From a Universal Collector - The Olbricht Collection
| Auktion | 26.09.2020
| Vorbesichtigung:
19.09.2020 -
24.09.2020
Los ist verkauft
Los 415 | Marilyn Minter | "HANDFUL"
Taxe
60.000
- 80.000
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D
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(inkl. Aufgeld)
51.600 €
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MINTER, MARILYN
1948 Shreveport/LA, USA
Titel: "HANDFUL".
Datierung: 2008.
Technik: Emaillelack auf Metallplatte.
Maße: 153 x 244cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso: MARILYN MINTER 2008. Hier zudem betitelt.
Provenienz:
- Salon 94, New York
Ausstellungen:
- Kunsthalle Krems, 2010
- Deichtorhallen/Sammlung Falckenberg, Hamburg 2011
Literatur:
- Schoppmann, Wolfgang/Wipplinger, Hans-Peter (Hrsg.); Lebenslust & Totentanz - Olbricht collection, Köln/Krems 2010, S. 185 (o. Abb.)
- Luckow, Dirk (Hrsg.): Marilyn Minter, Köln 2011, Abb. S. 19
Die amerikanische Künstlerin Marilyn Minter studierte bei der Fotografin Diane Arbus an der University of Florida und an der Syracuse University. Seit den 1980er-Jahren beschäftigt sich Minter in ihrer Kunst viel mit der Darstellung und der Rezeption von Frauen in der Pop- und Werbeindustrie.
Es ist die Werkreihe "porn grid", mit der Minter 1989 die internationale Kunstszene in Aufruhr versetzt. Minter zeigt, stilistisch näher an der Pop-Art als am Fotorealismus, sehr explizite Szenen aus der Hardcorepornografie. Es ist aber genau dieser Gegenwind, der Minter letztendlich dazu führt, dass sie ihre Aufmerksamkeit auf die übersexualisierte Darstellung von Frauen in der Pop- und Werbeindustrie richtet.
Minters Werke werden oft als fotorealistisch beschrieben. Sie selbst findet diese Bezeichnung aber nur bedingt zutreffend und bezeichnet ihre Arbeit eher als abstrakten Realismus. Minters Arbeitsprozess beginnt zunächst mit einer digitalen Skizze. Häufig kombiniert sie dabei mehrere Einzelaufnahmen zu einem Gesamtbild. Dadurch bewegt sich Minter in einer Art Zwischenraum, versucht sie doch nicht, ein Abbild der Realität zu schaffen, sondern vielmehr ihre fiktionale Vision möglichst naturgetreu wiederzugeben. Diese Art von Paradoxon findet sich häufiger in Minters Werk. Nach eigener Aussage mag Minter es in ihren Werken, zwei gegensätzliche Ideen abzubilden, z.B. wenn Minter die Rezeption von Pop- und Werbeikonen thematisiert. Der Konsument genießt diese Darstellungsweise und überträgt unter anderem die gesetzten Schönheitsstandards auf sich, wohlwissend, dass sie nicht der Realität entsprechen. In ihren Werken begibt sich Minter auf die Suche nach dem Grund für dieses widersprüchliche Konsumverhalten.
Marilyn Minters Handschrift ist in ihrer Arbeit "Handful" aus dem Jahr 2008 mehr als deutlich zu erkennen. Es ist die Kombination von Fashion und Glamour, mit einem leicht pornografischen Unterton, die das Werk lückenlos in Minters Oeuvre einreihen lässt. Mit Perlenketten, pastelligen Farben und pink lackierten, künstlichen Fingernägeln greift Minter gleich mehrfach Bezüge aus der Modewelt auf. Auch die für Minter so typischen Tropfen und nassen Oberflächen lassen sich in der Emaille-Arbeit ausmachen. Minter bevorzugt die Emaille-Technik, da sich ihrer Aussage nach die menschliche Haut noch realitätsgetreuer abbilden lässt. Auf den Fingernägeln sind kleine Tropfen zu erkennen. Es bleibt aber offen, ob es sich dabei lediglich um Wasser oder um Samenflüssigkeit handelt.
Es ist nicht nur das unglaubliche malerische Talent, das Minter zu einer Ausnahmekünstlerin erhebt. Auch die medien- und konsumkritischen Aspekte ihrer Arbeit stechen hervor und sorgen in Kombination mit der besonderen Begabung zur realitätsgetreuen Malerei für ihre einzigartige Position in der internationalen Kunstlandschaft. Marilyn Minter wird nicht müde dem Betrachter, oder besser dem Konsumenten, einen Spiegel vorzuhalten, sowie die übersexualisierte und missbräuchliche Darstellung von Frauen in der Pop- und Werbeindustrie zurückzuerobern und umzudeuten.
