Los 80 | Frankreich | Paar außergewöhnliche Löwenfiguren

PAAR AUßERGEWÖHNLICHE LÖWENFIGUREN.

Frankreich.
Datierung: 18. Jh.
Technik: Terracotta mit Resten von Farbfassung.
Beschreibung: Die Löwen mit schlankem Körperbau und ausladender Mähne längs auf einer rechteckigen
Plinthe mit abgeschrägten Ecken sitzend. Zwischen den Vorderläufen je eine große Kugel,
die mit der linken bzw. rechten Tatze gehalten wird. Ihr Blick ist jeweils nach vorne
ausgerichtet.
Maße: a) 80x35x54cm. b) 72x36x55cm.
Zustand: Einer der Löwen mit Haarriss am Rücken.

Provenienz:
Bayerische Privatsammlung.

Literatur:
Nunez, Luisina: Die Entwicklung des Löwen als okzidentales Herrschersymbol im Früh- und Hochmittelalter, 2016.

Bereits vor der Antike war der Löwe ein weit verbreitetes Motiv in der bildenden Kunst und im Laufe der Jahrhunderte immer ein Symbol von Souveränität und Kraft. Ob beispielsweise als Wappentier oder als architektonisches Schmuckelement war der Löwe als König der Tiere ausgesprochen begehrt. Dementsprechend wurden sie auch sehr gerne paarweise in Eingangsbereichen platziert als Ausdruck der Stärke und Wachsamkeit des Hausherrn, welche dem Besucher so bereits in den ersten Momenten demonstriert werden sollte.

"Hervorstechend macht die prächtige Natur den Löwen,
Und sie beschenkt ihn in reichlicher, vielfältiger Weise.
Königlicher Edelmut, Kräfte, entschlossene Kühnheit,
Emsigkeit und Schrecken - nicht ohne Pracht - finden sich ein.
Ein grimmiges Angesicht, das die Augenwinkel schräg richtet,
Pflegt die königliche Würde anzuzeigen."
Alexander Neckam (1157-1217), zitiert aus: Nunez (2016) S. 3).