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Los 1099 | Sebastiano Lazzari | Zwei Gemälde: Trompe l'oeil mit Globus, Früchten und Spielkarten / Trompe l'oeil mit Früchten, Armillarsphäre, Schlüssel
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LAZZARI, SEBASTIANO
1730 Verona - 1795? Venedig?
Titel: Zwei Gemälde: Trompe l'oeil mit Globus, Früchten und Spielkarten / Trompe l'oeil mit Früchten, Armillarsphäre, Schlüssel.
Datierung: 1783 und 1785.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: Je 52 x 65cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Ausstellungen:
"Inganni ad arte. Meraviglie del trompe-l'oeil dall'antichità al contemporaneo" Ausst. Fondazione Palazzo Strozzi, Florenz 2009-2010, S. 120-121.
Provenienz:
Privatbesitz, Italien.
Über das Leben Sebastiano Lazzaris ist nicht viel bekannt. Die meisten Informationen über ihn hat er selbst in seinen Werken preisgegeben. Seine Lebensdaten sind anhand seiner zwischen 1746 und 1791 datierten Werke unscharf zu erschließen. Darüber hinaus bezeichnet er sich selbst als aus Verona stammend und nennt sich selbst Maler, Bildhauer und Architekt; wobei einzig seine Gemälde ihm bis heute zugeordnet werden konnten.
Seit den 1750er Jahren beschäftigte sich Lazzari vermehrt mit Trompe-l'oeils, dem reizvollen Spiel mit Perspektiven und Sehgewohnheiten. Gemälde, die die Oberfläche eines Brettes oder einer Wand mit daran platzierten illusionistisch dreidimensional wirkenden Objekten, täuschend echt imitierten, waren im 18. Jahrhundert sehr gefragt. Dabei galt es, durch ein geschicktes Arrangement der gemalten Gegenstände und ihrer Schatten den Eindruck zu erwecken, dass der Bildraum in den Raum des Betrachters übergeht.
Lazzaris Spezialität war es, diese Illusionistische Technik mit einem herkömmlichen Stillleben zu kombinieren.
Die vorliegenden Gemälde sind Pendants, die inhaltlich und kompositorisch aufeinander bezogen sind. Der Bildraum von geringer Tiefe wird jeweils ausgefüllt von einer Tischplatte, die unmittelbar bis an den unteren Bildrand reicht. Dabei schaut der Betrachter jeweils auf eine Ecke der Platte, der Bildausschnitt beschneidet die gegenüberliegende Kante. Der Bildraum wird in beiden Bildern in der Tiefe von einer gemalten Weichholz-Wand begrenzt. Das Licht fällt jeweils von links auf die, auf den Tischen und an den Wänden arrangierten Gegenstände und in beiden Bildern gibt es den gleichen starken Schlagschatten einer links außerhalb der Bilder befindlichen Kante.
Interessant ist, dass die beiden Gemälde mit einem Abstand von zwei Jahren datiert sind. Das ältere, 1783 entstandene Werk mit der aufgeschnittenen Wassermelone, Birnen und Tintenfass zeigt neben diesen alltäglichen Dingen auch eine Armillarsphäre und ein Buch, bei dem es sich laut Aufschrift um den ersten Band eines Werkes von Galileo Galilei handelt. An der "Rückwand" des Bildes hängen Schlüssel und eine Lupe mit Futeral an Nägeln. Auf der appetitlichen Wassermelone hat sich ein kleiner Singvogel niedergelassen.
Das Pendant ist 1785 datiert. Neben den auf einem Metallteller präsentierten Pfirsichen, Pflaumen und einem mit Münzen gefüllten Geldstrumpf steht ein Globus auf dem Tisch, der so gedreht ist, dass der Betrachter Ostafrika und den indischen Ozean sehen kann. An der Holzwand hängt eine Europakarte sowie ein Zollstock und ein Reißstift. Eine Inschrift an der Rückwand besagt, dass man ohne Schiff und Ross, nur mit den Augen, Städte, Provinzen und Reiche überblicken und von einem Pol zum anderen wandern kann. Hier ist also die Erforschung und Vermessung der Erde das Thema, während im anderen Gemälde die Entdeckung des Himmels und Universums behandelt wird.
