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Los 44 | Oskar Kokoschka | Anna Kallin

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Auktionsergebnisse zu: Oskar Kokoschka
KOKOSCHKA, OSKAR
1886 Pöchlarn - 1980 Montreux

Titel: Anna Kallin.
Datierung: 1921.
Technik: Kreide auf bräunlichem Papier.
Maße: 49,5 x 69,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: OKokoschka.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Das Werk wird in den sich in Vorbereitung befindlichen Werkkatalog der Zeichnungen und Aquarelle ab 1916 von Oskar Kokoschka aufgenommen. Wir danken Herrn Dr. Alfred Weidinger, Linz, für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz:
- Friederike Beer-Monti, New York
- Marlborough Fine Arts, London
- Privatsammlung Hessen
- Privatsammlung Österreich

Ausstellungen:
- Marlborough Fine Arts, London 1966, Kat.-Nr. 94
- Marlborough Fine Arts, London 1969, Kat.-Nr. 254
- Museum of Modern Art, Kamakura/National Museum of Art, Kyoto, 1978
- Musée d'Ixelles/Stadtgalerie Klagenfurt, 1998/99
- Schlossmuseum Linz/Bröhan-Museum Berlin, 2004/2005
- Lentos Kunstmuseum, Linz 2008
- Kunstmuseum Pablo Picasso, 2014/15

Literatur:
- Rathenau, Ernst: Oskar Kokoschka - Handzeichnungen, Band V, Berlin 1977, Abb.
- Ausst.-Kat. Oskar Kokoschka, Museum of Modern Art, Kamakura/National Museum of Art, Kyoto, 1978, Kat.-Nr. 75, Abb.
- Ausst.-Kat. Österreichischer Expressionismus 1905-1925, Musée d'Ixelles/Stadtgalerie Klagenfurt, 1998/99, S. 51, Abb.
- Ausst.-Kat. Klimt, Schiele, Kokoschka, Kubin. Graphiken aus einer österreichischen Privatsammlung, Schlossmuseum Linz/Bröhan-Museum Berlin, 2004/2005, S. 109, Abb.
- Ausst.-Kat. Oskar Kokoschka. Ein Vagabund in Linz - wild, verfemt, gefeiert, Lentos Kunstmuseum, Linz 2008, S. 91, Abb.

- Kokoschka zählt zu den prägenden Portraitmalern seiner Zeit
- Seine expressionistischen Portraits sind auch immer Charakterbildnisse
- Dargestellt ist Kokoschkas Geliebte, die aus Moskau stammende Sängerin Anna Kallin
- Seit über 50 Jahren nicht mehr auf dem Kunstmarkt angeboten

Oskar Kokoschka zählt zu den bedeutendsten expressionistischen Porträtmalern des 20. Jahrhunderts. Er malte und zeichnete Berühmtheiten wie den Politiker Konrad Adenauer oder den Cellisten Pablo Casals, führende Experten ihrer Zeit wie Auguste Forel, aber auch Künstler und Kunstfreunde wie den Winterthurer Mäzen Werner Reinhart und viele nicht näher bekannte Gesichter an den Orten, die er auf seinen Reisen besuchte. Dabei ging es ihm nicht um das äußere Abbild, sondern um die wesentlichen Eigenschaften der porträtierten Person, sondern um ihre geistige oder seelische Physiognomie. Gerade in den fruchtbaren Dresdner Jahren ab 1916 spielt die Auseinandersetzung mit dem Gegenüber eine bestimmende Rolle in seinem Ouevre. Nach der Kriegsverwundung und der schwierigen Trennung von Alma Mahler hat man den Eindruck, dass Kokoschka erstmals seinen geistig-künstlerischen Standort bestimmt und intensiv sowie konzentriert fertigt. Wie auch in der vorliegenden Zeichnung tastet sich Kokoschka in seinen Bildnissen dieser Zeit in die Gesichter und Körper der Porträtierten in schmiegsam eindringlicher Manier vor. Somit weicht er nun von der zuvor für ihn eher typischen kräftigen Charakterisierung ab. So ist es auch in den Schaffungen dieser Zeit gut zu erkennen, dass der Künstler zu einer neuen selbstsicheren Einstellung gefunden hat.
In der hier vorliegenden Zeichnung porträtierte Kokoschka seine Geliebte Anna Kallin (1896 - 1984), welche zu seinem neuen Glück zählen sollte. 1921 lernte der Künstler die aus Moskau stammende Sängerin bei der Kunstsammlerin Ida Bienert in Dresden kennen. Sie lebte mit ihm in seinem Pavillon im Dresdner Großen Garten und stand auch in seinem Atelier Modell. Sie ist z. B. in dem wichtigen Werk seiner Dresdner Zeit "Sklavin" (1921) porträtiert. Kallin begleitet Kokoschka 1923 bei dem Umzug in die Schweiz und bleibt bis 1925 an seiner Seite, wobei die beiden auch danach noch einen freundschaftlichen Kontakt pflegen und er ihr oft Briefe schreibt.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 73815-3