Modern, Post War & Contemporary, Evening Sale
Modern, Post War & Contemporary, Evening Sale | Auktion | 05.06.2024 | Vorbesichtigung: 31.05.2024 - 02.06.2024

Los ist verkauft

Los 417 | Jonathan Meese | "Fräulein Milchbrei (Mein Kindmädchen)"

Taxe
25.000 - 35.000 €
D F
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)
66.000 €

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Auktionsergebnisse zu: Jonathan Meese
MEESE, JONATHAN
1970 Tokio

Titel: "Fräulein Milchbrei (Mein Kindmädchen)".
Datierung: 2004-2005.
Technik: Mischtechnik, collagiert auf Leinwand.
Maße: 210 x 140cm.
Bezeichnung: Betitelt, signiert, datiert und bezeichnet verso oben: FRÄULEIN MILCHBREI (Mein KINDMÄDCHEN) JMeese 2004-2005 (Schau in den Spiegel, Du geile NUSS). Mehrfach auf dem Keilrahmen bezeichnet: MEE/M 909.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Verso befinden sich weitere Fotografien, Zeichnungen und Briefe des Künstlers.

Provenienz:
- Contemporary Fine Arts, Berlin (Aufkleber)
- Galerie Sies + Höke, Düsseldorf
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Jonathan Meese gehört zu den bekanntesten Gegenwartskünstlern Deutschlands. Er studierte von 1995 bis 1998 an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste bei Franz Erhard Walther und Werner Büttner. 1998 verließ er die Hochschule ohne Abschluss; die akademische Ausbildung war aus seiner Sicht ein "vorgekauter Weg". Noch im gleichen Jahr machte er in Berlin mit einer Ausstellung in der Galerie Contemporary Fine Arts und mit einer raumgreifenden Installation bei der Berlin Biennale auf sich aufmerksam. 2006 zeigten die Hamburger Deichtorhallen seine erste umfassende Werkschau.
Meeses vielgestaltiges Oeuvre kreist um Obsessionen und Tabubrüche - um die NS-Zeit, um kontroverse Figuren der Kunst- und Kulturgeschichte von Balthus bis zu Heidegger und Wagner, aber auch um die Popkultur. Was oft verborgen und verdrängt bleibt, integriert Meese in sein Schaffen und unterstellt es der von ihm ausgerufenen "Diktatur der Kunst".
Die überbordende Fülle, die für Meeses Kunst charakteristisch ist, weist das angebotene Werk "Fräulein Milchbrei (Mein Kindmädchen)" in besonders attraktiver Weise auf. Die Vorderseite zitiert die historische Porträtmalerei, genauer das Feldherrenporträt. Die Kriegsauszeichnung des Eisernen Kreuzes mit Hakenkreuz findet sich in diesem Suchbild ebenso wie eine Anspielung auf die Dornenkrone des Gekreuzigten. Der Künstler inszeniert sich als eine Art "Schmerzensmann" und ist auch durch zahlreiche in das Bild collagierte Fotoporträts im Werk präsent.
Die Rückseite des angebotenen Werks ist eine zweite Schauseite - auch dies ist ein effektvoller Rückgriff auf die Kunstgeschichte, so etwa auf die berühmten Trompe-l'Oeil-Gemälde von Bilderrückseiten des Flamen Cornelis Gijsbrechts. Meese nutzt den Keilrahmen hier wie eine Art Steckbrett und erweitert sein Werk um weitere Text- und Bildelemente.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Absprache nach der Auktion.



Inventar Nummer: 77807-1

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