Los 38 | Bertrand Lavier | "Chambord"

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Auktionsergebnisse zu: Bertrand Lavier
LAVIER, BERTRAND
1949 Châtillon-sur-Seine

Titel: "Chambord".
Datierung: 1992.
Technik: Acryl auf Spiegel, gerahmt.
Maße: 85 x 73 x 8cm.
Bezeichnung: Betitelt, signiert und datiert verso oben mittig: "Chambord" Bertrandlavier 1992. Zudem an Kasper König gewidmet.


Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)

Kunst über Kussmünder und Kühlschränke
Beeinflusst durch das Studium zum Landschaftsgärtner und der Konzeptkunst der 1960er Jahre, startet Bertrand Lavier als Autodidakt in die Kunst. Er zählt zu den prägendsten französischen Künstlern der Gegenwart. Seine Arbeit zeichnet der humoristische Stil und die Kombination alltäglicher Gegenstände mit Motiven der Pop Art und Kunstgeschichte aus. Internationale Aufmerksamkeit erhält er durch die "objets peints", bei denen er alltägliche Objekte meist mit Acrylfarbe bemalt, sowie durch die "objets superposés", Ready-mades die auf der Stapelung von Alltagsgegenständen basieren. Exemplarisch kann das Werk "La Bocca" von 2005 herangezogen werden, präsentiert in seiner Einzelausstellung "Since 1969" im Pariser Centre Pompidou. Hier platziert Lavier das ikonische Lippensofa Salvador Dalìs auf einen Kühlschrank und stellt die geschwungenen Konturen des feuerroten Mundes den klaren Kanten des kalten Kühlschrankes entgegen. Anhand des Einsatzes künstlerischer Kniffe wie der Assemblage oder der Inszenierung alltäglicher Gebrauchsgegenstände im White Cube, stellt er die ursprüngliche Intention des Objektes infrage und entzieht es seinem banalen, kommerziellen Kontext. Damit testet er Grenzen künstlerischer wie gesellschaftlicher Kategorien aus. Nicht zu vernachlässigen sind auch seine Neonröhrenwerke, die er in starker Auseinandersetzung und Anlehnung an die Formensprache Frank Stellas konzipiert.

Chambord
"Chambord", kann zur Werkreihe "Miroirs" gezählt werden, in der sich Lavier vermehrt mit Spiegeln auseinandersetzt, die mit einem farblosen Gel bemalt werden. Nicht selten greift er beim Titel auf Herrschaftssitze oder Adelsfamilien zurück. So zählt das Schloss Chambord zu den repräsentativsten und innovativsten Herrschaftsbauten Frankreichs. Mit dem pastosen, oftmals in der Literatur mit Van Gogh in Verbindung gebrachten Farbauftrag der "objets peints", der die Grenzen zwischen dreidimensionalen Objekt und flächiger Malerei verschwimmen lässt, stellt "Chambord" die Funktion der Leinwand als klassischen Maluntergrund infrage. Lavier verfolgt einen kulturanthropologischen Ansatz und reflektiert über die Dehnbarkeit der Realität und ihrer Ersvcheinungsformen. "Ein Spiegel 'manifestiert was du glaubst zu sehen'", so Lavier. Neben der aufkommenden Frage nach der Gattung, Malerei oder Objekt, provoziert "Chambord" durch die Verzerrung des Spiegelbildes, von dem eine vage Silhouette übrigbleibt, ebenso die Infragestellung der eigenen Identität, einer Gewissheit, die der Rezipient eigentlich als die gefestigtste seines Seins angenommen hat.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 79527-304