Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
| Auktion | 03.12.2025
| Vorbesichtigung:
28.11.2025 -
01.12.2025
Los 51 | Bridget Louise Riley | Ohne Titel (Work Drawing)
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03.12.2025 - ca.18:38 Uhr
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RILEY, BRIDGET LOUISE
1931 London
Titel: Ohne Titel (Work Drawing).
Datierung: 1964/65.
Technik: Gouache und Zeichnung auf Karton G-W No. I.
Maße: 71,5 x 54,5cm.
Bezeichnung: Bezeichnet oben rechts: Bridget Riley. Zudem bezeichnet verso: James Fitzsimmons.
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Druckvorlage für eine Lithographie. Sie wurde für das Cover der Art International, Vol. IX, 1965 (Abb. 1) verwendet. Das Motiv wurde ebenso für das Ausstellungsplakat der Richard Feigen Gallery, New York, ausgewählt, in der Bridget Riley 1965 eine Ausstellung hatte (Abb. 2).
Wir danken dem Archiv Bridget Riley, London, für die freundliche wissenschaftliche Beratung und die kunsthistorische Einordnung des Werkes. Da es sich um eine Druckvorlage handelt, erhält diese keine Archivnummer.
Provenienz:
- James Fitzsimmons, New York
- Hans-Jürgen Müller, Stuttgart
- Privatsammlung Norddeutschland
- Charakteristische, kontrastreiche Gouache der großen, britischen Op-Art Künstlerin
- Ihre schwarz-weißen Linienbilder der 1960er Jahre zählen zu den gefragtesten Werken
- Riley erlangte 1965 internationale Anerkennung durch die Teilnahme an der wegweisenden Ausstellung "The Responsive Eye" im MoMa in New York
Wege zur Op-Art
Bridget Louise Riley, geboren 1931 in London, studiert von 1949 bis 1952 am Goldsmiths College und anschließend bis 1955 am Royal College of Art in London. Zunächst sind Ihre Werke pointilistisch, inspiriert von Georges Seurat, bevor sie Anfang der 1960er Jahre beginnt, sich intensiv mit optischen Phänomenen und Wahrnehmungsprozessen auseinanderzusetzen. 1961 löst sie sich endgültig von der gegenständlichen Malerei, ein Schritt, der ihre künstlerische Sprache radikal erneuert: Mit einer reduzierten, präzise kalkulierten Formensprache aus Linien, Kurven, Kreisen und Dreiecken, untersucht Riley die Gesetze von Rhythmus, Bewegung und Wahrnehmung. Ihre Kunst entsteht aus Planung und Berechnung, bildet einen bewussten Gegensatz zu dem klischeehaften Ideal des spontanen Künstlergenies.
1965 - Der Beginn einer internationalen Erfolgsgeschichte
Das Jahr 1965 markiert den internationalen Durchbruch der Künstlerin. Ihre Teilnahme an der legendären Ausstellung "The Responsive Eye" im Museum of Modern Art in New York, kuratiert von William C. Seitz, in der die wichtigsten Vertreter der Op-Art Bewegung ausgestellt werden, macht sie über Nacht weltberühmt. Im selben Jahr hat sie eine Einzelausstellung in der Richard Feigen Gallery in New York, bei der das Motiv des hier vorgestellten Werks das Ausstellungsplakat ziert. Zugleich wird es zum Cover der Februarausgabe der Zeitschrift "Art International". In diesem Jahr rückt Rileys Kunst und vor allem Ihre Formensprache in den Fokus des Kommerzes: Werbungen und Schaufenster spielen mit der Ästhetik ihrer Werke und plagiieren sie zahlreich. Damit ist "Ohne Titel" nicht nur ein Schlüsselwerk in Rileys Oeuvre, sondern auch ein Symbol für den Moment, in dem ihre Kunst zu einem kulturellen Phänomen wird.