Mit einem besonders raffinierten Detail hat Sebastiano Lazzari die beiden zusammengehörigen Gemälde außerdem verbunden: Farbig herrschen in beiden Bildern beige- und Brauntöne vor. Nur das Rot der Melone und der Pfirsiche setzt einen Farbakzent. Die Rückwand in dem später gemalten Bild ist etwas blasser, grauer gehalten als in dem früheren Bild, dort wirkt sie satter und gelber. In dieser statten Farbigkeit hat Lazzari eine gemalte Fehlstelle in dem blasseren Holz "repariert" und zwar genau in der Größe, in der das an der Wand hängende Lupenglas in dem älteren Bild erscheint.
Die Raffinesse der Trompe-l'oeil-Malerei der Rückwand wird von Lazzari durch Spielkarten und einen Zettel, die jeweils unter den echten Bilderrahmen gesteckt zu sein scheinen auf die Spitze getrieben. Sie sind so gemalt, dass die Illusion perfekt ist, dass sie zum Raum des Betrachters gehören.
In dem Bild mit dem Globus sind es Spielkarten mit einer Kreuz-Dame und einer Herz-Drei, die für die die irdische Liebe stehen, wie die Münzen in dem Geldstrumpf für die irdischen Reichtümer. In dem früher gemalten Bild steckt die Tarot-Karte des Kaisers unter der rechten Rahmenleiste. Im Spiel versinnbildlicht er unter anderem den Pionier, Forscher und Visionär.
Das Billet an linken Bildrand fasst in einer moralischen Sentenz die Darstellungen zusammen. Übersetzt lautet sie:
"Schau dir das ganze Universum an. die niedrige Erde, die du siehst, wie viel von dieser Erde glaubst du gesehen zu haben? Mach Schluss mit der blinden Pracht, die hochmütig ist."
1730 Verona - 1795? Venedig?
Titel: Zwei Gemälde: Trompe l'oeil mit Globus, Früchten und Spielkarten / Trompe l'oeil mit Früchten, Armillarsphäre, Schlüssel.
Datierung: 1783 und 1785.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: Je 52 x 65cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Ausstellungen:
"Inganni ad arte. Meraviglie del trompe-l'oeil dall'antichità al contemporaneo" Ausst. Fondazione Palazzo Strozzi, Florenz 2009-2010, S. 120-121.
Provenienz:
Privatbesitz, Italien.
Über das Leben Sebastiano Lazzaris ist nicht viel bekannt. Die meisten Informationen über ihn hat er selbst in seinen Werken preisgegeben. Seine Lebensdaten sind anhand seiner zwischen 1746 und 1791 datierten Werke unscharf zu erschließen. Darüber hinaus bezeichnet er sich selbst als aus Verona stammend und nennt sich selbst Maler, Bildhauer und Architekt; wobei einzig seine Gemälde ihm bis heute zugeordnet werden konnten.
Seit den 1750er Jahren beschäftigte sich Lazzari vermehrt mit Trompe-l'oeils, dem reizvollen Spiel mit Perspektiven und Sehgewohnheiten. Gemälde, die die Oberfläche eines Brettes oder einer Wand mit daran platzierten illusionistisch dreidimensional wirkenden Objekten, täuschend echt imitierten, waren im 18. Jahrhundert sehr gefragt. Dabei galt es, durch ein geschicktes Arrangement der gemalten Gegenstände und ihrer Schatten den Eindruck zu erwecken, dass der Bildraum in den Raum des Betrachters übergeht.
Lazzaris Spezialität war es, diese Illusionistische Technik mit einem herkömmlichen Stillleben zu kombinieren.
