Los 128 | Otto Dix | Bodenseelandschaft mit Blick auf Steckborn

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Auktionsergebnisse zu: Otto Dix
DIX, OTTO
1891 Untermhaus/Gera - 1969 Singen

Titel: Bodenseelandschaft mit Blick auf Steckborn.
Datierung: 1944.
Technik: Öl und Tempera auf Leinwand.
Montierung: Auf Holz kaschiert.
Maße: 80 x 100cm.
Bezeichnung: Künstlersignet und Datierung (ligiert) unten rechts: 4 Dix 4. Zudem verso mit Werkangaben versehen.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Das Gemälde ist im Archiv der Otto Dix Stiftung, Vaduz, unter der Nummer L 1944/30 registriert.

Provenienz:
- Privatsammlung Baden-Württemberg
- Kunsthaus Lempertz, 658. Auktion, 22.11.1990, Lot 903
- Sammlung Wallmann, Heppenheim
- Privatsammlung Süddeutschland

Ausstellungen:
- Galerie Bayer, Bietigheim-Bissingen 1993
- Hegau Bodensee Galerie, Singen 1995 (Stempel)
- Kunsthalle Krems, 2009

Literatur:
- Ausst-Kat. Galerie Bayer, Bietigheim-Bissingen 1993, S. 137, Abb.
- Ausst-Kat. Otto Dix. Ein Malerleben im Hegau und am Bodensee, Hegau Bodensee Galerie, Singen 1995, S. 25
- Ausst-Kat. Otto Dix, Kunsthalle Krems, 2009, S. 99, Abb.

- Stimmungsvolle Bodenseelandschaft mit Blick auf Steckborn, in klarer Komposition und atmosphärischer Farbigkeit
- Charakteristisches Werk für Dix' künstlerische Neuorientierung in den 1930er- und 1940er-Jahren, geprägt von Rückzug und Konzentration auf Naturdarstellungen
- Harmonische Verbindung von sachlicher Präzision und malerischer Verdichtung, die den Landschaften dieser Schaffensphase besondere Eindringlichkeit verleiht

Otto Dix zählt zu den prägenden Künstlern des 20. Jahrhunderts. In Gera geboren, erhält er seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Dresden. Früh von den Erlebnissen des Ersten Weltkriegs geprägt, entwickelt er eine Bildsprache von schonungsloser Direktheit. In den 1920er-Jahren wird er zu einer zentralen Figur der Neuen Sachlichkeit, die präzise Beobachtung, ungeschönte Realität und gesellschaftskritische Schärfe vereint. Seine Werke verbinden altmeisterliche Technik mit einer Bildauffassung, die das Zeitgeschehen der Weimarer Republik in oft drastischer Zuspitzung reflektiert. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 als "entartet" verfemt, verliert Dix seine Professur an der Dresdner Akademie und zieht sich an den Bodensee zurück. Dort wendet er sich verstärkt Landschaften, Porträts und religiösen Themen zu - Sujets, in denen er altmeisterliche Malweise mit nüchterner, sachlicher Klarheit verbindet.

Das Gemälde "Bodenseelandschaft mit Blick auf Steckborn" von 1944 zeigt eine weite, atmosphärische Ansicht des Sees mit sanften Uferlinien, bewaldeten Höhenzügen und der Ortschaft Steckborn am gegenüberliegenden Ufer. Im Vordergrund staffeln sich kräftig gegliederte Felder, begleitet von einer markanten Baumgruppe, während im Mittelgrund der spiegelnde See und der charakteristische Kirchturm erscheinen. Der Himmel wird von eindrucksvollen Wolkenformationen beherrscht, die der Szene dramatische Spannung verleihen. Zugleich sorgen klare Gliederung, ruhige Farbigkeit und feinsinniger Lichteinfall für eine stille, beinahe kontemplative Wirkung. Innerhalb von Dix' Oeuvre markiert das Werk ein bedeutendes Beispiel seiner Bodenseelandschaften der 1930er- und 1940er-Jahre. Sie stehen für die künstlerische Neuorientierung nach dem politischen Bruch von 1933 und offenbaren eine Seite seines Schaffens, die weniger auf gesellschaftskritische Zuspitzung, dafür umso mehr auf zeitlose Eindringlichkeit und malerische Dichte setzt.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Johann Herkenhöner
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 304

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Inventar Nummer: 81535-2

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