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Los 1159 | Raden Saleh Ben Jaggia | Kampf arabischer Reiter mit Löwen
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SALEH BEN JAGGIA, RADEN
1811 Samarang (Java) - 1880 Buitenzorg
Titel: Kampf arabischer Reiter mit Löwen.
Datierung: 1842.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 63,5 x 98cm.
Bezeichnung: Reste der ursprünglichen Signatur unten rechts: "Raden Saleh 184(...)".
Rahmen: Rahmen.
Rückseitig:
Auf dem Keilrahmen fälschliche spätere Zuschreibung an A. Verestchagen (1842-1904).
Gutachten:
Werner Kraus, Passau, 2023.
Provenienz:
Privatbesitz, Frankreich.
Eine weite, mit Palmen bestandene Landschaft, tiefblauer Himmel im ersten warmen Abendrot - und darunter ein wilder Kampf ineinander verschränkter Tiere und Menschen, perspektivisch anspruchsvoll und an dramatischer Bewegung kaum zu überbieten. Leben und Überleben, Tod und Todeskampf sind Thema dieser außergewöhnlichen Darstellung von 1842, in der der zeitgenössische Betrachter Fremdheit, Wildheit und Kühnheit erleben konnte.
Wie viele andere Künstler dieser Epoche der aufkommenden Technisierung war auch Raden Saleh fasziniert vom Gegensatz zwischen turbulenter Ungezähmtheit und dem vom Menschen Gebändigtem. Nichts anderes als die Überlegenheit der Kultur über im Kampf gegen die Naturgewalten zeigt er in seinen Gemälden: seien es die großen Marinebilder, mit denen er sich, in der Tradition seiner niederländischen Lehrmeister stehend, einen Namen machte - oder eben seine exotisch anmutenden Jagdszenen, die er ab 1840 in Dresden malte. In einem scharfen Gegensatz zur behüteten bürgerlichen Welt des 19. Jahrhunderts stand seine Welt des Wilden, die einen wohligen Schauer erzeugte und die spätromantische Vorstellung des orientalisch Anderem bediente. Damit erregte er eine noch größere Aufmerksamkeit als die, die ihm als javanischem Prinzen in den europäischen Häusern schon per se entgegengebracht wurde.
Raden Saleh Ben Jaggia, nahm 1829 mit 18 Jahren die große Herausforderung an, ausgestattet mit einem Stipendium nach Holland zu reisen. Seine Ausbildung als Maler wollte er vervollständigen aber sicher auch die Heimat der Kolonialherren studieren. Saleh war eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Kunst-Welt des 19. Jahrhunderts.
Über 22 Jahre sollte er in Europa - vornehmlich Holland und Deutschland - bleiben. Handwerkliches Können gepaart mit einer schillernden Persönlichkeit machten ihn schnell zum Star in einer Gesellschaft, die nach Exotik verlangte. Seine Dresdener Jahre, in denen auch unser Bild entstand, waren äußerst produktiv und manche seiner Bilder sind heute noch in deutschem Privatbesitz erhalten. Welche Wertschätzung Saleh bei seinen Zeitgenossen erfuhr, spiegelt sich auch darin, dass der Europäische Hochadel bis hin zum englischen Königshaus seine Gemälde begehrte. Noch heute finden sich seine Werke u.a. im Buckingham Palace und Windsor Castle. In seiner Heimat gilt Saleh, der 1851 nach Java zurückkehrte, als der Begründer der modernen indonesischen Kunst. So spannte Raden Saleh eine kulturelle Brücke zwischen zwei damals unendlich fernen Welten.
