Los 397 | Thomas Ruff | "19h 08m/-45°"

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Auktionsergebnisse zu: Thomas Ruff
RUFF, THOMAS
1958 Zell a. HSchwarzwald

Titel: "19h 08m/-45°".
Datierung: 1990/2025.
Technik: Inkjetprint unter Acrylglas kaschiert.
Darstellungsmaß: 201 x 134cm.
Blattmaß: 260 x 188cm.
Bezeichnung: Betitelt, signiert, datiert und nummeriert verso.
Exemplar: 1/2.
Rahmen: Künstlerrahmen. Im Rahmen beschrieben.

Das Werk stammt aus einer Auflage von 2 Exemplaren (und 2 Künstlerexemplaren). Es ist ein vom Künstler autorisierter und beauftragter, neuer Abzug von 2025. Auf Wunsch des Künstlers wurde der Abzug von 1990 zerstört. Technisch bedingt ist dieses Exemplar ein Inkjetprint, während bei der Auflage von 1990 C-Prints gedruckt wurden.

Provenienz:
- Kunsthandel Achenbach, Düsseldorf
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur:
- Winzen, Matthias (Hrsg.): Thomas Ruff - Fotografien 1979 - heute, Köln 2001, WVZ.-Nr. STE2.04, Abb.

- Thomas Ruff - zentraler Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule und prägender Erneuerer konzeptueller Fotografie
- Blick in einen unendlichen, sternenübersäten Himmel - zwischen Dokumentation und Kontemplation
- Verbindet wissenschaftliche Präzision mit stiller, meditativer Bildwirkung

Thomas Ruff gehört zu den bedeutendsten Vertretern der zeitgenössischen Fotokunst. Ausgebildet an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd und Hilla Becher, wird er Teil der legendären "Düsseldorfer Fotoschule". Früh entwickelt Ruff eine konzeptuelle Haltung zur Fotografie, die nicht auf subjektive Handschrift, sondern auf die Analyse des Mediums selbst zielt. Seine Werke untersuchen, wie Bilder Wissen, Wahrnehmung und Realität formen. Bekannt wird er mit den großformatigen Porträts, den sachlich strengen Serien "Häuser" und "Interieurs" sowie den experimentellen Werkgruppen "Nacht" und "Nudes", in denen er immer wieder die technischen und medialen Grenzen der Fotografie auslotet. Zwischen wissenschaftlicher Präzision und ästhetischer Reduktion verhandelt Ruff die Frage, was ein fotografisches Bild zeigt - und was es verbirgt.
Innerhalb seines Oeuvres nimmt die Serie "Sterne" eine Schlüsselstellung ein. Die Fotografien wurden jedoch nicht vom Künstler selbst aufgenommen. Sie stammen aus einem Konvolut von über 1000 Negativen wissenschaftlicher Aufnahmen des Sternenhimmels aus dem "European Southern Observatory" (ESO) in den Anden. Ruff wählte einzelne Negative aus und aus diesen wiederum Ausschnitte, die er uns großformatig präsentiert. Die Werktitel entsprechen, ganz nüchtern, den astronomischen Koordinaten der ESO-Negative. Bester Technologie und einer mehrstündigen Belichtungszeit sind die Brillanz und Detailgenauigkeit zu verdanken.
Das Thema Zeit spielt eine große Rolle für die Fotografie: Die Belichtungszeit, die Entstehungszeit, das Festhalten einer Zeit, das Vergehen der Zeit usw. Und welch anderes Motiv wäre geeigneter, um all dies metaphorisch zu versinnbildlichen? So verlieren wir uns in "19h 08m/-45", vom Werk umfangen, im Himmel und schauen auf Sterne, die Millionen von Jahre alt sind, auf Sterne, die noch ganz jung sind und auf Sterne, die längst erloschen sind und deren Licht noch durch Raum und Zeit wandert. Der Künstler vereint in dieser Fotografie Wissenschaft mit Romantik, Dokumentation mit kontemplativer Bildwelt. Ebenso verweist er auf die Kraft und Schönheit der Natur, wie auch auf den Einfluss, den sie auf uns hat; auch esoterisch, denn die Astrologie folgt der Astronomie stets auf den Fuß. "19h 08m/-45°" steht exemplarisch für Ruffs Gesamtwerk: Sie ist eine Fotografie, die nicht nur zeigt, sondern über das Sehen selbst reflektiert - und aus dem wissenschaftlichen Bild eine ästhetische Erfahrung formt.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Martina Janke
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221925862306

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Inventar Nummer: 81077-1

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