Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
| Auktion | 03.12.2025
| Vorbesichtigung:
28.11.2025 -
01.12.2025
Los 63 | Otto Piene | Schwarz-Schwarz (Rasterbild)
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03.12.2025 - ca.18:47 Uhr
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PIENE, OTTO
1928 Laasphe/Westfalen - 2014 Berlin
Titel: Schwarz-Schwarz (Rasterbild).
Datierung: 1958.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 60 x 170cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso rechts oben: Piene (eingekreist) 58. Zudem mit Richtungspfeil.
Provenienz:
- Galerie Alfred Schmela, Düsseldorf
- Privatsammlung Köln (1964 von Vorheriger erworben)
Ausstellungen:
- Museum am Ostwall, Dortmund 2008/2009
Literatur:
- Ausst.-Kat. Otto Piene: spectrum, Museum am Ostwall, Dortmund 2008/2009
- Seltenes Gemälde aus den frühen Jahren der ZERO-Bewegung, die besonders gefragt sind
- Otto Piene: Pionier eines radikalen künstlerischen Neubeginns
- Schlüsselwerk der formalen Reduktion und Erforschung des Lichts
Reduktion und Neubeginn - Otto Pienes frühe Rasterbilder
Mit der Düsseldorfer Gruppe ZERO etabliert sich in Deutschland Ende der 1950er Jahre eine radikale junge Nachkriegsavantgarde. Als Reaktion auf den lyrisch-expressiven Gestus des Tachismus und Informel suchen Heinz Mack, Otto Piene und später Günther Uecker nach einem konsequenten künstlerischen Neubeginn. Materialien wie Feuer, Wasser, Licht, Glas, Nägel, Aluminium und Kunststoff finden Eingang in ihre Arbeiten, die Grenzen zwischen Kunstwerk und Raum werden aufgehoben, Licht und Bewegung avancieren zu zentralen Gestaltungselementen.
Ganz zu Beginn der Entwicklung kann das klassische Tafelbild seinen angestammten Platz noch für eine Weile behaupten - es wird jedoch einer radikalen Umdeutung unterzogen. An die Stelle von Polychromie und Komposition treten nun Prinzipien wie Monochromie und Raster, die die Bildwirkung bestimmen.
Bereits 1957 entwickelt Otto Piene seine ersten "halbmechanisch" entstandenen Rasterbilder, die von Spuren individueller Handschrift weitgehend gereinigt sind. Dabei presst er Ölfarbe durch selbst gefertigte Siebe, deren Löcher er mit einem Locheisen in das Material geschlagen hatte. Je nach Größe und Dichte der Öffnungen entstehen auf der Leinwand vielfältige Strukturen: gleichmäßige Raster, die die gesamte Bildfläche überziehen, schmale Streifen- oder Kreisformen sowie Texturen, die von Ferne an gewebte Stoffe erinnern.
In diesen frühen Jahren reduziert sich die Farbvielfalt auf ein Minimum. Otto Piene setzt auf helle, lichtreflektierende Töne wie Weiß, Gelb, Silber und Gold, während Schwarz als kontrastierendes Gegenprinzip ebenfalls eine Rolle spielt. "Aus den Lichtbildern, aus den hellen Bildern, die Licht direkt anstreben", so der Künstler, "wurden die Negative sozusagen, die die Dunkelheit benutzten, um Licht zu provozieren." (Otto Piene, zit. nach: Otto Piene - Retrospektive 1952-1996, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof, Köln 1996, S. 51.)
Monochromie und Struktur - das schwarze Rasterbild als Wahrnehmungsexperiment
Das 1958 entstandene, schlanke Querformat zeigt eine nahezu vollständig schwarze Fläche, die von einem fein strukturierten Raster aus erhabenen Punkten und subtil modulierten Strukturen überzogen ist. Die fast reliefartige Gestaltung erzeugt ein sensibles Spiel des Lichts auf dem schwarzen Bildgrund. In der Wechselwirkung von Ordnung und Unregelmäßigkeit entfaltet sich eine spannungsvolle Dynamik - eine lebendige, vibrierende Oberfläche.
Mit Arbeiten wie dieser löst Piene die Malerei aus ihrem traditionellen, bildhaften Charakter. Substanz und Materialität der Farbe rücken in den Mittelpunkt: Die Bildfläche erfährt durch die Monochromie eine Beruhigung und Konzentration, während das Raster der leicht erhabenen Farbstruktur zugleich ästhetische Vielfalt und eine feine Modulierung sichtbar macht. In dieser Spannung zwischen Strenge und Lebendigkeit liegt eine besondere Qualität von Otto Pienes Werk.
"Schwarz-Schwarz" steht exemplarisch für den frühen ZERO-Gedanken, der nach der individuellen Geste des Informel eine neue, stille und auf Klarheit und Ordnung gerichtete Form künstlerischen Ausdrucks anstrebt.