Der vorliegende Löwenkampf, 1842 auf dem Höhepunkt seines Schaffens gemalt, vereint die unterschiedlichsten Aspekte, die Raden Saleh ausmachen: zu nennen ist hier sein großes Vorbild Horace Vernet und dessen 1836 gemalte Löwenjagd, die hier ebenso zu erkennen ist, wie der Löwe "Nero", den er 1837 in Den Haag gesehen, studiert und mehrfach geradezu porträtiert hat. Zu erkennen ist auch seine nach dem richtigen Ausdruck suchende Arbeitsweise, die sich in den vom endgültigen Motiv abweichenden Unterzeichnungen zeigt. Die Infrarot-Reflektographie hebt Vorzeichnungen in Kreide hervor, variierende Perspektiven und Bewegungen oder kleine Änderungen im Detail. Raden Saleh spielt in seinem Werkprozess regelrecht mit Figuren und Tieren bis er zu seiner charakteristischen und kraftvollen Komposition mit schnellen Bewegungen, weit aufgerissenen Augen und wehenden Mähnen findet.
Daneben führt Werner Kraus in seinem Gutachten aus, dass auch der Umgang früherer Besitzer mit dem Gemälde typisch ist für die wechselvolle Rezeption der Werke Raden Salehs. War er zeitgenössisch der exotische Star, so geriet er spätestens mit dem Impressionismus in Vergessenheit und wurde ignoriert: die Signatur auf dem Gemälde wurde entfernt und eine falsche Zuschreibung auf dem rückseitigen Keilrahmen sollte es wohl aufwerten. Heute ist sind die Reste der ursprünglichen Signierung noch leicht mit der Lupe zu erkennen. Sie sind eine wichtige Bestätigung dieser meisterhaften Malerei, in der Kraus eines seiner Hauptwerke sieht: "The painting 'Battle between Arab Horsemen and a Lion', 1842, oil on canvas, 67.3 x 98 cm, is an original work of the Javanese artist Raden Saleh. It was painted in Dresden and has to be regarded a major work of the artist."
VAN HAM verbindet mit Raden Saleh Ben Jaggia eine besondere Erfolgsgeschichte: 2011 konnten wir Salehs monumentales Werk "In letzter Not", ebenfalls von 1842 und ebenfalls einen arabischen Reiter auf seinem Schimmel im Kampf gegen einen Löwen zeigend, für rund 2 Millionen Euro verkaufen - über lange Jahre der höchste Auktionszuschlag für ein Gemälde des 19. Jahrhunderts weltweit.
1811 Samarang (Java) - 1880 Buitenzorg
Titel: Kampf arabischer Reiter mit Löwen.
Datierung: 1842.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 63,5 x 98cm.
Bezeichnung: Reste der ursprünglichen Signatur unten rechts: "Raden Saleh 184(...)".
Rahmen: Rahmen.
Rückseitig:
Auf dem Keilrahmen fälschliche spätere Zuschreibung an A. Verestchagen (1842-1904).
Gutachten:
Werner Kraus, Passau, 2023.
Provenienz:
Privatbesitz, Frankreich.
Eine weite, mit Palmen bestandene Landschaft, tiefblauer Himmel im ersten warmen Abendrot - und darunter ein wilder Kampf ineinander verschränkter Tiere und Menschen, perspektivisch anspruchsvoll und an dramatischer Bewegung kaum zu überbieten. Leben und Überleben, Tod und Todeskampf sind Thema dieser außergewöhnlichen Darstellung von 1842, in der der zeitgenössische Betrachter Fremdheit, Wildheit und Kühnheit erleben konnte.
Wie viele andere Künstler dieser Epoche der aufkommenden Technisierung war auch Raden Saleh fasziniert vom Gegensatz zwischen turbulenter Ungezähmtheit und dem vom Menschen Gebändigtem. Nichts anderes als die Überlegenheit der Kultur über im Kampf gegen die Naturgewalten zeigt er in seinen Gemälden: seien es die großen Marinebilder, mit denen er sich, in der Tradition seiner niederländischen Lehrmeister stehend, einen Namen machte - oder eben seine exotisch anmutenden Jagdszenen, die er ab 1840 in Dresden malte. In einem scharfen Gegensatz zur behüteten bürgerlichen Welt des 19. Jahrhunderts stand seine Welt des Wilden, die einen wohligen Schauer erzeugte und die spätromantische Vorstellung des orientalisch Anderem bediente. Damit erregte er eine noch größere Aufmerksamkeit als die, die ihm als javanischem Prinzen in den europäischen Häusern schon per se entgegengebracht wurde.
