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Los 17 | Hans-Peter Feldmann | Ohne Titel

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Auktionsergebnisse zu: Hans-Peter Feldmann
FELDMANN, HANS-PETER
Düsseldorf 1941 - 2023

Titel: Ohne Titel.
Datierung: 2001.
Technik: Koffer, Besen und Besenstiel, in 4 Einzelteile zersägt.
Maße: Koffer: 15 x 45 x 28cm, Besen (gesamt): 128 x 32 x 8,5cm.


Die Arbeit ist ein Hochzeitsgeschenk von Hans-Peter Feldmann an Barbara Weiss und Kasper König.

Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)

Ausstellungen:
- Galerie Thomas Fischer, Berlin 2018

Every time I do something, then it's a kind of liberation. And of course, the reactions I get are a form of acknowledgement. Maybe public presentation is part of what makes the therapy effective.
-Hans-Peter Feldmann

Hans-Peter Feldmann sammelt, archiviert und arrangiert seit Ende der 1960er Jahre gefundene Alltagsgegenstände und Fotografien, die er in seiner Serie "Bilderhefte" (1968-75) dokumentiert. Als Vorreiter der Appropriation Art beeinflusst er die junge Künstlergeneration der 1990er Jahre. Mit der Verwendung und Kombination von Gegenständen, die er ihren Kontexten entzieht, deklariert er "Nicht-Kunst zu Kunst". Auch wenn Feldmann nie als Künstler wahrgenommen werden will, ist sein künstlerisches Ouvre doch unanfechtbar. Seine Konzeptkunst will nicht provozieren, politisieren oder intellektualisieren, vielmehr zeigt er uns vertraut geglaubtes in einem neuen Licht.

I think there are universal aspects in [Feldmanns] ouvre that are rendered understandable by [his] very everyday use of media which for a long time were not associated with art. At the moment of course, this is being integrated or coopted. For a long time, it was only noticed by other artists or people with a deep interest.
-Kasper König

Hans-Peter Feldmann und Kasper König verbindet eine langjährige Freundschaft, in der sie sich regelmäßig an gemeinsamen Projekten, Publikationen und Künstlergesprächen beteiligen. Nach einer Pause, in der Feldmann 1980 einen Schlussstrich unter seine Arbeit setzt, widmet er sich ganz seinem Düsseldorfer Laden und findet durch Anreiz Königs wieder zurück zur Kunst. König habe ihn dabei in seinem Geschäft besucht, um ihn für eine Portikusausstellung zu gewinnen. Königs Schüler hätten ihm nicht geglaubt, dass es sich bei Feldmann um einen "alten Mann" handelt. Im Portikus 1989 begeistert Feldmann das Publikum mit der Ausstellung "Das Museum im Kopf", in der er die Reproduzierbarkeit von Kunst austestet.

Feldmann im Museum Ludwig
Im Museum Ludwig widmet König Feldmann ein ganzes Kabinett. 2003 findet eine Einzelausstellung mit dem Titel "Kunstausstellung" statt. Seitdem ist das Museum Ludwig im Besitz der umfangreichsten Sammlung des Künstlers. 2006 erregen Feldmann und König Aufsehen mit der "David"-Statue nach dem Vorbild Michelangelos, die im Zuge der Ausstellung "Das Achte Feld" am Kölner Dom installiert wird. Aufgrund seiner Verbindung zur Ausstellung, die sich Themen wie Queerness und Geschlechteridentität widmet, gilt der "David" als Symbol für die Pride-Bewegung.
Mit der Positionierung am Dom, beabsichtigen die beiden jedoch in keiner Weise Kritik auszuüben an Kirche und Religion in Bezug auf gleichgeschlechtliche Liebe, sondern die Skulptur eher als Zeichen der Sehnsucht und des Heimwehs zu interpretieren. So stellt der in die Ferne gerichtete Blick der Statue außerdem eine Anspielung auf die italienischen Arbeitsmigranten dar, die sich, wie König erklärt, nach ihrer Arbeit an den Hauptbahnhof begaben um den Zügen in ihre Heimat nachzuschauen. Vier Anläufe Kasper Königs waren nötig, um Feldmann 2007 endlich für die Partizipation an "Skulptur Projekte Münster" zu überzeugen. Feldmanns Beitrag war die Anpassung der öffentlichen Toiletten am Domplatz an den Standard von Flughäfen und Hotels.

Koffer, Besen, Besenstiel
In der unbetitelten Arbeit von 2001 konfrontiert Feldmann den Rezipienten mit seiner pragmatischdirekten Herangehensweise. Es handelt sich um einen neuwertigen, jedoch zersägten Besen, dessen Einzelteile in säuberlicher Anordnung und separiert voneinander in einen Koffer positioniert werden. Ganz nach dem Motto: "Was nicht passt, wird passend gemacht!", manipuliert Feldmann den Besen, um ihn den Maßen des Koffers anzupassen. Durch die Zerteilung des Gegenstandes und dessen willkürlich erscheinende Kombination mit einem Koffer, gelingt es Feldmann die eigentliche Intention der verwendeten Materialien nicht nur zu hinterfragen, sondern diese sogar neu zu definieren. Vertrautes Material in einfachen Gruppierungen zusammenzubringen und damit durch minimalen, aber effektiven Eingriff die Erwartungshaltungen des Publikums zu untergraben, es mit den gesellschaftlich etablierten Denkmustern und erstarrten Definitionen zu prüfen, ist ein sich wiederholendes Kernsujet seines Ouvres.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 79527-161