Bis 1967 arbeitet Riley ausschließlich in Schwarz und Weiß. Erst danach wendet sie sich der Farbe zu, ohne die strenge Systematik ihrer Bildkonstruktionen aufzugeben. 1968 vertritt Bridget Riley Großbritannien auf der Biennale von Venedig und wird als erste Frau mit dem Preis für Malerei ausgezeichnet.
Ein Angriff auf die Sehgewohnheiten
Die Komposition besteht aus einer Serie eng gesetzter, parallel verlaufender Kurven in schwarz und weiß. Die Linien scheinen sich über eine unsichtbare Oberfläche zu wölben, wodurch der Eindruck eines oszillierenden Raumes entsteht. Bei der Betrachtung des Werks entsteht ein fließendes Spiel von Bewegung und Gegenbewegung. Diese visuelle Instabilität, die den Blick zugleich fesselt und irritiert, bildet den Kern von Rileys Oeuvre. Der Betrachtende wird so zu einem aktiven Teilnehmenden, Komplizen und Zeugen zugleich, in einem optischen Experiment, das die Wahrnehmung herausfordert und destabilisiert. Mit ihren parallellaufenden Wellenlinien ist die hier vorgestellte Arbeit Teil einer Serie prominenter Werke wie beispielsweise "Fall" von 1963, welches Teil der Sammlung der Tate Britain ist oder auch "Current" von 1964, das zum Cover des Katalogs der Ausstellung "The Responsive Eye" ausgewählt wurde. Feine Abriebspuren und Klebereste an den unbemalten Rändern des Werkes, sind spannende Zeugnisse eines Arbeitsprozesses zur Herstellung der Lithografie, für die das vorliegende Werk als Vorlage genutzt wurde.
Das Werk ohne Titel von 1965 verdichtet die wesentlichen Elemente von Rileys Kunst: intellektuelle Präzision und ein faszinierendes Spiel zwischen Werk und Wahrnehmung. Die scheinbar einfachen Linien entfalten eine unmittelbare, körperlich spürbare Bewegung, die das Auge in Schwingung versetzt. Ein Werk, das nicht stillsteht, sondern lebt, sobald es betrachtet wird.
Sophie Ballermann
1931 London
Titel: Ohne Titel (Work Drawing).
Datierung: 1964/65.
Technik: Gouache und Zeichnung auf Karton G-W No. I.
Maße: 71,5 x 54,5cm.
Bezeichnung: Bezeichnet oben rechts: Bridget Riley. Zudem bezeichnet verso: James Fitzsimmons.
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine Druckvorlage für eine Lithographie. Sie wurde für das Cover der Art International, Vol. IX, 1965 (Abb. 1) verwendet. Das Motiv wurde ebenso für das Ausstellungsplakat der Richard Feigen Gallery, New York, ausgewählt, in der Bridget Riley 1965 eine Ausstellung hatte (Abb. 2).
Wir danken dem Archiv Bridget Riley, London, für die freundliche wissenschaftliche Beratung und die kunsthistorische Einordnung des Werkes. Da es sich um eine Druckvorlage handelt, erhält diese keine Archivnummer.
Provenienz:
- James Fitzsimmons, New York
- Hans-Jürgen Müller, Stuttgart
- Privatsammlung Norddeutschland
- Charakteristische, kontrastreiche Gouache der großen, britischen Op-Art Künstlerin
- Ihre schwarz-weißen Linienbilder der 1960er Jahre zählen zu den gefragtesten Werken
- Riley erlangte 1965 internationale Anerkennung durch die Teilnahme an der wegweisenden Ausstellung "The Responsive Eye" im MoMa in New York
Wege zur Op-Art
Bridget Louise Riley, geboren 1931 in London, studiert von 1949 bis 1952 am Goldsmiths College und anschließend bis 1955 am Royal College of Art in London. Zunächst sind Ihre Werke pointilistisch, inspiriert von Georges Seurat, bevor sie Anfang der 1960er Jahre beginnt, sich intensiv mit optischen Phänomenen und Wahrnehmungsprozessen auseinanderzusetzen. 1961 löst sie sich endgültig von der gegenständlichen Malerei, ein Schritt, der ihre künstlerische Sprache radikal erneuert: Mit einer reduzierten, präzise kalkulierten Formensprache aus Linien, Kurven, Kreisen und Dreiecken, untersucht Riley die Gesetze von Rhythmus, Bewegung und Wahrnehmung. Ihre Kunst entsteht aus Planung und Berechnung, bildet einen bewussten Gegensatz zu dem klischeehaften Ideal des spontanen Künstlergenies.