Raden Saleh Ben Jaggia, nahm 1829 mit 18 Jahren die große Herausforderung an, ausgestattet mit einem Stipendium nach Holland zu reisen. Seine Ausbildung als Maler wollte er vervollständigen aber sicher auch die Heimat der Kolonialherren studieren. Saleh war eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Kunst-Welt des 19. Jahrhunderts.
Über 22 Jahre sollte er in Europa - vornehmlich Holland und Deutschland - bleiben. Handwerkliches Können gepaart mit einer schillernden Persönlichkeit machten ihn schnell zum Star in einer Gesellschaft, die nach Exotik verlangte. Seine Dresdener Jahre, in denen auch unser Bild entstand, waren äußerst produktiv und manche seiner Bilder sind heute noch in deutschem Privatbesitz erhalten. Welche Wertschätzung Saleh bei seinen Zeitgenossen erfuhr, spiegelt sich auch darin, dass der Europäische Hochadel bis hin zum englischen Königshaus seine Gemälde begehrte. Noch heute finden sich seine Werke u.a. im Buckingham Palace und Windsor Castle. In seiner Heimat gilt Saleh, der 1851 nach Java zurückkehrte, als der Begründer der modernen indonesischen Kunst. So spannte Raden Saleh eine kulturelle Brücke zwischen zwei damals unendlich fernen Welten.
Der vorliegende Löwenkampf, 1842 auf dem Höhepunkt seines Schaffens gemalt, vereint die unterschiedlichsten Aspekte, die Raden Saleh ausmachen: zu nennen ist hier sein großes Vorbild Horace Vernet und dessen 1836 gemalte Löwenjagd, die hier ebenso zu erkennen ist, wie der Löwe "Nero", den er 1837 in Den Haag gesehen, studiert und mehrfach geradezu porträtiert hat. Zu erkennen ist auch seine nach dem richtigen Ausdruck suchende Arbeitsweise, die sich in den vom endgültigen Motiv abweichenden Unterzeichnungen zeigt. Die Infrarot-Reflektographie hebt Vorzeichnungen in Kreide hervor, variierende Perspektiven und Bewegungen oder kleine Änderungen im Detail. Raden Saleh spielt in seinem Werkprozess regelrecht mit Figuren und Tieren bis er zu seiner charakteristischen und kraftvollen Komposition mit schnellen Bewegungen, weit aufgerissenen Augen und wehenden Mähnen findet.
Daneben führt Werner Kraus in seinem Gutachten aus, dass auch der Umgang früherer Besitzer mit dem Gemälde typisch ist für die wechselvolle Rezeption der Werke Raden Salehs. War er zeitgenössisch der exotische Star, so geriet er spätestens mit dem Impressionismus in Vergessenheit und wurde ignoriert: die Signatur auf dem Gemälde wurde entfernt und eine falsche Zuschreibung auf dem rückseitigen Keilrahmen sollte es wohl aufwerten. Heute ist sind die Reste der ursprünglichen Signierung noch leicht mit der Lupe zu erkennen. Sie sind eine wichtige Bestätigung dieser meisterhaften Malerei, in der Kraus eines seiner Hauptwerke sieht: "The painting 'Battle between Arab Horsemen and a Lion', 1842, oil on canvas, 67.3 x 98 cm, is an original work of the Javanese artist Raden Saleh. It was painted in Dresden and has to be regarded a major work of the artist."
VAN HAM verbindet mit Raden Saleh Ben Jaggia eine besondere Erfolgsgeschichte: 2011 konnten wir Salehs monumentales Werk "In letzter Not", ebenfalls von 1842 und ebenfalls einen arabischen Reiter auf seinem Schimmel im Kampf gegen einen Löwen zeigend, für rund 2 Millionen Euro verkaufen - über lange Jahre der höchste Auktionszuschlag für ein Gemälde des 19. Jahrhunderts weltweit.
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Inventar Nummer: 77645-1