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 Los 114 | Anton Graff | Portrait der Agathe Dorothea Elisabeth "Lisette" von Rutenberg (1770-1832)
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 GRAFF, ANTON
1736 Winterthur - 1813 Dresden
 
Titel: Portrait der Agathe Dorothea Elisabeth "Lisette" von Rutenberg (1770-1832).
Datierung: um 1790.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 68,5 x 53,5cm.
Rahmen: Rahmen.
 
Rückseitig:
Auf der Doublierungsleinwand mit Angaben zur Dargestellten.
 
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland;
Konsul Harry Kühne, Hamburg.
 
Literatur:
E. Berckenhagen, Anton Graff. Leben und Werk, Berlin 1967, S. 314, Nr. 1183.
 
Aus großen, klugen Augen wirft die junge Frau dem Betrachter einen flüchtigen Blick zu. Ihre geröteten Wangen und Lippen verraten innere Regung, als habe sie den intimen Raum, der sie umschließt, soeben erst betreten. Ihr dunkles, wildes Haar, welches sie mit einer breiten Schleife bändigt, scheint noch in Bewegung. Die Kleidung unterstreicht diesen Eindruck: Über ihrer Chemise, dem zeittypischen Hemdkleid mit erhöhter Taille, trägt sie eine blaue, türkis gefütterte Seidenjacke, die durch und durch leger anmutet und der adeligen Hofdame einen kecken, überaus natürlichen Ausdruck verleiht. Schmuck in Form von Perlen und Geschmeide fehlt gänzlich. Dafür hat der Maler die Rüschen und Faltenwürfe nahezu altmeisterlich behandelt. Sein Fokus aber liegt auf dem Gedanken versunkenen, entrückten Antlitz der Frau.
 
Anton Graff schuf mit dem vorliegenden Gemälde kein Standesporträt, sondern eine Momentaufnahme. Schon seine Zeitgenossen urteilten, Graff male nicht den Leib, sondern den Geist. Die Konventionen des repräsentativen Rokoko-Porträts ließ er hinter sich und betonte die Individualität und Natürlichkeit der Porträtierten. Seine Kunst ist ein bedeutendes Zeugnis für die Epoche der Aufklärung, mit der die Verbürgerlichung des Adels und der Aufstieg des gebildeten Bürgertums einherging. Dank seiner Begabung, seine Modelle wie beiläufig posieren zu lassen, war er einer der gefragtesten und prägendsten Porträtmaler seiner Zeit. Seit 1766 gehörte er der Dresdner Kunstakademie an und bekleidete zeitlebens das Amt des sächsischen Hofmalers. Seine Porträtkunst umfasst über 800 Bildnisse von Persönlichkeiten aus Adel und Großbürgertum, Wissenschaft, Militär und Politik, worunter das bekannteste freilich das Porträt von Friedrich dem Großen darstellt, das durch Andy Warhols Siebdruck von 1986 inzwischen ikonisch geworden ist.
  1736 Winterthur - 1813 Dresden
Titel: Portrait der Agathe Dorothea Elisabeth "Lisette" von Rutenberg (1770-1832).
Datierung: um 1790.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 68,5 x 53,5cm.
Rahmen: Rahmen.
Rückseitig:
Auf der Doublierungsleinwand mit Angaben zur Dargestellten.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland;
Konsul Harry Kühne, Hamburg.
Literatur:
E. Berckenhagen, Anton Graff. Leben und Werk, Berlin 1967, S. 314, Nr. 1183.
Aus großen, klugen Augen wirft die junge Frau dem Betrachter einen flüchtigen Blick zu. Ihre geröteten Wangen und Lippen verraten innere Regung, als habe sie den intimen Raum, der sie umschließt, soeben erst betreten. Ihr dunkles, wildes Haar, welches sie mit einer breiten Schleife bändigt, scheint noch in Bewegung. Die Kleidung unterstreicht diesen Eindruck: Über ihrer Chemise, dem zeittypischen Hemdkleid mit erhöhter Taille, trägt sie eine blaue, türkis gefütterte Seidenjacke, die durch und durch leger anmutet und der adeligen Hofdame einen kecken, überaus natürlichen Ausdruck verleiht. Schmuck in Form von Perlen und Geschmeide fehlt gänzlich. Dafür hat der Maler die Rüschen und Faltenwürfe nahezu altmeisterlich behandelt. Sein Fokus aber liegt auf dem Gedanken versunkenen, entrückten Antlitz der Frau.
Anton Graff schuf mit dem vorliegenden Gemälde kein Standesporträt, sondern eine Momentaufnahme. Schon seine Zeitgenossen urteilten, Graff male nicht den Leib, sondern den Geist. Die Konventionen des repräsentativen Rokoko-Porträts ließ er hinter sich und betonte die Individualität und Natürlichkeit der Porträtierten. Seine Kunst ist ein bedeutendes Zeugnis für die Epoche der Aufklärung, mit der die Verbürgerlichung des Adels und der Aufstieg des gebildeten Bürgertums einherging. Dank seiner Begabung, seine Modelle wie beiläufig posieren zu lassen, war er einer der gefragtesten und prägendsten Porträtmaler seiner Zeit. Seit 1766 gehörte er der Dresdner Kunstakademie an und bekleidete zeitlebens das Amt des sächsischen Hofmalers. Seine Porträtkunst umfasst über 800 Bildnisse von Persönlichkeiten aus Adel und Großbürgertum, Wissenschaft, Militär und Politik, worunter das bekannteste freilich das Porträt von Friedrich dem Großen darstellt, das durch Andy Warhols Siebdruck von 1986 inzwischen ikonisch geworden ist.
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