuzigung. Die Kreuzigungsdarstellung steht in der christlichen Bildtradition sinnbildlich als Ausdruck von Ungerechtigkeit und Leid. So wurde das Foto des Gefangenen aus Abu Ghraib zum Symbol für die unmenschliche Art und Weise, auf die der amerikanische Krieg gegen den Terror geführt wird.
Es ist besonders das Eigenleben von Bildern aus den Massenmedien, welches Quinn fasziniert. Welche Bilder werden gezeigt und inwiefern bestimmen sie den Diskurs? Welchen Einfluss haben diese Bilder auf unsere eigene Denkweise? Quinn thematisiert nicht nur die menschliche Grausamkeit, sondern auch die digitale und globale Verbreitung von Informationen. In der globalen Verbreitung von Bildern durch die Massenmedien sieht Quinn ein Werkzeug zur demokratischen Verteilung von Informationen. Dem Künstler gelingt es so selbst in der Darstellung der dunkelsten menschlichen Abgründe noch eine positive Komponente einzuflechten.
1964 London
Titel: Mirage.
Datierung: 2009.
Technik: Bronze, grün-schwarz patiniert.
Maße: 233 x 147 x 50cm.
Provenienz:
- Galerie Thaddeus Ropac, Salzburg
Ausstellungen:
- Kunsthalle Krems, 2010
- Deichtorhallen Hamburg, 2011
- La Maison Rouge, Paris 2011/12
Literatur:
- Luckow, Dirk (Hrsg.): Zwei Sammler - Thomas Olbricht und Harald Falckenberg, Köln 2011, S. 52, Abb. S. 20
- Schoppmann, Wolfgang (Hrsg.): Mémoires de Future - La Collection Olbricht, Lyon 2011, Abb. S. 2, 131
- Schoppmann, Wolfgang/Wipplinger, Hans-Peter (Hrsg.): Lebenslust & Totentanz - Olbricht Collection, Köln/Krems 2010, Abb. S. 101
Es gibt kaum einen zeitgenössischen Künstler, der so experimentell bei der Materialwahl für seine Werke vorgeht, wie Marc Quinn. Neben Skulpturen aus seinem eigenen Blut oder der DNA eines Nobelpreisträgers fällt die Bronze "Mirage" zwar nicht durch eine außergewöhnlich exzentrische Materialwahl auf, sondern durch die ungemeine inhaltliche Tiefe.
Als Vorlage für "Mirage" dient das Foto eines Gefangenen des Abu Ghraib-Gefängnisses in Bagdad, welches 2004 die Weltöffentlichkeit erschütterte. Auf einer Kiste stehend, wird der Häftling von seinen amerikanischen Wärtern gezwungen seine mit Stromkabeln versehenen Arme auszustrecken. Ließe er die Arme sinken, so würde er damit eine Bombe zünden, die zu seinem sicheren Tod führe, drohten im die Wärter. Durch die Kapuze seines Sehsinns beraubt, ist dem Gefangenen nicht bewusst, dass die Kabel im Nichts verlaufen. Die Pose des Häftlings erinnert unweigerlich an eine verhüllte Kreuzigung. Die Kreuzigungsdarstellung steht in der christlichen Bildtradition sinnbildlich als Ausdruck von Ungerechtigkeit und Leid. So wurde das Foto des Gefangenen aus Abu Ghraib zum Symbol für die unmenschliche Art und Weise, auf die der amerikanische Krieg gegen den Terror geführt wird.
Es ist besonders das Eigenleben von Bildern aus den Massenmedien, welches Quinn fasziniert. Welche Bilder werden gezeigt und inwiefern bestimmen sie den Diskurs? Welchen Einfluss haben diese Bilder auf unsere eigene Denkweise? Quinn thematisiert nicht nur die menschliche Grausamkeit, sondern auch die digitale und globale Verbreitung von Informationen. In der globalen Verbreitung von Bildern durch die Massenmedien sieht Quinn ein Werkzeug zur demokratischen Verteilung von Informationen. Dem Künstler gelingt es so selbst in der Darstellung der dunkelsten menschlichen Abgründe noch eine positive Komponente einzuflechten.
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