Evening Sale, Modern, Post War & Contemporary
| Auktion | 29.11.2023
| Vorbesichtigung:
24.11.2023 -
27.11.2023
Los ist verkauft
Los 27 | Sam Francis | Ohne Titel
Taxe
80.000
- 120.000
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D F
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184.800 €
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FRANCIS, SAM
1923 San Mateo, CA/USA - 1994 Santa Monica, CA/USA
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1959.
Technik: Mischtechnik auf Papier.
Montierung: Auf Leinwand montiert.
Maße: 68,5 x 101cm.
Dieses Werk ist in der Sam Francis Foundation, Pasadena/CA, unter der Identifikationsnummer SF59-074 gelistet und wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Papierarbeiten aufgenommen.
Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Ausstellungen:
- Galerie Schmela, Düsseldorf 1961
- Explosiv-gestisches Frühwerk mit einem ausdruckstarken Kontrast zwischen weißen Farbflächen und den charakteristischen Komplementärfarben
- Seit über 60 Jahren in Privatbesitz
- Einflüsse seiner Reisen nach Japan ab 1957 und die Nähe zur Künstlergruppe Gutai werden in diesem Werk deutlich
- Das spezifische japanische Konzept des negative Raums ("Ma") und die Maltechnik des Hatsuboku (Tintenspritzer) weisen große Parallelen zu Francis ganz eigener Formensprache auf
Nach seinem Studium bei Mark Rothko und Clyfford Still an der University of California in Berkley von 1948-50, beginnt Francis seine Weltreisen, die er Zeit seines Lebens fortführen wird. Nach Aufenthalten in Paris, Bern und London erlangt er mit seinen ersten Einzelausstellungen innerhalb von Europa schnell Bekanntheit. Doch das Fernweh lässt Francis nie lange an einem fremden Ort verweilen.
1957 reist er das erste Mal nach Asien. Francis ist fasziniert von den verschiedenen Kulturen, lässt sich gerne von ihnen inspirieren. Durch seinen intensiven Austausch mit der Künstlergruppe Gutai lernt er traditionelle japanische Techniken bzw. Konzepte kennen, die Francis fortan stilistisch prägen sollen. "Hatsuboku" ist eine Technik, bei der Tinte wie zufällig auf den Träger gespritzt wird. "Ma" ist das Konzept des negativen Raums und stammt von dem japanischen Wort "Ma" für Lücke, Raum oder Pause. In der Malerei beschreibt es jenen Bereich, der nicht das Zentrum der Aufmerksamkeit ist, der Hintergrund. "Ma" gibt diesem meist untergeordneten Raum eine besondere Gewichtung. Es geht um Stille im Gegensatz zu Klang, um Mangel im Gegensatz zu Überfluss. Es ist die momentane Pause zwischen den Noten, die die Musik ausmacht.
Im Kontext dieser Eindrücke malt Sam Francis 1959 das hier dargestellte Werk. Vier Farbflecken in kräftigen Komplementärfarben rahmen das Blatt. Sie streben dabei eher in die Ecken und bilden einen starken Kontrast zu der Bildmitte, die bis auf einige feine Farbspritzer weiß bleibt. Der negative Raum wird in diesem Werk wortwörtlich in das Zentrum des Geschehens gerückt. So hebt Francis in unserem Werk tradierte Gewohnheiten auf und hinterfragt die Bedeutung von Zentrum und Peripherie. Kann die Essenz der Dinge nicht auch dort liegen, wo wir sie nicht vermuten? Eine Frage, die er Zeit seines Schaffens stellen wird. Das Werk zeigt eindrücklich das Fundament einer einzigartigen Bildsprache, durch die sich Francis unsterblich machen wird. Eine Bildsprache voller Energie, die durch malerische Gesten erzeugt wird, die auf poetische Weise in Licht, Farbe und Form auf dem Papier explodieren.
1959, das Jahr, aus dem das hier vorgestellte Werk stammt, ist ein wichtiges Jahr in der Karriere von Sam Francis. Seine Werke werden in mehr als 17 Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt ausgestellt. Die documenta II und die Biennale in Sao Paulo verschaffen ihm Weltruhm.
