Los 39 | Ron Martin | "Bright Red #14"

MARTIN, RON
1943 London/Kanada

Titel: "Bright Red #14".
Datierung: 1972.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 213 x 182cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert, bezeichnet und betitelt verso auf Keilrahmen: RON MARTIN JULY 1972 #14 BRIGHT RED. Darüber mit Richtungspfeil versehen.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Provenienz:
- Carmen Lamanna Gallery, Ontario (Etikett)
- Sammlung Kasper König, Berlin

Ron Martin ist ein kanadischer Künstler, der sich durch seine bahnbrechenden Beiträge zur abstrakten Malerei auszeichnet. Bereits seit den 1960er Jahren erforscht er die formalen und materiellen Möglichkeiten der Malerei, indem er mit Farbe, Textur und Komposition experimentiert. Seine Werke sind bekannt für ihre dynamische, gestische Pinselführung, die sowohl kontemplative als auch emotionale Resonanz beim Betrachter hervorruft. Martins Schaffen reflektiert eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Prozess des Malens selbst und hinterfragt kontinuierlich die Grenzen und Möglichkeiten des Mediums.

Bright Red Paintings
Im Herbst 1972 präsentiert Martin erstmals einige seiner "Bright Red Paintings" der Öffentlichkeit. Die Werkreihe "Bright Red" stellt für Martin einen elementaren Ausgangspunkt in seinem künstlerischen Schaffen dar. In der monochromen Serie drückt Martin seine künstlerischen Empfindungen direkt über die Pinselstriche auf der Leinwand aus und erhebt so die Farbe selbst zum Medium. Der Schwung, die Form und der Farbauftrag der einzelnen Striche vermitteln Martins Emotionen zum Entstehungszeitpunkt des Werkes, ohne sich großer theatralischer Gesten oder Motive zu bedienen. Damit sind seine monochromen Serien wie einzelne Momentaufnahmen einer zusammenhängenden Serie zu verstehen. Diese serielle Arbeitsweise rückt das Ouvre des Künstlers in die Nähe des Minimalismus. Doch obwohl sich Martin gezielt einiger Merkmale dieser Kunstströmung bedient, grenzt er sich deutlich von ebenjener ab. Während im Minimalismus die Repetition kennzeichnendes Element ist, arbeitet Martin nur so lange seriell, bis das Thema für ihn erschöpft ist. So schließt er die Serie der "Bright Red Paintings" bereits in den 1970er Jahren nach der Produktion von 24 Gemälden ab und wendet sich dem nächsten Werkkomplex, den "Black Paintings", zu.

Kasper König und Ron Martin
Mit dieser starken konzeptionellen Ebene grenzt sich Martin von den Arbeiten anderer abstrakter Künstler ab. König erkannte die malerische Qualität Martins früh. Bereits Mitte der 1970er Jahre warb er bei Museumsdirektoren und Kulturpolitikern für das Werk des Künstlers.