1965 - Der Beginn einer internationalen Erfolgsgeschichte
Das Jahr 1965 markiert den internationalen Durchbruch der Künstlerin. Ihre Teilnahme an der legendären Ausstellung "The Responsive Eye" im Museum of Modern Art in New York, kuratiert von William C. Seitz, in der die wichtigsten Vertreter der Op-Art Bewegung ausgestellt werden, macht sie über Nacht weltberühmt. Im selben Jahr hat sie eine Einzelausstellung in der Richard Feigen Gallery in New York, bei der das Motiv des hier vorgestellten Werks das Ausstellungsplakat ziert. Zugleich wird es zum Cover der Februarausgabe der Zeitschrift "Art International". In diesem Jahr rückt Rileys Kunst und vor allem Ihre Formensprache in den Fokus des Kommerzes: Werbungen und Schaufenster spielen mit der Ästhetik ihrer Werke und plagiieren sie zahlreich. Damit ist "Ohne Titel" nicht nur ein Schlüsselwerk in Rileys Oeuvre, sondern auch ein Symbol für den Moment, in dem ihre Kunst zu einem kulturellen Phänomen wird.
Bis 1967 arbeitet Riley ausschließlich in Schwarz und Weiß. Erst danach wendet sie sich der Farbe zu, ohne die strenge Systematik ihrer Bildkonstruktionen aufzugeben. 1968 vertritt Bridget Riley Großbritannien auf der Biennale von Venedig und wird als erste Frau mit dem Preis für Malerei ausgezeichnet.
Ein Angriff auf die Sehgewohnheiten
Die Komposition besteht aus einer Serie eng gesetzter, parallel verlaufender Kurven in schwarz und weiß. Die Linien scheinen sich über eine unsichtbare Oberfläche zu wölben, wodurch der Eindruck eines oszillierenden Raumes entsteht. Bei der Betrachtung des Werks entsteht ein fließendes Spiel von Bewegung und Gegenbewegung. Diese visuelle Instabilität, die den Blick zugleich fesselt und irritiert, bildet den Kern von Rileys Oeuvre. Der Betrachtende wird so zu einem aktiven Teilnehmenden, Komplizen und Zeugen zugleich, in einem optischen Experiment, das die Wahrnehmung herausfordert und destabilisiert. Mit ihren parallellaufenden Wellenlinien ist die hier vorgestellte Arbeit Teil einer Serie prominenter Werke wie beispielsweise "Fall" von 1963, welches Teil der Sammlung der Tate Britain ist oder auch "Current" von 1964, das zum Cover des Katalogs der Ausstellung "The Responsive Eye" ausgewählt wurde. Feine Abriebspuren und Klebereste an den unbemalten Rändern des Werkes, sind spannende Zeugnisse eines Arbeitsprozesses zur Herstellung der Lithografie, für die das vorliegende Werk als Vorlage genutzt wurde.
Das Werk ohne Titel von 1965 verdichtet die wesentlichen Elemente von Rileys Kunst: intellektuelle Präzision und ein faszinierendes Spiel zwischen Werk und Wahrnehmung. Die scheinbar einfachen Linien entfalten eine unmittelbare, körperlich spürbare Bewegung, die das Auge in Schwingung versetzt. Ein Werk, das nicht stillsteht, sondern lebt, sobald es betrachtet wird.
Sophie Ballermann
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Inventar Nummer: 82104-1