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Los 42 | Claes Oldenburg | "Ghost Wardrobe for M. M."

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Auktionsergebnisse zu: Claes Oldenburg
OLDENBURG, CLAES
1929 Stockholm - 2022 New York

Titel: "Ghost Wardrobe for M. M.".
Untertitel: 4-teilig.
Datierung: 1967-1983.
Technik: Garderobe, Bügel, Schnüre, Schuhe (Metall, Nägel und Beton), Drähte.
Maße: Ca. 178 x 107 x 60cm.
Bezeichnung: Betitelt, monogrammiert und datiert oben auf der Platte: Ghost Wardrobe for M. M. co 67-83. Sowie signiert, datiert und bezeichnet an der Unterseite: Oldenburg 67-83 G.W.M.M.


Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)

Ausstellungen:
- Sidney Jannis Gallery, New York 1967
- National Portrait Gallery, London 2007-08
- Staatsgalerie, Stuttgart 2008
- Kunsthalle, Baden-Baden 2009
- MUMOK, Wien 2012
- Museum Ludwig, Köln, 2012
- Guggenheim Museum, Bilbao 2013
- Museum of Modern Art, New York 2013
- Walker Art Center, Minneapolis 2013-13
- Museum Frieder Burda, Baden-Baden 2017/2018

Literatur:
- Ginsburg, Susan, Claes Oldenburg: Sculpture, 1960-1968. A Catalogue Raisonne. (Volumes I and II), 1991, CUNY Academic Works, Nr. 360
- Ausst.-Kat. Homage to Marilyn Monroe, Sidney Jannis Gallery, New York 1967
- Lawrence Alloway, Marilyn as Subject Matter, in. Lawrence Alloway, Topics in American Art since 1945, New York 1975, S. 140-144, hier S. 144
- Ausst.-Kat. America America, How Real is Real?, Museum Frieder Burda, Esslingen 2017, S. 50, Abb.

New York und König
Anfang der 1960er schafft sich Claes Oldenburg (1929- 2022) mit seinen übergroßen Alltagsgegenständen aus Pappmaché und seinen Soft Sculptures einen Platz im Kanon der Pop Art. 1965 reist Kasper König für den Londoner Galeristen Robert Frazer nach New York, wo er in Galerien und als Berater tätig ist. Um die dauerhafte Arbeitserlaubnis in Form einer Green Card zu erhalten, wird König als amerikanischer Repräsentant für das Moderne Museet in Stockholm angestellt. Im September 1966 bekommt Oldenburg die Ausstellung "Skulpturer och teckningar, 1963-1966" im Moderna Museet Stockholm, welche der 23-jährige Kasper König im Auftrag von Pontus Hultén kuratiert. Dies ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft, in deren Verlauf zahlreiche Kooperationen entstehen werden. Anfang der 1970er vertieft sich der Austausch untereinander. Oldenburg beginnt seine Dokumente und Skripte für Performances zu sortieren, die später durch König unter dem Titel "Raw Notes" bei der Nova Scotia College Press veröffentlicht werden. 1972 wird König Direktor von Claes Oldenburgs "Mouse Museum" auf der documenta 5 in Kassel und wählt mit dem Künstler 367 Objekte aus, die museal katalogisiert werden. Zur Premiere der Skulptur Projekte Münster installiert Oldenburg 1977 seine "Pool Balls", die bis heute am Aasee in Münster stehen und zugleich die künstlerische Zusammenarbeit mit Coosje van Bruggen begründen. Die enge Verbindung zwischen Oldenburg und König ist durch Einzelausstellungen im Portikus (1992) und im Museum Ludwig (2012) evident. "Ghost Wardrobe for M.M." aus der Sammlung Kasper König steht symbolisch für die über 50 Jahre dauernde Freundschaft zwischen Kurator und Künstler.

Populäres Sujet der Pop Art
Das Werk von Claes Oldenburg wird im Dezember 1967 in der Sidney Jannis Gallery in New York präsentiert. Die Ausstellung zeigt unter dem Titel "Hommage to Marilyn Monroe" Werke von u.a. Rauschenberg, Rotella, Wesselmann und Dalì, sowie auch Oldenburgs erste Metallskulptur Lipstick. Die Skulptur wird modifiziert und vom Künstler weiterentwickelt zum hier finalen Werk "Ghost Wardrobe for M.M.": An zusammengeschraubten Wasserrohren hängen drei Metallbügel, auf denen die durch eine Schnur umrisshaft nachgebildeten Kleidungsstücke hängen, welche die berühmte amerikanische Schauspielerin Marilyn Monroe einst trug. Angedeutet wird nicht nur das weiße Kleid aus dem Film "The 7 Year Itch" (1955), sondern auch der Badeanzug aus dem letzten Film "Misfits" (1961). Auch das Abendkleid, welches Monroe 1962 zur Geburtstagsfeier des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy trägt, hängt als drittes "Gewand" auf einem Kleiderbügel. Die Abwesenheit des Filmstars wird durch auf dem Boden stehende Blech-Pumps mit Kugeln an den Fußspitzen und rostigen Nägeln als Absätzen noch einmal betont.

Der schwebende Mythos Monroe
Diametral zu den bekannten Ausführungen von Warhol oder Hamilton, fängt Oldenburg Marilyn Monroe, die mit ihren Filmen und ihrer Körperlichkeit bis heute als Projektionsfläche für Hollywood und Sexualität gilt, als flüchtige Erinnerung ein. Die Melancholie und Tragik der Schauspielerin, welche Monroe stets begleitet hat, hebt Oldenburg in der Skulptur hervor, indem nur drei Silhouetten als leere Form und Hülle gezeigt werden. Oldenburgs Werk spielt auf die Idee an, dass obwohl Marilyn Monroe nicht mehr physisch anwesend ist, ihre Präsenz immer noch spürbar ist - wie ein Geist - und verewigt das cineastische Sexsymbol als ein Mysterium, welches bis heute fasziniert.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Robert van den Valentyn
Partner & Abteilungsleiter
Modern, Post War & Contemporary Art

+49 221 92 58 62 300

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Inventar Nummer: 79527-366

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