1923 San Mateo, CA/USA - 1994 Santa Monica, CA/USA
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1959.
Technik: Mischtechnik auf Papier.
Montierung: Auf Leinwand montiert.
Maße: 68,5 x 101cm.
Dieses Werk ist in der Sam Francis Foundation, Pasadena/CA, unter der Identifikationsnummer SF59-074 gelistet und wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Papierarbeiten aufgenommen.
Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Ausstellungen:
- Galerie Schmela, Düsseldorf 1961
- Explosiv-gestisches Frühwerk mit einem ausdruckstarken Kontrast zwischen weißen Farbflächen und den charakteristischen Komplementärfarben
- Seit über 60 Jahren in Privatbesitz
- Einflüsse seiner Reisen nach Japan ab 1957 und die Nähe zur Künstlergruppe Gutai werden in diesem Werk deutlich
- Das spezifische japanische Konzept des negative Raums ("Ma") und die Maltechnik des Hatsuboku (Tintenspritzer) weisen große Parallelen zu Francis ganz eigener Formensprache auf
Nach seinem Studium bei Mark Rothko und Clyfford Still an der University of California in Berkley von 1948-50, beginnt Francis seine Weltreisen, die er Zeit seines Lebens fortführen wird. Nach Aufenthalten in Paris, Bern und London erlangt er mit seinen ersten Einzelausstellungen innerhalb von Europa schnell Bekanntheit. Doch das Fernweh lässt Francis nie lange an einem fremden Ort verweilen.
1957 reist er das erste Mal nach Asien. Francis ist fasziniert von den verschiedenen Kulturen, lässt sich gerne von ihnen inspirieren. Durch seinen intensiven Austausch mit der Künstlergruppe Gutai lernt er traditionelle japanische Techniken bzw. Konzepte kennen, die Francis fortan stilistisch prägen sollen. "Hatsuboku" ist eine Technik, bei der Tinte wie zufällig auf den Träger gespritzt wird. "Ma" ist das Konzept des negativen Raums und stammt von dem japanischen Wort "Ma" für Lücke, Raum oder Pause. In der Malerei beschreibt es jenen Bereich, der nicht das Zentrum der Aufmerksamkeit ist, der Hintergrund. "Ma" gibt diesem meist untergeordneten Raum eine besondere Gewichtung. Es geht um Stille im Gegensatz zu Klang, um Mangel im Gegensatz zu Überfluss. Es ist die momentane Pause zwischen den Noten, die die Musik ausmacht.
Im Kontext dieser Eindrücke malt Sam Francis 1959 das hier dargestellte Werk. Vier Farbflecken in kräftigen Komplementärfarben rahmen das Blatt. Sie streben dabei eher in die Ecken und bilden einen starken Kontrast zu der Bildmitte, die bis auf einige feine Farbspritzer weiß bleibt. Der negative Raum wird in diesem Werk wortwörtlich in das Zentrum des Geschehens gerückt. So hebt Francis in unserem Werk tradierte Gewohnheiten auf und hinterfragt die Bedeutung von Zentrum und Peripherie. Kann die Essenz der Dinge nicht auch dort liegen, wo wir sie nicht vermuten? Eine Frage, die er Zeit seines Schaffens stellen wird. Das Werk zeigt eindrücklich das Fundament einer einzigartigen Bildsprache, durch die sich Francis unsterblich machen wird. Eine Bildsprache voller Energie, die durch malerische Gesten erzeugt wird, die auf poetische Weise in Licht, Farbe und Form auf dem Papier explodieren.
1959, das Jahr, aus dem das hier vorgestellte Werk stammt, ist ein wichtiges Jahr in der Karriere von Sam Francis. Seine Werke werden in mehr als 17 Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt ausgestellt. Die documenta II und die Biennale in Sao Paulo verschaffen ihm Weltruhm.
Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Robert van den Valentyn
Partner & Abteilungsleiter
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 300
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Inventar Nummer: 76949-18