Los 51 | Wolfgang Tillmans | Kasper König's bookshelf

TILLMANS, WOLFGANG
1968 Remscheid

Titel: Kasper König's bookshelf.
Datierung: 1995.
Technik: C-Print.
Darstellungsmaß: 23,5 x 34cm.
Blattmaß: 30 x 40,5cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert, nummeriert, betitelt und bezeichnet (verso).
Exemplar: 10/10 + 1 AP.
Rahmen: Rahmen.


Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)

Literatur:
- Vgl. Ausst.-Kat. If one thing matters, everything matters, Tate Britain, London 2003, S. 96

Über visuelle Freiheit und die Ästhetik des Alltäglichen
Wolfgang Tillmans' Werke sind ein Spiegelbild seiner Vision, die das Gewöhnliche ins Ungewöhnliche hebt, das Unsichtbare sichtbar macht und die Jugend ins Museum bringt. Zu seinen bevorzugten Sujets zählen neben der Dokumentation der Rave- und Clubszene der 1990er Jahre ebenfalls die Thematisierung des zum Teil tabuisierten queeren Lebensstils sowie politisch motivierter Fragestellungen.

Das Achte Feld
Nach seinem Hochschulabschluss zieht es den gebürtigen Hamburger nach London, wo er aufgrund seiner exzeptionellen künstlerischen Arbeit im Jahr 2000 als erster Fotograf und Künstler ohne britische Herkunft den Turner Prize der Tate Britain in London erhält. Ein Jahr später präsentiert er zusammen Isa Genzken seine Werke im Museum Ludwig, anlässlich des Antritts Kasper Königs zum Direktor, sowie der Eröffnung des neu benannten AC:-Saals. Mit dem Einsatz innovativer Künstler und der Umbenennung der zwei Hauptausstellungssäle zu AC: und DC: legt König bereits zu seinem Amtsantritt den Grundstein für seine langjährige siginfikante Schaffenszeit als Direktor vom Museum Ludwig. Ebenso im Jahr 2006 bezieht König mit der Ausstellung "Das Achte Feld" Position, unter anderem mit den Werken Tillmans, welche die stereotypen Vorstellungen eines heteronormativen, binären Narratives infrage stellt. Insbesondere in Hinblick auf die Fotografie "Dunst I" von Tillmans, welche als Plakatmotiv der Ausstellung vorgesehen war, geht König vehement gegen Zensur und Widerstand aus den Reihen des Kulturdezernates vor.

Kasper König's Bookshelf
Von den fünf vorliegenden Arbeiten in der Sammlung verweist insbesondere die Fotografie "Kasper König's Bookshelf" aus dem Jahr 1995, die das Arbeitszimmer des damaligen Direktors der Städelschule Frankfurt a.M. zum Motiv hat, auf die langjährige Zusammenarbeit von König und dem Fotografen. Tillmans beschreibt die Entstehung des Werkes wie folgt: "[Kasper König] ist bei aller Unkonventionalität auch 'alte Schule': so sind wir nach all den Jahren immer noch per Sie. Das Foto entstand 1995 in seinem Rektorenzimmer in der Frankfurter Städelschule bei einem vorbereitenden Besuch meiner PortikusAusstellung."