The Kasper König Collection - His Private Choice
The Kasper König Collection - His Private Choice | Auktion | 01.10.2024 | Vorbesichtigung: 27.09.2024 - 30.09.2024

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Los 46 | A.R. Penck | "aus der Serie Unterground"

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Auktionsergebnisse zu: A.R. Penck
PENCK, A.R.
1939 Dresden - 2017 Zürich

Titel: "aus der Serie Unterground".
Datierung: 1972.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 30 x 30cm.
Bezeichnung: Signiert, betitelt und datiert verso: a.r. penck aus der Serie Unterground 72.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)

Untergrund-Künstler
Von den Kunstakademien und dem Verband Bildender Künstler zurückgewiesen taucht der Künstler mit dem bürgerlichen Namen Ralf Winkler notgedrungen in den, wie er es selbst bezeichnet, "Untergrund" ab. Inspiriert vom Eiszeitforscher Albrecht Penck, nimmt er das Pseudonym A.R. Penck an und arbeitet vorerst inoffiziell mit Galeristen zusammen, wie Michael Werner, der seine Werke über die deutsch-deutsche Grenze nach Westen schmuggelt.

Im Westen Weltstar
In Köln findet dann kurz darauf 1968 seine erste Ausstellung in der Galerie Hake statt. Wenige Jahre später partizipiert er, obwohl selbst nicht anwesend, an der documenta 5, die unter der Leitung von Harald Szeemann mit der eigentlich abstrakt orientierten Ausstellunghistorie der documenta bricht. Thema ist die Gegenüberstellung von Kunst und Wirklichkeit und divergierender Realitätswahrnehmung in einer Zeit, in der die Realität zunehmend von Massenmedien, Politik und religiösen Wertvorstellungen beeinflusst werden. Zusammen mit einer Gruppe, der auch Kasper König angehört, konzipiert Szeemann eine Installation, welche die Erweiterung des Kunstbegriffs thematisiert. Penck wird hier in die Abteilung der individuellen Mythologien zugeteilt, die sich den introvertierten, hermetischen künstlerischen Positionen widmet.

Die Untergrund-Serie
Das vorliegende Werk aus der Serie "Untergrund" entsteht im Zeitraum, in dem Penck verdeckt gegen die Bestimmungen der DDR rebelliert und zu einem Zeichen des Widerstandes in seiner Heimatstadt Dresden wird. In der Dokumentation "Er nannte sich Y", spricht König über das Kunstwerk:". das ist quasi Kalter Krieg.[.]Und einerseits ist es wirklich wie ein[e] banale[e] Witzzeichnung[.] auf der anderen Seite sieht man hier ebendiese Panzer und ich denke das ist Sinnbild für Warschauer Pakt Nato, also sozusagen eine Konfrontation, die `68 `69 Russen marschieren in Prag ein, bei uns ist Studentenrevolte, wo also eine Konfrontation stattfindet, die ja früher auch so wie ein ungewöhnliches Gleichgewicht geschaffen hat und plötzlich: alles geht in Bewegung. [Das Werk] ist typisch für den Zeitgeist. Es ging [Penck] immer sozusagen um Information und nicht um Malerei, nicht um künstlerische Dinge, obwohl er sich sehr wohl als Künstler verstanden hat. Da gab's eine große Radikalität". Wie König bereits in seiner Aussage andeutet, stellt das Ouvre Pencks die Verbindung aus archaischen Zeichensystemen sowie analytischen und bildnerischen Denken in Anlehnung an Theorien der Philosophie, Naturwissenschaften, Technik und Politik dar. Mit der Thematisierung des Kalten Krieges und der Verwendung einfacher Formen wie der Striche, die König als die eines Gefängnisinsassen interpretiert, kann das Werk dementsprechend als exemplarisch für das Werk Pencks gewertet werden.

Penck und König
Als "vielleicht der intelligenteste Künstler seiner Gegenwart" bezeichnet König den Künstler, den er auf zahlreichen seiner Ausstellungen, darunter der "Von hier aus"- von 1984 in Düsseldorf, kurz nach dem Ausschluss Pencks aus der DDR, integriert. Ende der Achtziger partizipierte Penck ebenfalls an der "Skulptur Projekte Münster" Ausstellung mit seinem Werk "Konzept für Münster: eine Kleinplastik" von 1987. In der nach dem Vorbild seiner schriftlich formulierten Idee: "Eine Kleinplastik (1 von 5) (von meinen eigenen) für den Tisch (Schreibtisch) des Ober-Bürgermeisters von Münster Westfahlen [sic]", die Bedeutung des öffentlichen Raumes und dessen Übertragung auf staatliche Einrichtungen erprobt wird. Und auch im Jahr 2010, stellte Penck im Museum Ludwig sein großformatiges Werk "Ich in Deutschland (West)" aus, das er bereits 1984 in Düsseldorf präsentierte. "Der Osten hat mich ausgespuckt, der Westen noch nicht gefressen", so ein berühmtes Zitat Pencks aus dem Jahr 1982.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 79527-389

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