Los 13 | Raoul Dufy | L'Orchestre

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Auktionsergebnisse zu: Raoul Dufy
DUFY, RAOUL
1877 Le Havre - 1953 Forcalquier

Titel: L'Orchestre.
Datierung: 1942.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 46 x 61cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: Raoul Dufy. Zudem verso oben rechts mit dem Sammlerstempel versehen: M. Eugène STORCK, Notaire. SAINT-AVOLD (Moselle).
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.

Zu diesem Werk liegt ein Zertifikat von Fanny Guillon-Laffaille, Paris, vom 10.7.2001 vor. Das Werk wird in den in Vorbereitung befindlichen 2. Nachtrag des Werkverzeichnisses der Gemälde aufgenommen und wird bereits auf der offiziellen Internetseite unter der WVZ.-Nr. Ps-0192 aufgeführt.(www.catalogue-raisonne-raoul-dufy.fr)

Provenienz:
- Sammlung Eugène Storck, Saint-Avold/Mosel
- Sammlung Berthe Reysz, Perpignan
- Artcurial, Paris, Auktion 30.6.2003, Lot 62
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Ausstellungen:
- Galerie Fanny Guillon-Laffaille, Paris 1993
- Musée de Bunkamura, Tokio 1994
- Musée Nichido de Kasama, Kasama 1994
- Himeji City Museum of Art, Himeji 1995
- Toyohasi City Art Museum, Toyohasi 1995
- Centre International d'art et d'animation, Le Poet Laval 2000

Literatur:
- Guillon-Laffaille, Fanny: Raoul Dufy. Peintures. Supplement no. 2,
- Ausst.-Kat. Dufy et la Musique, Galerie Fanny Guillon-Lafaille, Paris 1993, Abb. S. 5
- Ausst.-Kat. Raoul Dufy. Mer et Musique, Musée de Bunkamura, Tokio/ Musée Nichido de Kasama, Kasama/Himeji City Museum of Art, Himeji/Toyohashi City Art Museum, Toyohashi 1994/95, Kat.-Nr. 81, Abb.
- Ausst.-Kat. Raoul Dufy, Centre International d'art et d'animation, Le Poet Laval 2000, Abb. S. 22


- Raoul Dufy ist stilprägender Wegbereiter der Moderne
- Warmtonige und dichte Orchesterdarstellung mit lebhafter Bewegung und Dynamik
- Der hinreißende Dialog zwischen Musikalität und Malerei ist ein Fest für die Sinne

Die Anfänge
Raoul Dufy ist nicht nur Maler, sondern auch Grafiker, Illustrator, Keramiker und Textilkünstler. Seine Bildwelt entfaltet eine magische Leichtigkeit, die das Leben in seiner schönsten Form feiert. Mit ausdrucksvollen Farben, dynamischen Kompositionen und schwungvollen Linien schafft er Werke von unverwechselbarer Poesie. Alltägliche Szenen verwandeln sich unter seinem Pinselstrich in heitere, rhythmisch pulsierende Momentaufnahmen - voller Eleganz, Musikalität und visuellem Esprit. Als bedeutender Vertreter des Fauvismus und stilprägender Wegbereiter der Moderne verleiht Dufy der Kunst eine neue, unverwechselbare Sprache.
Aus einfachen Verhältnissen stammend, beginnt sein künstlerischer Werdegang mit Abendkursen an der Städtischen Zeichenschule seiner Heimatstadt Le Havre, bevor er an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris seine Ausbildung fortsetzt. Zunächst beeinflusst vom Impressionismus, findet er ab 1905 - inspiriert durch die Malweise von Henri Matisse - zum leuchtenden Farbklang des Fauvismus; die Bekanntschaft mit Georges Braque und die Inspiration durch Paul Cézanne bringen eine gewisse Strenge und Ordnung in seine Malerei.
Zu Anfang wenig erfolgreich mit seinen Bildern, wendet sich Dufy dem Textildesign zu und findet über ein eigenes Dekorationsatelier Zugang zur Modewelt. Für Paul Poiret entwirft er Stoffe, das bekannte Seidenhaus Bianchini-Férier beschäftigt ihn von 1910 bis 1914 als Zeichner. Diese gestalterischen Erfahrungen bereichern seine Malerei und führen zu einer verfeinerten Technik und ausgewogenen, differenzierten Farbgebung.

Dufys Welt der Musik
Im Spätwerk erreichen seine Bilder eine aquarell-ähnliche Zartheit, weiche Farbtonalität und graziöse Melodik. Zu Dufys bevorzugten Motiven zählt immer wieder die Musik - 1942 beginnt er eine Serie von Instrumenten, Orchester- und Konzertdarstellungen. Wie kaum ein anderer versteht er es, die sinnliche Welt von Melodie und Rhythmus in Farbe und Form zu übersetzen. Ein herausragendes Beispiel dieses künstlerischen Dialoges zwischen Klang und Bild bietet das Gemälde "L'Orchestre": eine vibrierende Szene, die weit mehr ist als eine bloße Wiedergabe des Gesehenen - sie ist ein visueller Klangraum.
Mit skizzenhafter Leichtigkeit formen sich Musiker und Instrumente zu einem pulsierenden Ensemble. Die Linien tanzen, die Farben schwingen - alles scheint in Bewegung, durchdrungen vom Takt der Musik. Dufy verzichtet bewusst auf die präzise Wiedergabe einzelner Figuren, nicht das Individuum interessiert ihn, sondern das gemeinsame Erlebnis des Musizierens. Die vielfigurige Szene lebt von rhythmisch gesetzten Linien und flirrenden Farbflächen.
Die Palette ist reich und ausdrucksstark: Warme Ocker-, Rot- und Brauntöne verleihen dem Bild eine festliche Aura. Kühlere Blau- und Grüntöne - vor allem in den Instrumenten und Anzügen der Musiker - setzen lebhafte Akzente und erzeugen eine harmonisch gestimmte Dynamik.
Das Gemälde ist exemplarisch für Dufys späte Schaffensphase, in der er die Musik zum zentralen Thema erhebt. Dem Künstler gelingt hier das scheinbar Unmögliche: die sinnliche Essenz der Musik sichtbar zu machen - als leuchtende Komposition aus Klang, Farbe und Bewegung - ein Fest für die Sinne.
Doris Hansmann

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Johann Herkenhöner
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 304

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Raoul Dufy   Frankreich   Fauvismus   Moderne Kunst   Unikate   1940er   Modellrahmen   Musiker   Gemälde   Öl   Orchester  

Inventar Nummer: 81804-9