Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
| Auktion | 03.12.2025
| Vorbesichtigung:
28.11.2025 -
01.12.2025
Los 62 | Jesús Rafael Soto | "Double Blanc"
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03.12.2025 - ca.18:46 Uhr
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SOTO, JESÚS RAFAEL
1923 Ciudad Bolivar/Venezuela - 2005 Paris
Titel: "Double Blanc".
Datierung: 1967.
Technik: Öl auf Leinwand mit Metall-Mobile-Konstruktion.
Maße: 158 x 158cm.
Bezeichnung: Betitelt, signiert und datiert verso oben rechts: "DOUBLE BLANC" Soto 1967. Zudem mit Richtungsangabe.
Provenienz:
- Galerie Denise René, Paris (Aufkleber)
- Galerie Buchholz, München (Kunstmarkt Köln)
- Privatsammlung Köln (1970 von Vorheriger erworben)
- Werke dieser Größe werden selten auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten
- Sotos faszinierenden Werke erreichen eine vierte Dimension: Die optische Erweiterung des Bildes durch Bewegung
- Verkauft in der Galerie Denise René in Paris - damaliges Epizentrum der kinetischen Kunst
- Museales Werk - nach über 50 Jahren erstmals wieder marktfrisch angeboten
"Wenn ein Kunstwerk einen Ursprung hat, dann allein in der Reflexion, der Strenge und der Logik künstlerischen Forschens. Kunst ist nicht Ausdruck, Kunst ist Erkenntnis." (Jesús Rafael Soto zit. nach Joray, Marcel / Soto, Jesús Rafael: SOTO, Neuchâtel, 1984.)
Ein Venezolaner erobert die Welt der Optik
Jesús Rafael Soto, ältestes von fünf Kindern einer in bescheidenen Verhältnissen lebenden venezolanischen Familie, verdient als Jugendlicher mit dem Schriftenmalen von Kinoplakaten erstes Geld. Seine künstlerische Begabung bleibt nicht verborgen; ein Stipendium ermöglicht ihm ab 1942 den Besuch der Schule für bildende und angewandte Kunst in Caracas. 1950 bricht der junge Kunstlehrer dann aber nach Paris auf, wo er sich intensiv mit den Arbeiten der Konstruktivisten Kasimir Malewich und Piet Mondrian auseinandersetzt. Im Kreis der Künstler des "Salon des Réalités Nouvelles" und der Galerie Denis René wie Yaacov Agam und Victor Vaserely findet Jesús Rafael Soto Mitstreiter auf der Suche nach neuen optischen Gestaltungsformen unter Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Zunächst malt er repetitive, serielle Gemälde, bald kommt aber die dritte Dimension hinzu: mit transparenten Plexiglasscheiben setzt er seine Gemälde in Bewegung. 1955 ist Soto an der Ausstellung "Le Mouvement" in der Galerie Denis René beteiligt, die für die Entwicklung der kinetischen Kunst entscheidend ist. 1957 entstehen die ersten Vibrationsbilder bei denen er Drahtgebilde derart vor einem schwarz-weiss gestreiften Hintergrund platziert, dass - bei geringfügiger Bewegung des Betrachtenden - ein Moiré-Effekt entsteht. Dieses Konzept variiert Jesùs Rafael Soto mit verschiedenen Elementen wie quadratischen Flächen, T-förmigen Metallen oder auch gebogenen Stäben, die an Nylonschnüren hängen. Dicht hängende Stäbe werden in ganz anderem Maßstab essentiell für raumgreifende Arbeiten, die der inzwischen international gefeierte Künstler ab 1967 schafft. Nun lädt er den Betrachter ein, sich seiner Kunst anzuvertrauen und die hängenden Stäbe zu durchschreiten. Jesús Rafael Soto erfährt mit seinem Werk größte Anerkennungen; als einer der wichtigsten Entwickler der Op-Art ist er im öffentlichen Raum wie auch in den bedeutenden Sammlungen und Museen weltweit prominent vertreten.
