Los 329 | Thomas Schütte | Skatbrüder

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Auktionsergebnisse zu: Thomas Schütte
SCHÜTTE, THOMAS
1954 Oldenburg

Titel: Skatbrüder.
Datierung: 2022.
Technik: Vier Bronzen, grau patiniert.
Maße: Maße variieren bis max. 20 x 12 x 8cm.
Bezeichnung: Jeweils stempelsigniert und nummeriert an den Skulpturen unten: T.S. 10/35.
Gießerstempel: Hier zudem der Gießerstempel: KAYSER DÜSSELDORF. NZZ Art Edition, Zürich (Hrsg.).
Exemplar: 10/35.

Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

- In Reminszenz an Schüttes eigene Skatrunde, die vor über 36 Jahren von dem Galerist Konrad Fischer initiiert wurde
- Wunderbare Charakterstudie alter Männer, die komisch und berührend zugleich ist; und im Gegensatz dazu der abstrakt gehaltene "vierte Mann"
- Formaler Bezug auf Schüttes berühmte Werkreihe "United Enemies" aus den 1990er Jahren


Thomas Schütte wird 1954 in Oldenburg geboren. Von 1973 bis 1981 studiert er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Fritz Schwegler und Gerhard Richter. Früh distanziert er sich von stilistischer Festlegung und bewegt sich frei zwischen Skulptur, Malerei, Grafik und Installation. Schütte nimmt mehrfach an der documenta in Kassel teil (1987, 1992, 1997) und wird 2005 auf der 51. Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Sein Werk wird 2024/25 in einer großen Retrospektive im Museum of Modern Art in New York gewürdigt. Schütte gilt als einer der wichtigsten Bildhauer seiner Generation, ein Künstler, der das Pathos mit feinem Humor bricht.
Sein 2022 entstandenes Werk "Skatbrüder" ist ein herausragendes Beispiel für diese Haltung. Vier kleinformatige Bronzebüsten stehen nebeneinander: drei alte, glatzköpfige Männer, deren Gesichter grotesk verzerrt sind, daneben eine vierte Figur, glatt und gesichtslos, mit rundem Kopf und breitem Hut. Statt heroischer Repräsentation zeigen sie Verformung, Müdigkeit, Eigenart. Menschliche Spuren, die zugleich komisch und berührend wirken.
Wie Schütte in einem Interview mit Rene Spiegelberger und Dr. Anke Brack 2023 berichtet, spielt er bei dieser Arbeit auf seine eigene Skatrunde an, die, ursprünglich gegründet vom Galeristen Konrad Fischer, er seit über 36 Jahren pflegt. Weiter beschreibt er es: "Aber die Skatbrüder sind im Grunde etwas Universales: Alte Männer." (Thomas Schütte zit. nach Ateliergespräch Thomas Schütte, Spiegelberger Stiftung, Neuss 2023)
Formal greift Schütte das klassische Motiv der Büste auf, das in der Kunstgeschichte traditionell Herrscher, Dichter oder Feldherren ehrt. Doch er verschiebt die Bedeutung: Seine "Skatbrüder" sind keine Denkmäler des Ruhms, sondern der Vergänglichkeit. Die überzeichneten Mienen und die skurrile Variation der gesichtslosen Figur mit Hut unterlaufen jede heroische Geste. Statt Größe und Macht zeigen sie Eigenwilligkeit, Gebrechlichkeit und Witz.
Formal knüpfen die Figuren an Schüttes Werkgruppe "United Enemies" aus den frühen 1990er Jahren an, in denen ähnliche, kahlköpfige Wesen Feindschaft und Abhängigkeit thematisieren. Doch hier, in den "Skatbrüdern", liegt der Schwerpunkt auf Nähe und menschlicher Gemeinschaft. So verkörpern die "Skatbrüder" Schüttes Fähigkeit, das Traditionelle mit dem Zeitgenössischen zu verbinden, das Ironische mit dem Existentiellen.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 82006-2

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