1948 Shreveport/LA, USA
Titel: "HANDFUL".
Datierung: 2008.
Technik: Emaillelack auf Metallplatte.
Maße: 153 x 244cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso: MARILYN MINTER 2008. Hier zudem betitelt.
Provenienz:
- Salon 94, New York
Ausstellungen:
- Kunsthalle Krems, 2010
- Deichtorhallen/Sammlung Falckenberg, Hamburg 2011
Literatur:
- Schoppmann, Wolfgang/Wipplinger, Hans-Peter (Hrsg.); Lebenslust & Totentanz - Olbricht collection, Köln/Krems 2010, S. 185 (o. Abb.)
- Luckow, Dirk (Hrsg.): Marilyn Minter, Köln 2011, Abb. S. 19
Die amerikanische Künstlerin Marilyn Minter studierte bei der Fotografin Diane Arbus an der University of Florida und an der Syracuse University. Seit den 1980er-Jahren beschäftigt sich Minter in ihrer Kunst viel mit der Darstellung und der Rezeption von Frauen in der Pop- und Werbeindustrie.
Es ist die Werkreihe "porn grid", mit der Minter 1989 die internationale Kunstszene in Aufruhr versetzt. Minter zeigt, stilistisch näher an der Pop-Art als am Fotorealismus, sehr explizite Szenen aus der Hardcorepornografie. Es ist aber genau dieser Gegenwind, der Minter letztendlich dazu führt, dass sie ihre Aufmerksamkeit auf die übersexualisierte Darstellung von Frauen in der Pop- und Werbeindustrie richtet.
Minters Werke werden oft als fotorealistisch beschrieben. Sie selbst findet diese Bezeichnung aber nur bedingt zutreffend und bezeichnet ihre Arbeit eher als abstrakten Realismus. Minters Arbeitsprozess beginnt zunächst mit einer digitalen Skizze. Häufig kombiniert sie dabei mehrere Einzelaufnahmen zu einem Gesamtbild. Dadurch bewegt sich Minter in einer Art Zwischenraum, versucht sie doch nicht, ein Abbild der Realität zu schaffen, sondern vielmehr ihre fiktionale Vision möglichst naturgetreu wiederzugeben. Diese Art von Paradoxon findet sich häufiger in Minters Werk. Nach eigener Aussage mag Minter es in ihren Werken, zwei gegensätzliche Ideen abzubilden, z.B. wenn Minter die Rezeption von Pop- und Werbeikonen thematisiert. Der Konsument genießt diese Darstellungsweise und überträgt unter anderem die gesetzten Schönheitsstandards auf sich, wohlwissend, dass sie nicht der Realität entsprechen. In ihren Werken begibt sich Minter auf die Suche nach dem Grund für dieses widersprüchliche Konsumverhalten.
Marilyn Minters Handschrift ist in ihrer Arbeit "Handful" aus dem Jahr 2008 mehr als deutlich zu erkennen. Es ist die Kombination von Fashion und Glamour, mit einem leicht pornografischen Unterton, die das Werk lückenlos in Minters Oeuvre einreihen lässt. Mit Perlenketten, pastelligen Farben und pink lackierten, künstlichen Fingernägeln greift Minter gleich mehrfach Bezüge aus der Modewelt auf. Auch die für Minter so typischen Tropfen und nassen Oberflächen lassen sich in der Emaille-Arbeit ausmachen. Minter bevorzugt die Emaille-Technik, da sich ihrer Aussage nach die menschliche Haut noch realitätsgetreuer abbilden lässt. Auf den Fingernägeln sind kleine Tropfen zu erkennen. Es bleibt aber offen, ob es sich dabei lediglich um Wasser oder um Samenflüssigkeit handelt.
Es ist nicht nur das unglaubliche malerische Talent, das Minter zu einer Ausnahmekünstlerin erhebt. Auch die medien- und konsumkritischen Aspekte ihrer Arbeit stechen hervor und sorgen in Kombination mit der besonderen Begabung zur realitätsgetreuen Malerei für ihre einzigartige Position in der internationalen Kunstlandschaft. Marilyn Minter wird nicht müde dem Betrachter, oder besser dem Konsumenten, einen Spiegel vorzuhalten, sowie die übersexualisierte und missbräuchliche Darstellung von Frauen in der Pop- und Werbeindustrie zurückzuerobern und umzudeuten.
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Inventar Nummer: 68003-152