
Los 33 | Anne Imhof | Ohne Titel
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IMHOF, ANNE
1978 Gießen
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 2017.
Technik: Acryl, zerkratzt auf Aluminium.
Maße: 300 x 190cm.
Zu diesem Werk liegt ein unterschriebenes Zertifikat der Künstlerin mit eingetragener Inventarnummer AI/W 2017/20 vor.
Provenienz:
- Galerie Buchholz, Köln
- Privatsammlung Deutschland
- Beispielhaftes Werk für die intensive Auseinandersetzung der Künstlerin mit dem Zusammenspiel von Macht und Ohnmacht, Stärke und Unterwerfung, Subtilität und Tiefsinnigkeit
- Kann in direkten Zusammenhang mit dem herausragenden Auftritt Imhofs auf der Biennale in Venedig gestellt werden
Rebellin an der Spitze der Kunstwelt
Anne Imhof malt, zeichnet, singt, choreografiert, performt und greift auf Installationskunst und Videokunst zurück. Ihre Arbeiten lösen große Begeisterung innerhalb renommierter Kritikerkreise und der allgemeinen Kunstrezeption aus und katapultierten Imhof damit an die Spitze internationaler, zeitgenössischer Kunst. Schon ihr Studium, welches sie 2012 an der Frankfurter Städelschule absolviert, legt sie mit Bravour als Meisterschülerin bei Judith Hopf ab. Wenige Jahre später erhält sie mit Ihren Performances "Rage" und "Deal" den Preis der Nationalgalerie. Ihr kometenhafter Aufstieg zeigt sich in zahlreichen internationalen Ausstellungen wie im Portikus in Frankfurt, in der New Yorker Park Avenue Armory, im Stedelijk Museum in Amsterdam und im Palais de Tokyo in Paris. Die Krönung ihrer Arbeit stellt sicherlich die Bespielung des Deutschen Pavillons im Jahr 2017 auf der Biennale in Venedig dar, für die sie mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wird (Abb.1).
Feuer und Eis
In dem unbetitelten Werk von Anne Imhof aus dem Jahre 2017, welches unser Blickfeld durch seine monumentalen Maße vollständig einnimmt und uns so mit der weißen Leere unmittelbar und gnadenlos konfrontiert, treffen Klarheit und Kraft, Kälte und Feuer, Ruhe und Dynamik aufeinander. Die zunächst leer wirkende weiße Fläche erinnert an die Problematik der "weißen Leinwand", der sich Kunstschaffende vor dem Beginn des Malprozesses gegenübersehen. So steht am Anfang eines jeden Meisterwerks die weiße Leinwand, die nach dem Aufkommen einer Idee, dem Ausarbeiten eines Konzeptes oder dem Anfertigen zahlreicher Skizzen uns selbst noch einmal hinterfragen lässt. Der weiß grundierte Bildträger, der sich in der Arbeit Imhofs als so monumental darstellt, dass wir uns vollständig von der unheimlichen Kälte des leeren Raumes, der sich vor uns eröffnet, einnehmen lassen, manifestiert sich hier wie ein Mahnmal, das sich turmähnlich vor uns aufbaut.
Tiefe Kratzer zeugen von einer klaren Positionierung der Künstlerin: Sie verweigert sich, sich diesem weißen Riesen zu unterwerfen. Auch wenn auf den ersten Blick zunächst kaum sichtbar, greifen diese Spuren des Widerstands in den Bildraum ein und hinterlassen eine deutliche und vor allen Dingen irreversible Verletzung an der monochrom gehaltenen perfekt glatten Fläche. Eine ungehaltene Kraft, Spuren eines lodernden inneren Feuers gegen die stille Kälte, stellen Antrieb für den zerstörerischen und kraftvollen Eingriff der Künstlerin in die Arbeit dar, die den Impakt des Einzelnen auf das große Ganze verdeutlicht und der inhaltlosen Fläche, Inhalt verleiht.
Gehaltvolle Subtilität
Ein sich durch das Werk von Imhof hindurchziehendes konsequentes Thema ist die Subtilität. Die Überbringung tiefgründiger Botschaften in Arbeiten, die oft durch Performances und Musik ergänzt und komplettiert werden. Dabei wird auf überbordendes Dekor verzichtet. Auch in der hier vorgestellten Arbeit ist der performative Charakter, der Imhofs Arbeiten zugrunde liegt, nicht zu ignorieren. Mit gewitzter Brillanz trifft sie durch den reduzierten Einsatz aussagekräftiger Motive, Objekte und Choreografien den Kern komplexer Gedankenvorgänge und inhaltschwerer Konzepte. So auch in ihrem Werk für den Deutschen Pavillon mit dem Titel "Faust" auf der Biennale in Venedig, welche zeitgleich mit der hier beschriebenen Arbeit entstand. Dabei verbindet sie vor allem Elemente aus dem trendweisenden Umfeld der Jugendkultur mit symbolträchtigen Figuren wie Dobermännern und Türstehern und untersucht das Wechselspiel von Unterwerfung und Macht, Willkür und Gewalt, Abgrenzung und Einschluss sowie Schutz und Verteidigung. (Vgl. Drees, Ursula: "Faust" von Anne Imhof, auf der Biennale Venedig 2017, der Deutsche Pavillon, in: plusinsight.de, 07. Juli 2018).
