Los 44 | Claes Oldenburg | "Akron Khaki Q"

OLDENBURG, CLAES
1929 Stockholm - 2022 New York

Titel: "Akron Khaki Q".
Datierung: 1976.
Technik: Farbiger Kunststoff.
Maße: 45 x 51 x 30cm.
Bezeichnung: Monogrammiert, betitelt und bezeichnet an der Unterseite: COL (ligiert) AKRON KhaKiQ 1#.


Prototyp zu der Edition von 12 Ex. aus Kunststoff und 12 Ex. aus Gummi.

Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)

Soft Sculptures
Die Skulptur von Claes Oldenburg aus Kasper Königs Sammlung greift das Sujet des "Inverted Q" auf, welches sich in monumentaler Größe in der Sammlung des Akron Art Museums, Akron, Ohio und im Skulpturenpark des Museum Abteiberg in Mönchengladbach befindet. Konzeptuell basiert die Arbeit auf den Soft Sculptures von Oldenburg, die Anfang der 1960er Alltagsgegenstände, wie Kuchenstücke oder Eiswaffeln, in weichen Materialien vergrößert wiedergibt. Diese konnte er aus Stoff mit der Unterstützung seiner damaligen Frau Patty anfertigen.

Ein Q für Ohio
1972 wird Oldenburg eingeladen von dem Sammlerehepaar Mary und Louis Myers eine Skulptur für den Park neben der Bibliothek zu gestalten. Dem Vorschlag, einen Buchstaben als Motiv auszuwählen im Kontext des unmittelbaren Ortes, wird zugestimmt. Die Wahl des Buchstaben Q fällt nicht zuletzt auf Grund seiner reifenartigen Form, da Akron als Industriestandort für die Reifenindustrie bekannt ist. Oldenburg äussert sich zur Formfindung: "It was a shape that had grown out of some earlier drawings," und über die Jahre hinweg, "it has been associated as a kind of navel form." Nach einer zweijährigen Zusammenarbeit mit den Technikern der ortsansässigen Unternehmen kommt die Erkenntnis, dass eine Realisierung aus Gummi zu dem Zeitpunkt auf Grund der noch weiterzuentwickelnden Technologie nicht möglich ist. Oldenburg ändert das Material zu Beton um die monumentale Version in vierfacher Ausführung zu produzieren. Zu dem Zeitpunkt hat sich die Bibliothek von Akron für eine andere Skulptur entschieden. Das Sammlerpaar Myers erwirbt die erste Ausführung vom Künstler und schenkt dem ansässigen Museum "Inverted Q", wo es heute präsentiert wird.

Ausführung in Gummi
Oldenburg erinnert sich zum Enstehungsprozess: "I had wanted it to be rubber because that's the main industry in Akron [.] But I realized I couldn't cast a sculpture in rubber more than 18 inches high." Der Künstler gibt aber die Umsetzung aus Kunststoff nicht auf und erstellte kleinere Modelle in zwei Versionen: zwölf Exemplare aus Gummi und zwölf Exemplare aus Kunststoff. Die hier ausgeführte Arbeit von Oldenburg demonstriert die Experimentierfreude des Künstlers an der Erstellung der großen Skulptur und die Auseinandersetzung und den Prozess in der kreativen Farbfindung.