Die vorliegenden Gemälde sind Pendants, die inhaltlich und kompositorisch aufeinander bezogen sind. Der Bildraum von geringer Tiefe wird jeweils ausgefüllt von einer Tischplatte, die unmittelbar bis an den unteren Bildrand reicht. Dabei schaut der Betrachter jeweils auf eine Ecke der Platte, der Bildausschnitt beschneidet die gegenüberliegende Kante. Der Bildraum wird in beiden Bildern in der Tiefe von einer gemalten Weichholz-Wand begrenzt. Das Licht fällt jeweils von links auf die, auf den Tischen und an den Wänden arrangierten Gegenstände und in beiden Bildern gibt es den gleichen starken Schlagschatten einer links außerhalb der Bilder befindlichen Kante.
Interessant ist, dass die beiden Gemälde mit einem Abstand von zwei Jahren datiert sind. Das ältere, 1783 entstandene Werk mit der aufgeschnittenen Wassermelone, Birnen und Tintenfass zeigt neben diesen alltäglichen Dingen auch eine Armillarsphäre und ein Buch, bei dem es sich laut Aufschrift um den ersten Band eines Werkes von Galileo Galilei handelt. An der "Rückwand" des Bildes hängen Schlüssel und eine Lupe mit Futeral an Nägeln. Auf der appetitlichen Wassermelone hat sich ein kleiner Singvogel niedergelassen.
Das Pendant ist 1785 datiert. Neben den auf einem Metallteller präsentierten Pfirsichen, Pflaumen und einem mit Münzen gefüllten Geldstrumpf steht ein Globus auf dem Tisch, der so gedreht ist, dass der Betrachter Ostafrika und den indischen Ozean sehen kann. An der Holzwand hängt eine Europakarte sowie ein Zollstock und ein Reißstift. Eine Inschrift an der Rückwand besagt, dass man ohne Schiff und Ross, nur mit den Augen, Städte, Provinzen und Reiche überblicken und von einem Pol zum anderen wandern kann. Hier ist also die Erforschung und Vermessung der Erde das Thema, während im anderen Gemälde die Entdeckung des Himmels und Universums behandelt wird.
Mit einem besonders raffinierten Detail hat Sebastiano Lazzari die beiden zusammengehörigen Gemälde außerdem verbunden: Farbig herrschen in beiden Bildern beige- und Brauntöne vor. Nur das Rot der Melone und der Pfirsiche setzt einen Farbakzent. Die Rückwand in dem später gemalten Bild ist etwas blasser, grauer gehalten als in dem früheren Bild, dort wirkt sie satter und gelber. In dieser statten Farbigkeit hat Lazzari eine gemalte Fehlstelle in dem blasseren Holz "repariert" und zwar genau in der Größe, in der das an der Wand hängende Lupenglas in dem älteren Bild erscheint.
Die Raffinesse der Trompe-l'oeil-Malerei der Rückwand wird von Lazzari durch Spielkarten und einen Zettel, die jeweils unter den echten Bilderrahmen gesteckt zu sein scheinen auf die Spitze getrieben. Sie sind so gemalt, dass die Illusion perfekt ist, dass sie zum Raum des Betrachters gehören.
In dem Bild mit dem Globus sind es Spielkarten mit einer Kreuz-Dame und einer Herz-Drei, die für die die irdische Liebe stehen, wie die Münzen in dem Geldstrumpf für die irdischen Reichtümer. In dem früher gemalten Bild steckt die Tarot-Karte des Kaisers unter der rechten Rahmenleiste. Im Spiel versinnbildlicht er unter anderem den Pionier, Forscher und Visionär.
Das Billet an linken Bildrand fasst in einer moralischen Sentenz die Darstellungen zusammen. Übersetzt lautet sie:
"Schau dir das ganze Universum an. die niedrige Erde, die du siehst, wie viel von dieser Erde glaubst du gesehen zu haben? Mach Schluss mit der blinden Pracht, die hochmütig ist."
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Inventar Nummer: 66685-6