
Los 12 | Paula Modersohn-Becker | Gehöft
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MODERSOHN-BECKER, PAULA
1876 Dresden - 1907 Worpswede
Titel: Gehöft.
Datierung: Um 1902.
Technik: Öl auf Karton.
Maße: 40 x 54cm.
Bezeichnung: Unleserlich bezeichnet unten links.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Es liegt eine Foto-Expertise von Prof. Günter Busch, vom 31. August 1987, sowie eine handschriftliche Bestätigung von Otto Modersohn, vom 9.11.1922, vor.
Ehemals war dieses Gemälde die Rückseite des Bildes "Bauernhaus hinter Kiefern" (um 1902, WVZ.-Nr. 342).
Provenienz:
- Sammlung Erich Wolfssohn, Berlin (1920)
- Sammlung Hilde Freund, Jerusalem (1976)
- Galerie Michael Hasenclever, München (1982)
- Galerie Michael Neumann, Düsseldorf (1986)
- Galerie Neher, Essen
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1988 von Vorheriger erworben)
- Selbstständige Stiftung in der Betreuung des Deutschen Stiftungszentrums, Essen
Literatur:
- Busch, Günter/Schicketanz, Milena/Werner, Wolfgang: Paula Modersohn-Becker, 1876-1907, Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. II, München 1998, WVZ.-Nr. 340
- Bestandskatalog Galerie Michael Neumann, Düsseldorf, 1986/87, Kat.-Nr. 3, Abb.
- Klare, farbstarke Komposition der viel zu früh verstorbenen Ausnahmekünstlerin
- Wunderbares Beispiel für Modersohn-Beckers innovativen Ansatz der radikalen Reduktion der Form zugunsten von Fläche und Farbe
- In unverkennbarer Formensprache, die stets geprägt ist von den persönlichen Empfindungen der Malerin
"...rücksichtslos und geradeaus malend, Dinge, die sehr worpswedisch sind und die noch nie einer sehen und malen konnte..."
(Rainer Maria Rilke über Paula Modersohn-Becker in einem Brief an Karl von der Heydt vom 16. Januar 1906, zit. nach: www.lyrikrilke.de)
Eine Pionierin der Modernen Kunst
Paula Modersohn-Becker ist eine Ausnahme-Künstlerin: Eine Frau als professionelle Malerin gilt zur Jahrhundertwende an sich schon als unerhört; sie aber setzt sich mit ihrer Art, die Welt zu zeigen, über alle Traditionen in Deutschland hinweg. Der Impressionismus eines Lovis Corinth oder Max Liebermann entspricht ihr nicht. Der Expressionismus ist um 1900 noch nicht "erfunden": Die Künstlergruppe "Die Brücke" folgt Paula Modersohn-Becker zeitlich und räumlich (die Künstlerin stammte aus Dresden) unmittelbar nach.
Zwischen zwei extremen Polen pendelnd - hier das abgeschiedene, provinzielle und ärmliche Worpswede, dort die überbordende Kunstmetropole Paris - steht sie mit ihrer radikalen Reduktion der Form zugunsten von Fläche und Farbe sehr allein.
Paula Modersohn-Becker kann in ihrem Leben nur sehr wenige ihrer Bilder verkaufen. Doch nach dem frühen Tod der Malerin 1907 setzen sich ihr Mann, Otto Modersohn, und die mit ihr befreundeten Heinrich Vogeler und Rainer Maria Rilke intensiv für ihr Werk ein. 1908 zeigt die Bremer Kunsthalle eine erste Gedächtnis-Ausstellung; im Folgejahr sind es die wichtigsten Galerien für Moderne Kunst - der Kunstsalon Paul Cassirer in Berlin und die Galerie Ernst Arnold in Dresden - die ihr Werk ausstellen und es Sammlern näherbringen. Sehr schnell springt der Funke über. Allein der Sammler August von der Heydt erwirbt, angeregt durch Rainer Maria Rilke, 28 Werke Modersohn-Beckers.
