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Los 1125 | Francesco Solimena | Portrait eines Ritters von Malta (angeblich Antoine Manoel de Vilhena)
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SOLIMENA, FRANCESCO
1657 Canale di Serino - 1747 Barra
um 1700
Titel: Portrait eines Ritters von Malta (angeblich Antoine Manoel de Vilhena).
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 106 x 87,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Gutachten:
S. Causa, Neapel, nach Begutachtung des Originals im August 2020.
Provenienz:
Privatbesitz, Italien.
Das vorliegende halbfigurige Portrait beeindruckt durch die ungeheure Präsenz des dargestellten Mannes in einer Prunkrüstung. Die linke Körperhälfte, Schulter und Arm sind dem Betrachter zugewendet, den Kopf hat der Dargestellte aber so gedreht, dass sein Gesicht nahezu en face zu sehen ist. Sanft und gleichzeitig selbstbewusst schauen die großen Augen unter der weißen Allonge-Perücke den Betrachter an. Der Orden, der an einem Samtband auf dem Harnisch hängt, weist ihn als Malteser-Ordensritter aus. Möglicherweise handelt es sich um den Portugiesen Antoine Manuel de Vilhena (1663 - 1736), der von 1722 bis zu seinem Tod Großmeister des Malteserordens war.
Der Künstler dieses Werkes ist Francesco Solimena. Er war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts einer der berühmtesten und begehrtesten Maler seiner Zeit. Solimena lebte und arbeitete fast ausschließlich in Neapel, das zunächst zur spanischen Krone gehörte, nach den spanischen Erbfolgekriegen dann Österreich zugeschlagen wurde. Die führenden Herrscherhäuser und der Hochadel Europas hatten durch diese politischen Wendungen Zugang zu Solimena, der vor allem durch seine vielfigurigen sakralen und profanen Gemälde und Fresken Berühmtheit erlangt hatte. Und er begegnete den Auftraggebern auf Augenhöhe: Sein Zeitgenosse, der Künstler-Biograph Bernardo de Dominici, bezeichnete ihn als "principe di tutti i pittori viventi" ("Fürst unter allen lebenden Malern").
Der ovale Bildausschnitt des Portraits kontrastiert nur wenig zu den Winkeln des Gemäldes. Brauntöne herrschen vor, das Rot des flatternden Umhangs und die wenigen Blautöne in der Rüstung und im Hintergrund sind die einzigen zurückhaltenden Farbakzente. Dagegen setzen die hell und weiß gemalten Partien kontrastreiche Betonungen: Das von weißen Locken und dem Kragen gerahmte, ausdrucksvolle Gesicht, die mit trockenem Pinsel souverän gemalten, breiten Lichter, die die Rüstung reflektiert, der Orden an der Brust aber vor allem die weiß behandschuhte linke Hand des Portraitierten am unteren Bildrand, die den gemalten ovalen Bildausschnitt überdeckt und gleichsam in den Raum des Betrachters hineinzuragen scheint. Solimena steigert so, in subtiler Weise die Präsenz des Portraitierten.
1657 Canale di Serino - 1747 Barra
um 1700
Titel: Portrait eines Ritters von Malta (angeblich Antoine Manoel de Vilhena).
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 106 x 87,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Gutachten:
S. Causa, Neapel, nach Begutachtung des Originals im August 2020.
Provenienz:
Privatbesitz, Italien.
Das vorliegende halbfigurige Portrait beeindruckt durch die ungeheure Präsenz des dargestellten Mannes in einer Prunkrüstung. Die linke Körperhälfte, Schulter und Arm sind dem Betrachter zugewendet, den Kopf hat der Dargestellte aber so gedreht, dass sein Gesicht nahezu en face zu sehen ist. Sanft und gleichzeitig selbstbewusst schauen die großen Augen unter der weißen Allonge-Perücke den Betrachter an. Der Orden, der an einem Samtband auf dem Harnisch hängt, weist ihn als Malteser-Ordensritter aus. Möglicherweise handelt es sich um den Portugiesen Antoine Manuel de Vilhena (1663 - 1736), der von 1722 bis zu seinem Tod Großmeister des Malteserordens war.
Der Künstler dieses Werkes ist Francesco Solimena. Er war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts einer der berühmtesten und begehrtesten Maler seiner Zeit. Solimena lebte und arbeitete fast ausschließlich in Neapel, das zunächst zur spanischen Krone gehörte, nach den spanischen Erbfolgekriegen dann Österreich zugeschlagen wurde. Die führenden Herrscherhäuser und der Hochadel Europas hatten durch diese politischen Wendungen Zugang zu Solimena, der vor allem durch seine vielfigurigen sakralen und profanen Gemälde und Fresken Berühmtheit erlangt hatte. Und er begegnete den Auftraggebern auf Augenhöhe: Sein Zeitgenosse, der Künstler-Biograph Bernardo de Dominici, bezeichnete ihn als "principe di tutti i pittori viventi" ("Fürst unter allen lebenden Malern").
Der ovale Bildausschnitt des Portraits kontrastiert nur wenig zu den Winkeln des Gemäldes. Brauntöne herrschen vor, das Rot des flatternden Umhangs und die wenigen Blautöne in der Rüstung und im Hintergrund sind die einzigen zurückhaltenden Farbakzente. Dagegen setzen die hell und weiß gemalten Partien kontrastreiche Betonungen: Das von weißen Locken und dem Kragen gerahmte, ausdrucksvolle Gesicht, die mit trockenem Pinsel souverän gemalten, breiten Lichter, die die Rüstung reflektiert, der Orden an der Brust aber vor allem die weiß behandschuhte linke Hand des Portraitierten am unteren Bildrand, die den gemalten ovalen Bildausschnitt überdeckt und gleichsam in den Raum des Betrachters hineinzuragen scheint. Solimena steigert so, in subtiler Weise die Präsenz des Portraitierten.
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Inventar Nummer: 68386-5