Doris Hansmann
1928 Laasphe/Westfalen - 2014 Berlin
Titel: Schwarz-Schwarz (Rasterbild).
Datierung: 1958.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 60 x 170cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso rechts oben: Piene (eingekreist) 58. Zudem mit Richtungspfeil.
Provenienz:
- Galerie Alfred Schmela, Düsseldorf
- Privatsammlung Köln (1964 von Vorheriger erworben)
Ausstellungen:
- Museum am Ostwall, Dortmund 2008/2009
Literatur:
- Ausst.-Kat. Otto Piene: spectrum, Museum am Ostwall, Dortmund 2008/2009
- Seltenes Gemälde aus den frühen Jahren der ZERO-Bewegung, die besonders gefragt sind
- Otto Piene: Pionier eines radikalen künstlerischen Neubeginns
- Schlüsselwerk der formalen Reduktion und Erforschung des Lichts
Reduktion und Neubeginn - Otto Pienes frühe Rasterbilder
Mit der Düsseldorfer Gruppe ZERO etabliert sich in Deutschland Ende der 1950er Jahre eine radikale junge Nachkriegsavantgarde. Als Reaktion auf den lyrisch-expressiven Gestus des Tachismus und Informel suchen Heinz Mack, Otto Piene und später Günther Uecker nach einem konsequenten künstlerischen Neubeginn. Materialien wie Feuer, Wasser, Licht, Glas, Nägel, Aluminium und Kunststoff finden Eingang in ihre Arbeiten, die Grenzen zwischen Kunstwerk und Raum werden aufgehoben, Licht und Bewegung avancieren zu zentralen Gestaltungselementen.
Ganz zu Beginn der Entwicklung kann das klassische Tafelbild seinen angestammten Platz noch für eine Weile behaupten - es wird jedoch einer radikalen Umdeutung unterzogen. An die Stelle von Polychromie und Komposition treten nun Prinzipien wie Monochromie und Raster, die die Bildwirkung bestimmen.
Bereits 1957 entwickelt Otto Piene seine ersten "halbmechanisch" entstandenen Rasterbilder, die von Spuren individueller Handschrift weitgehend gereinigt sind. Dabei presst er Ölfarbe durch selbst gefertigte Siebe, deren Löcher er mit einem Locheisen in das Material geschlagen hatte. Je nach Größe und Dichte der Öffnungen entstehen auf der Leinwand vielfältige Strukturen: gleichmäßige Raster, die die gesamte Bildfläche überziehen, schmale Streifen- oder Kreisformen sowie Texturen, die von Ferne an gewebte Stoffe erinnern.
In diesen frühen Jahren reduziert sich die Farbvielfalt auf ein Minimum. Otto Piene setzt auf helle, lichtreflektierende Töne wie Weiß, Gelb, Silber und Gold, während Schwarz als kontrastierendes Gegenprinzip ebenfalls eine Rolle spielt. "Aus den Lichtbildern, aus den hellen Bildern, die Licht direkt anstreben", so der Künstler, "wurden die Negative sozusagen, die die Dunkelheit benutzten, um Licht zu provozieren." (Otto Piene, zit. nach: Otto Piene - Retrospektive 1952-1996, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof, Köln 1996, S. 51.)
Monochromie und Struktur - das schwarze Rasterbild als Wahrnehmungsexperiment
Das 1958 entstandene, schlanke Querformat zeigt eine nahezu vollständig schwarze Fläche, die von einem fein strukturierten Raster aus erhabenen Punkten und subtil modulierten Strukturen überzogen ist. Die fast reliefartige Gestaltung erzeugt ein sensibles Spiel des Lichts auf dem schwarzen Bildgrund. In der Wechselwirkung von Ordnung und Unregelmäßigkeit entfaltet sich eine spannungsvolle Dynamik - eine lebendige, vibrierende Oberfläche.
Mit Arbeiten wie dieser löst Piene die Malerei aus ihrem traditionellen, bildhaften Charakter. Substanz und Materialität der Farbe rücken in den Mittelpunkt: Die Bildfläche erfährt durch die Monochromie eine Beruhigung und Konzentration, während das Raster der leicht erhabenen Farbstruktur zugleich ästhetische Vielfalt und eine feine Modulierung sichtbar macht. In dieser Spannung zwischen Strenge und Lebendigkeit liegt eine besondere Qualität von Otto Pienes Werk.
"Schwarz-Schwarz" steht exemplarisch für den frühen ZERO-Gedanken, der nach der individuellen Geste des Informel eine neue, stille und auf Klarheit und Ordnung gerichtete Form künstlerischen Ausdrucks anstrebt.
Doris Hansmann
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Inventar Nummer: 82151-20
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