Heute gilt Paula Modersohn-Becker, weltweit die erste Frau, für deren Werk ein eigenes Museum gegründet wurde, international als Pionierin der Modernen Kunst.
Das "Gehöft" in Worpswede
"...das Ding an sich, in Stimmung" (Otto Modersohn, zit. nach www.musenblaetter.de). Dies ist laut Tagebucheintrag Otto Modersohns vom 19. April 1902 die gemeinsame Devise des Künstlerpaars in Bezug auf ihre Malerei. Und es ist die treffende Beschreibung für das vorliegende Gemälde eines Gehöfts in Worpswede. Vom linken Bildrand beschnitten ist gerade noch ein Teil des Wohnhauses mit einem Sprossenfenster und grünem Fensterladen sichtbar. Den größten Teil der Darstellung nimmt aber der rote Stalltrakt mit grünen Fenster- und Toröffnungen ein. Im Hintergrund wird die Hofsituation durch zwei weitere, ganz summarisch dargestellte Gebäude abgeschlossen. Über diesem menschenleeren Blick auf das Gehöft steht ein bleierner, nur von wenigen blauen Streifen durchzogener Himmel. Eine angeschnittene, belaubte Baumkrone rechts und zwei summarisch dargestellte Rasenstreifen sind die einzig belebten Elemente im Bild. Es herrscht absolute Stille in diesem Gemälde und - ganz typisch für Paula Modersohn-Beckers Malerei - es gibt kein Licht- und Schattenspiel. In dieser Reduktion der Form zu einer subjektiv erlebten Ruhe und Wesenhaftigkeit der Dinge liegt vielleicht die besondere Eigenart der Malerei dieser Künstlerin. Wenn die Künstler der "Brücke" bald darauf die Formen reduzieren, dann geschieht dies, um Energien aufzuzeigen. Paula Modersohn-Becker führt den Betrachter ihrer Kunstwerke eher zu einer inneren Einkehr.
1876 Dresden - 1907 Worpswede
Titel: Gehöft.
Datierung: Um 1902.
Technik: Öl auf Karton.
Maße: 40 x 54cm.
Bezeichnung: Unleserlich bezeichnet unten links.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Es liegt eine Foto-Expertise von Prof. Günter Busch, vom 31. August 1987, sowie eine handschriftliche Bestätigung von Otto Modersohn, vom 9.11.1922, vor.
Ehemals war dieses Gemälde die Rückseite des Bildes "Bauernhaus hinter Kiefern" (um 1902, WVZ.-Nr. 342).
Provenienz:
- Sammlung Erich Wolfssohn, Berlin (1920)
- Sammlung Hilde Freund, Jerusalem (1976)
- Galerie Michael Hasenclever, München (1982)
- Galerie Michael Neumann, Düsseldorf (1986)
- Galerie Neher, Essen
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1988 von Vorheriger erworben)
- Selbstständige Stiftung in der Betreuung des Deutschen Stiftungszentrums, Essen
Literatur:
- Busch, Günter/Schicketanz, Milena/Werner, Wolfgang: Paula Modersohn-Becker, 1876-1907, Werkverzeichnis der Gemälde, Bd. II, München 1998, WVZ.-Nr. 340
- Bestandskatalog Galerie Michael Neumann, Düsseldorf, 1986/87, Kat.-Nr. 3, Abb.
- Klare, farbstarke Komposition der viel zu früh verstorbenen Ausnahmekünstlerin
- Wunderbares Beispiel für Modersohn-Beckers innovativen Ansatz der radikalen Reduktion der Form zugunsten von Fläche und Farbe
- In unverkennbarer Formensprache, die stets geprägt ist von den persönlichen Empfindungen der Malerin
"...rücksichtslos und geradeaus malend, Dinge, die sehr worpswedisch sind und die noch nie einer sehen und malen konnte..."