1978 Gießen
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 2017.
Technik: Acryl, zerkratzt auf Aluminium.
Maße: 300 x 190cm.
Zu diesem Werk liegt ein unterschriebenes Zertifikat der Künstlerin mit eingetragener Inventarnummer AI/W 2017/20 vor.
Provenienz:
- Galerie Buchholz, Köln
- Privatsammlung Deutschland
- Beispielhaftes Werk für die intensive Auseinandersetzung der Künstlerin mit dem Zusammenspiel von Macht und Ohnmacht, Stärke und Unterwerfung, Subtilität und Tiefsinnigkeit
- Kann in direkten Zusammenhang mit dem herausragenden Auftritt Imhofs auf der Biennale in Venedig gestellt werden
Rebellin an der Spitze der Kunstwelt
Anne Imhof malt, zeichnet, singt, choreografiert, performt und greift auf Installationskunst und Videokunst zurück. Ihre Arbeiten lösen große Begeisterung innerhalb renommierter Kritikerkreise und der allgemeinen Kunstrezeption aus und katapultierten Imhof damit an die Spitze internationaler, zeitgenössischer Kunst. Schon ihr Studium, welches sie 2012 an der Frankfurter Städelschule absolviert, legt sie mit Bravour als Meisterschülerin bei Judith Hopf ab. Wenige Jahre später erhält sie mit Ihren Performances "Rage" und "Deal" den Preis der Nationalgalerie. Ihr kometenhafter Aufstieg zeigt sich in zahlreichen internationalen Ausstellungen wie im Portikus in Frankfurt, in der New Yorker Park Avenue Armory, im Stedelijk Museum in Amsterdam und im Palais de Tokyo in Paris. Die Krönung ihrer Arbeit stellt sicherlich die Bespielung des Deutschen Pavillons im Jahr 2017 auf der Biennale in Venedig dar, für die sie mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wird (Abb.1).
Feuer und Eis
In dem unbetitelten Werk von Anne Imhof aus dem Jahre 2017, welches unser Blickfeld durch seine monumentalen Maße vollständig einnimmt und uns so mit der weißen Leere unmittelbar und gnadenlos konfrontiert, treffen Klarheit und Kraft, Kälte und Feuer, Ruhe und Dynamik aufeinander. Die zunächst leer wirkende weiße Fläche erinnert an die Problematik der "weißen Leinwand", der sich Kunstschaffende vor dem Beginn des Malprozesses gegenübersehen. So steht am Anfang eines jeden Meisterwerks die weiße Leinwand, die nach dem Aufkommen einer Idee, dem Ausarbeiten eines Konzeptes oder dem Anfertigen zahlreicher Skizzen uns selbst noch einmal hinterfragen lässt. Der weiß grundierte Bildträger, der sich in der Arbeit Imhofs als so monumental darstellt, dass wir uns vollständig von der unheimlichen Kälte des leeren Raumes, der sich vor uns eröffnet, einnehmen lassen, manifestiert sich hier wie ein Mahnmal, das sich turmähnlich vor uns aufbaut.
Tiefe Kratzer zeugen von einer klaren Positionierung der Künstlerin: Sie verweigert sich, sich diesem weißen Riesen zu unterwerfen. Auch wenn auf den ersten Blick zunächst kaum sichtbar, greifen diese Spuren des Widerstands in den Bildraum ein und hinterlassen eine deutliche und vor allen Dingen irreversible Verletzung an der monochrom gehaltenen perfekt glatten Fläche. Eine ungehaltene Kraft, Spuren eines lodernden inneren Feuers gegen die stille Kälte, stellen Antrieb für den zerstörerischen und kraftvollen Eingriff der Künstlerin in die Arbeit dar, die den Impakt des Einzelnen auf das große Ganze verdeutlicht und der inhaltlosen Fläche, Inhalt verleiht.
Gehaltvolle Subtilität
Ein sich durch das Werk von Imhof hindurchziehendes konsequentes Thema ist die Subtilität. Die Überbringung tiefgründiger Botschaften in Arbeiten, die oft durch Performances und Musik ergänzt und komplettiert werden. Dabei wird auf überbordendes Dekor verzichtet. Auch in der hier vorgestellten Arbeit ist der performative Charakter, der Imhofs Arbeiten zugrunde liegt, nicht zu ignorieren. Mit gewitzter Brillanz trifft sie durch den reduzierten Einsatz aussagekräftiger Motive, Objekte und Choreografien den Kern komplexer Gedankenvorgänge und inhaltschwerer Konzepte. So auch in ihrem Werk für den Deutschen Pavillon mit dem Titel "Faust" auf der Biennale in Venedig, welche zeitgleich mit der hier beschriebenen Arbeit entstand. Dabei verbindet sie vor allem Elemente aus dem trendweisenden Umfeld der Jugendkultur mit symbolträchtigen Figuren wie Dobermännern und Türstehern und untersucht das Wechselspiel von Unterwerfung und Macht, Willkür und Gewalt, Abgrenzung und Einschluss sowie Schutz und Verteidigung. (Vgl. Drees, Ursula: "Faust" von Anne Imhof, auf der Biennale Venedig 2017, der Deutsche Pavillon, in: plusinsight.de, 07. Juli 2018).
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Inventar Nummer: 80889-1