Los 48 | Anselm Kiefer | Berenice

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Auktionsergebnisse zu: Anselm Kiefer
KIEFER, ANSELM
1945 Donaueschingen

Titel: Berenice.
Datierung: 2002.
Technik: Farbe und Collage über schwarz-weiß Fotografie auf
Maße: 101,5 x 74,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
- Yvon Lambert, Paris (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler)

- Hohe Symbolkraft durch ausgewählte Materialvielfalt
- Sein Einbeziehen von mythologischen Themen ist auch immer eine Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit
- Kiefer wurde 2023 geehrt mit dem Preis der Deutschen Nationalstiftung und dem Großen Verdienstkreuz mit Stern

Geschichte, Mythos und kollektive Erinnerung
Anselm Kiefer gehört zu den einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. Geboren 1945 in Donaueschingen, entwickelt er seit den 1970er Jahren ein Werk, das für seine monumentalen Gemälde und Installationen bekannt ist und sich mit Themen wie Geschichte, Mythologie und Erinnerung auseinandersetzt. Während seiner gesamten Laufbahn hat sich Kiefer mit der deutschen Geschichte und Kultur beschäftigt und sich mit der Komplexität der nationalen Identität und der Last der Vergangenheit auseinandergesetzt. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine kraftvolle Materialität und eine tief verwobene Symbolik aus. Kiefer arbeitet mit Blei, Asche, Erde, Haaren oder organischen Stoffen - Materialien, die Transformation und Vergänglichkeit nicht nur darstellen, sondern physisch erfahrbar machen. Sie zeigen oft weite Landschaften, architektonische Ruinen und symbolische Bilder, die Themen wie Zerstörung, Wiedergeburt und das Vergehen der Zeit ansprechen.

"Berenice"
Das Werk "Berenice" aus dem Jahr 2002 vereint auf exemplarische Weise die poetische und zugleich archaische Bildsprache des Künstlers. Über einer in kühlen Graublau-Tönen gehaltenen Szenerie einer architektonischen Ruinenlandschaft erhebt sich ein nächtlicher Himmel mit einem surreal anmutenden Gebilde, das an einen Kamm oder eine Treppe erinnert. Aus diesem entspringen lange, dunkle Haarsträhnen, die sich frei über das Bildfeld legen und den Bildraum durchziehen. Die titelgebende Berenice verweist auf die hellenistische Königin, deren Haaropfer nach antiker Überlieferung als Sternbild in den Himmel erhoben wurde. Berenice oder Berenike lebte von etwa 270 bis 221 v. Chr. und war die Gemahlin des ägyptischen Königs Ptolemaios III. Als dieser in den 3. Syrischen Krieg zog, versprach sie der Liebesgöttin Aphrodite, ihr prachtvolles Haar zu opfern, sollte ihr Gemahl siegreich und unversehrt heimkehren. Das Haar der Berenike ist das einzige der heutigen Sternbilder, das nach einer historischen Person benannt ist. In der hellenistischen Epoche wurde die Konstellation im Jahr 245 v. Chr. von dem Astronomen Konon von Samos und dem Dichter Kallimachos nach der damaligen Pharaonin Berenike II. benannt. Kiefer übersetzt diesen mythischen Moment in eine Bildsprache, in der Opfer, Verwandlung und Erinnerung ineinander verschmelzen. Die Materialität des echten Haares verleiht der Szene eine eigentümliche Lebendigkeit und eine fast intime Körperlichkeit, die in starkem Kontrast zur distanzierten Ruinenlandschaft steht. "Berenice" steht innerhalb von Kiefers Werk für eine Phase intensiver Auseinandersetzung mit antiken Mythen als kollektive Speicher kultureller Identität. Die Kombination aus mythologischer Erzählung, architektonischen Elementen und organischem Material ist charakteristisch für seine Arbeiten der frühen 2000er Jahre.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 82018-1