Der Tanz der Linien
"Double Blanc" aus dem Jahr 1967 ist ein ganz charakteristisches Vibrations-Werk des venezolanischen Künstlers. Die quadratische Arbeit ist in drei gleich breite, hochrechteckige Paneele aufgeteilt. Die beiden äußeren weisen jeweils im unteren Drittel ein mit waagerechter, schwarz-weißer Schraffur gebildetes Quadrat auf. Vor diesen Quadraten schweben lange, dünne, leicht gebogene Metallstäbe, die von Nylonschnüren gehalten werden. Die Drähte sind so bemessen, dass sie seitlich beidseitig weit über ihr jeweiliges Paneel hinausragen, sich in der Mitte aber nicht berühren. Ein Lufthauch lässt die federleichte Konstruktion schwingen und tanzen. Die Überlagerung der Linien vor den schraffierten Quadraten führt schon ohne Bewegung zu Moiré-Effekten. Kommt nun sowohl die Bewegung der Drähte als auch die Bewegung des Betrachtenden hinzu, gerät das untere Drittel von "Double Blanc" in sphärische Schwingungen. Wie gut, dass die oberen zwei Drittel in ihrer weißen Ruhe und mit den streng wirkenden Senkrechten der Nylon-Aufhängung ein Gegengewicht zu dem oszillierenden Tanz der Linien halten.
Wiedererkennbar einzigartig
Mit den Vibrations-Arbeiten hat Jesús Rafael Soto die Op-Art entscheidend bereichert und sich selbst ein großes Experimentierfeld geschaffen. Denn auch wenn er das vorliegende Prinzip der hängenden Stäbe immer wieder und auch ähnlich proportioniert aufnimmt, überrascht die Unterschiedlichkeit der Objekte bei doch eindeutiger Wiedererkennbarkeit.
Manche dieser Arbeiten weisen nur zwei Paneele mit nur einem "Mobilé" auf. Auch eine veränderte Farbigkeit der Arbeiten verändert ihren Ausdruck nachhaltig.
"Double Blanc" besticht durch die Eleganz und die strenge Symmetrie, wobei sich in dem so reizvollen Zwischenraum zwischen den Drähten eine ganz eigentümliche Energie aufzuladen scheint.
Alexandra Bresges-Jung
1923 Ciudad Bolivar/Venezuela - 2005 Paris
Titel: "Double Blanc".
Datierung: 1967.
Technik: Öl auf Leinwand mit Metall-Mobile-Konstruktion.
Maße: 158 x 158cm.
Bezeichnung: Betitelt, signiert und datiert verso oben rechts: "DOUBLE BLANC" Soto 1967. Zudem mit Richtungsangabe.
Provenienz:
- Galerie Denise René, Paris (Aufkleber)
- Galerie Buchholz, München (Kunstmarkt Köln)
- Privatsammlung Köln (1970 von Vorheriger erworben)
- Werke dieser Größe werden selten auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten
- Sotos faszinierenden Werke erreichen eine vierte Dimension: Die optische Erweiterung des Bildes durch Bewegung
- Verkauft in der Galerie Denise René in Paris - damaliges Epizentrum der kinetischen Kunst
- Museales Werk - nach über 50 Jahren erstmals wieder marktfrisch angeboten
"Wenn ein Kunstwerk einen Ursprung hat, dann allein in der Reflexion, der Strenge und der Logik künstlerischen Forschens. Kunst ist nicht Ausdruck, Kunst ist Erkenntnis." (Jesús Rafael Soto zit. nach Joray, Marcel / Soto, Jesús Rafael: SOTO, Neuchâtel, 1984.)
