Los 1256 | Paul Emil Jacobs | Hagar und Ismael

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Auktionsergebnisse zu: Paul Emil Jacobs
JACOBS, PAUL EMIL
Gotha 1802 - 1866


zugeschrieben

Titel: Hagar und Ismael.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 170 x 120cm.
Rahmen: Rahmen.

Friedrich von Boetticher verzeichnet unter der Nummer 21 "Hagar u. Ismael", das vielleicht mit dem vorliegenden Gemälde identifiziert werden könnte.

Vgl. Literatur:
F. von Boetticher, Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. I. Dresden 1895, S. 631.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Wir danken Pastor Rudolf W. L. Jacobs, Unna, der anhand einer hochauflösenden Fotografie die Zuschreibung bestätigt hat.

Wenn eine junge Frau und ihr Kind aus der Gemeinschaft ausgestoßen und "in die Wüste geschickt" werden, so ist dies bis heute ein existenzgefährdender Moment. Hagar und Ismael, denen im Alten Testament dieses Schicksal widerfährt, sind hier in genau dieser Situation dargestellt.

Ganz nah, in der vordersten Bildebene steht die junge Frau. Mit der Linken hält sie ein Bündel auf dem Kopf; in der Rechten trägt sie eine Wasserkanne. An ihrem Handgelenk hält sich der Junge Ismael fest, die Augen zur Mutter erhoben. Hagars Blick ist gesenkt, aber es ist nicht bloß die Kommunikation mit ihrem Sohn darin zu lesen. Es ist auch ein nach innen gerichteter Blick. Die beiden stehen monumental vor einer flachen, kargen Wüsten-Landschaft. Fern am Horizont erheben sich Gebirgsketten.

Die ägyptische Sklavin Hagar hat mit der Verbannung aus dem Haus von Ismaels Vater Abraham auch die Freiheit erlangt. Engel haben zudem geweissagt, dass ihr Sohn leben und der Stammvater vieler Völker werden wird. Sie scheint ihre Situation zu überdenken: Stolz, Kraft, Ernst und vielleicht ein wenig Trotz drückt die monumentale Figur aus. Verzweiflung liegt ihr fern.

Paul Emil Jacobs hat diese beeindruckende Komposition erdacht. Der in Gotha gebürtige Künstler, war Sohn eines Philologen und Altorientalisten. Nach einer Ausbildung an der Münchener Kunstakademie wählt er für sich das Fach des Historienmalers mit einer Tendenz zum Orientalismus, ist aber auch als Porträtist sehr erfolgreich. Er wird Hofmaler des Herzogs zu Sachsen-Coburg-Gotha, lebt aber zeitweise in Sankt Petersburg, wo er Mitglied der Akademie wird. Ab 1840 ist Jacobs dauerhaft in Gotha ansässig, reist jedoch immer wieder für längere Aufenthalte nach Rom. Es ist eine Studie zu dem vorliegenden Gemälde bekannt, die "Dezember 1844" datiert ist. Eine signierte und 1848 datierte Fassung dieses Werkes befindet sich in Privatbesitz. Jacobs war geschickt darin, die Popularität seiner Gemälde durch Druckgrafiken zu steigern. So verfuhr er auch mit diesem Motiv der Hagar, das Wilhelm Hesslöhl 1848 als Kupferstich umsetzte.
Anhand der hohen künstlerischen Qualität der vorliegenden Arbeit ist davon auszugehen, dass es sich bei dieser um eine eigenhändige Wiederholung des anscheinend sehr erfolgreichen Motivs durch den Künstler handelt, wie Pastor Rudolf W. L. Jacobs, Unna, uns vorgeschlagen hat.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Stefan Hörter
Fine Art
+49 221 92 58 62 202

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Inventar Nummer: 79620-1