(Rainer Maria Rilke über Paula Modersohn-Becker in einem Brief an Karl von der Heydt vom 16. Januar 1906, zit. nach: www.lyrikrilke.de)
Eine Pionierin der Modernen Kunst
Paula Modersohn-Becker ist eine Ausnahme-Künstlerin: Eine Frau als professionelle Malerin gilt zur Jahrhundertwende an sich schon als unerhört; sie aber setzt sich mit ihrer Art, die Welt zu zeigen, über alle Traditionen in Deutschland hinweg. Der Impressionismus eines Lovis Corinth oder Max Liebermann entspricht ihr nicht. Der Expressionismus ist um 1900 noch nicht "erfunden": Die Künstlergruppe "Die Brücke" folgt Paula Modersohn-Becker zeitlich und räumlich (die Künstlerin stammte aus Dresden) unmittelbar nach.
Zwischen zwei extremen Polen pendelnd - hier das abgeschiedene, provinzielle und ärmliche Worpswede, dort die überbordende Kunstmetropole Paris - steht sie mit ihrer radikalen Reduktion der Form zugunsten von Fläche und Farbe sehr allein.
Paula Modersohn-Becker kann in ihrem Leben nur sehr wenige ihrer Bilder verkaufen. Doch nach dem frühen Tod der Malerin 1907 setzen sich ihr Mann, Otto Modersohn, und die mit ihr befreundeten Heinrich Vogeler und Rainer Maria Rilke intensiv für ihr Werk ein. 1908 zeigt die Bremer Kunsthalle eine erste Gedächtnis-Ausstellung; im Folgejahr sind es die wichtigsten Galerien für Moderne Kunst - der Kunstsalon Paul Cassirer in Berlin und die Galerie Ernst Arnold in Dresden - die ihr Werk ausstellen und es Sammlern näherbringen. Sehr schnell springt der Funke über. Allein der Sammler August von der Heydt erwirbt, angeregt durch Rainer Maria Rilke, 28 Werke Modersohn-Beckers.
Heute gilt Paula Modersohn-Becker, weltweit die erste Frau, für deren Werk ein eigenes Museum gegründet wurde, international als Pionierin der Modernen Kunst.
Das "Gehöft" in Worpswede
"...das Ding an sich, in Stimmung" (Otto Modersohn, zit. nach www.musenblaetter.de). Dies ist laut Tagebucheintrag Otto Modersohns vom 19. April 1902 die gemeinsame Devise des Künstlerpaars in Bezug auf ihre Malerei. Und es ist die treffende Beschreibung für das vorliegende Gemälde eines Gehöfts in Worpswede. Vom linken Bildrand beschnitten ist gerade noch ein Teil des Wohnhauses mit einem Sprossenfenster und grünem Fensterladen sichtbar. Den größten Teil der Darstellung nimmt aber der rote Stalltrakt mit grünen Fenster- und Toröffnungen ein. Im Hintergrund wird die Hofsituation durch zwei weitere, ganz summarisch dargestellte Gebäude abgeschlossen. Über diesem menschenleeren Blick auf das Gehöft steht ein bleierner, nur von wenigen blauen Streifen durchzogener Himmel. Eine angeschnittene, belaubte Baumkrone rechts und zwei summarisch dargestellte Rasenstreifen sind die einzig belebten Elemente im Bild. Es herrscht absolute Stille in diesem Gemälde und - ganz typisch für Paula Modersohn-Beckers Malerei - es gibt kein Licht- und Schattenspiel. In dieser Reduktion der Form zu einer subjektiv erlebten Ruhe und Wesenhaftigkeit der Dinge liegt vielleicht die besondere Eigenart der Malerei dieser Künstlerin. Wenn die Künstler der "Brücke" bald darauf die Formen reduzieren, dann geschieht dies, um Energien aufzuzeigen. Paula Modersohn-Becker führt den Betrachter ihrer Kunstwerke eher zu einer inneren Einkehr.
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Inventar Nummer: 80824-14