Ein Venezolaner erobert die Welt der Optik
Jesús Rafael Soto, ältestes von fünf Kindern einer in bescheidenen Verhältnissen lebenden venezolanischen Familie, verdient als Jugendlicher mit dem Schriftenmalen von Kinoplakaten erstes Geld. Seine künstlerische Begabung bleibt nicht verborgen; ein Stipendium ermöglicht ihm ab 1942 den Besuch der Schule für bildende und angewandte Kunst in Caracas. 1950 bricht der junge Kunstlehrer dann aber nach Paris auf, wo er sich intensiv mit den Arbeiten der Konstruktivisten Kasimir Malewich und Piet Mondrian auseinandersetzt. Im Kreis der Künstler des "Salon des Réalités Nouvelles" und der Galerie Denis René wie Yaacov Agam und Victor Vaserely findet Jesús Rafael Soto Mitstreiter auf der Suche nach neuen optischen Gestaltungsformen unter Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Zunächst malt er repetitive, serielle Gemälde, bald kommt aber die dritte Dimension hinzu: mit transparenten Plexiglasscheiben setzt er seine Gemälde in Bewegung. 1955 ist Soto an der Ausstellung "Le Mouvement" in der Galerie Denis René beteiligt, die für die Entwicklung der kinetischen Kunst entscheidend ist. 1957 entstehen die ersten Vibrationsbilder bei denen er Drahtgebilde derart vor einem schwarz-weiss gestreiften Hintergrund platziert, dass - bei geringfügiger Bewegung des Betrachtenden - ein Moiré-Effekt entsteht. Dieses Konzept variiert Jesùs Rafael Soto mit verschiedenen Elementen wie quadratischen Flächen, T-förmigen Metallen oder auch gebogenen Stäben, die an Nylonschnüren hängen. Dicht hängende Stäbe werden in ganz anderem Maßstab essentiell für raumgreifende Arbeiten, die der inzwischen international gefeierte Künstler ab 1967 schafft. Nun lädt er den Betrachter ein, sich seiner Kunst anzuvertrauen und die hängenden Stäbe zu durchschreiten. Jesús Rafael Soto erfährt mit seinem Werk größte Anerkennungen; als einer der wichtigsten Entwickler der Op-Art ist er im öffentlichen Raum wie auch in den bedeutenden Sammlungen und Museen weltweit prominent vertreten.
Der Tanz der Linien
"Double Blanc" aus dem Jahr 1967 ist ein ganz charakteristisches Vibrations-Werk des venezolanischen Künstlers. Die quadratische Arbeit ist in drei gleich breite, hochrechteckige Paneele aufgeteilt. Die beiden äußeren weisen jeweils im unteren Drittel ein mit waagerechter, schwarz-weißer Schraffur gebildetes Quadrat auf. Vor diesen Quadraten schweben lange, dünne, leicht gebogene Metallstäbe, die von Nylonschnüren gehalten werden. Die Drähte sind so bemessen, dass sie seitlich beidseitig weit über ihr jeweiliges Paneel hinausragen, sich in der Mitte aber nicht berühren. Ein Lufthauch lässt die federleichte Konstruktion schwingen und tanzen. Die Überlagerung der Linien vor den schraffierten Quadraten führt schon ohne Bewegung zu Moiré-Effekten. Kommt nun sowohl die Bewegung der Drähte als auch die Bewegung des Betrachtenden hinzu, gerät das untere Drittel von "Double Blanc" in sphärische Schwingungen. Wie gut, dass die oberen zwei Drittel in ihrer weißen Ruhe und mit den streng wirkenden Senkrechten der Nylon-Aufhängung ein Gegengewicht zu dem oszillierenden Tanz der Linien halten.
Wiedererkennbar einzigartig
Mit den Vibrations-Arbeiten hat Jesús Rafael Soto die Op-Art entscheidend bereichert und sich selbst ein großes Experimentierfeld geschaffen. Denn auch wenn er das vorliegende Prinzip der hängenden Stäbe immer wieder und auch ähnlich proportioniert aufnimmt, überrascht die Unterschiedlichkeit der Objekte bei doch eindeutiger Wiedererkennbarkeit.
Manche dieser Arbeiten weisen nur zwei Paneele mit nur einem "Mobilé" auf. Auch eine veränderte Farbigkeit der Arbeiten verändert ihren Ausdruck nachhaltig.
"Double Blanc" besticht durch die Eleganz und die strenge Symmetrie, wobei sich in dem so reizvollen Zwischenraum zwischen den Drähten eine ganz eigentümliche Energie aufzuladen scheint.
Alexandra Bresges-Jung
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Inventar Nummer: 82151-24