Los 682 | Pietro Cappelli | Capriccio mit Architektur und Figuren

CAPPELLI, PIETRO
Neapel um 1700 - um 1724 (oder 1734)

Titel: Capriccio mit Architektur und Figuren.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Randdoubliert.
Maße: 132 x 98,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Rückseitig:
Später von fremder Hand bezeichnet "Capello".

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Pietro Capelli oder Cappelli war ein italienischer Maler, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in seiner Heimatstadt Neapel tätig war. Er wurde in eine Künstlerfamilie hineingeboren: Sein Vater war Bühnenbildner am Theater San Bartolomeo in Neapel und sein Bruder Giuseppe fertigte Dekorationen für verschiedene Theater in Rom an.
Seine Ausbildung erhielt Pietro bei Francesco Solimena, einem der wichtigsten Vertreter der europäischen Malerei des Rokokos.
Capelli gestaltete Quadraturen, malte aber auch Capriccios und Landschaftsbilder. Sein Hauptkonkurrent in Neapel war Leonardo Coccorante, der für seine detailreichen großen Landschaften mit imaginären klassischen Architekturruinen bekannt war (die Figuren wurden oft von Giuseppe Tomajoli eingefügt).
Bernardo De Dominici, der Biograf neapolitanischer Künstler, schrieb im Werk "Le Vite de' pittori, scultori ed architetti napoletani" (Neapel 1744), dass Pietro Capelli "veramente ebbe tal dono dalla natura, che partoriva pensieri così eroici in tale materia, per la magnificenza dell'architettura, che faceva stupire quei professori che lo miravano disegnare le sue Prospettive [er wirklich eine solche Naturgabe hatte, dass er so heroische Gedanken für die Großartigkeit der Architektur hervorbrachte, dass er die Professoren, die ihn seine Perspektiven zeichnen sahen, zum Staunen brachte]".
Seine Gemälde zeichnen sich im Allgemeinen durch ihre komplexe Struktur und die phantasievolle Darstellung der Architektur aus, die an Theaterkulissen erinnert.

Wir danken Dario Succi, Treviso, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie bestätig hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.